Mittwoch, 24. Oktober 2012

migratION - integratION - interaktION

südsteiermark, oktober 2012
copyright © karin luger


IONen bilden sich aus atomen, wenn diese elektronen abgeben oder aufnehmen. obwohl die trennung von ladungen einen energieaufwand verursacht, können die gebildeten IONen energetisch günstig sein, wenn sie besonders stabile konfiguratIONen haben...

wikipedia




eine kleine wortspielerei...
wie im kleinsten, so auch im großen und größten...
und irgendwo mittendrin sind wir menschen...

ich war heute abend bei einer interessanten veranstaltung des personalforums der oön (oberösterreichische nachrichten) - organisiert von drei hak-maturantinnen - zum thema "mein kollege, der inder. so funktioniert fachliche und kulturelle integration internationaler arbeitskräfte".
ich war dort in meiner funktion als mentorin für eine migrantin (projekt der wkoö). csilla kommt aus ungarn, lebt seit jahresbeginn in oberösterreich und möchte hier ihre fähigkeiten und qualifikationen in einem erfolgreichen unternehmen zum einsatz bringen. csilla spricht ungarisch, rumänisch, deutsch und englisch. französisch, italienisch und spanisch sind als fundament vorhanden und jederzeit erweiterungsfähig.
sie hat für ihren österreichischen freund vieles aufgegeben - karrierejob, freunde, heimat, alles vertraute...

ich verneige mich vor all diesen menschen, die wie csilla den mut haben, neues zu wagen. 
solche menschen sollten aus einer vielfalt von jobangeboten wählen können, denn sie bringen wirklich einen mehrwert für ein unternehmen!

ich werde csilla unterstützen, einen adäquaten job zu bekommen. 
in einem unternehmen, in dem mutige menschen gefördert werden.
in einem unternehmen, in dem menschen gemäß ihrer sozialen und fachlichen kompetenzen engagiert werden.
in einem unternehmen, in dem interaktion und integration (ob mit oder ohne migrationshintergrund) gelebte realität sind!

um auf das wikipedia-zitat zu verweisen...
stabile (migrations-)konfigurationen können sich durchaus als energetisch günstig erweisen!

es gilt immer, den blick auf das verbindende zu richten!

Freitag, 12. Oktober 2012

speed - auf der suche nach der verlorenen ZEIT

provinz sayabouli, laos - jänner 2012
copyright © karin luger





man verliert die meiste zeit damit, dass man zeit gewinnen will.

john steinbeck







ich habe gestern einen dokumentarfilm gesehen. 
nie zuvor war ich so bestätigt in dem, was ich vor 5 jahren tat und was ich seit diesem zeitpunkt tue.
ich habe mein leben in vielerlei hinsicht entschleunigt. 
zeit ist seit langem nicht mehr mangelware für mich.

ich habe mich "enttaktet".

als investmentbankerin war mein leben bestimmt von bildschirmen, über die sekündlich börsenrelevante informationen zogen, gepaart mit entsprechenden kursbewegungen. 
kaufen, verkaufen, halten. 
jede sekunde kannst du geld gewinnen, geld verlieren.
seitdem ich der finanzwelt meinen rücken zugewendet habe, hat sich alles um ein vielfaches beschleunigt. nun sind mikrosekunden ausschlaggebend. entscheidungen werden an computer ausgelagert, nach ausgeklügelten algorithmen ausgeführt.

wie stolz waren manager, als sie zu den ersten gehörten, die im besitz eines blackberries waren. jederzeit e-mails checken ist mittlerweile alltag und kein privileg mehr! 
und wie gut der selbstbetrug funktioniert...
man möchte in der früh nicht von 50 mails "erschlagen" werden. da ist es doch besser, im elektronischen dauereinsatz zu sein. 
immer am drücker. 
allzeit bereit. 
gratuliere!
bevor du mir sagst, dass du sicher nicht abhängig bist, probiere lieber mal aus, zwei tage lang nur einmal täglich deine mails zu lesen.
das ist unmöglich? du bist unabkömmlich? 

es geht nicht darum, was richtig und was falsch ist. es geht darum, dass uns bewusst ist, was wir tun. dass wir uns bewusst für etwas entscheiden.

ich habe mich bewusst entschieden - mit allen konsequenzen - meine bankkarriere zu beenden, mein erspartes aufzubrauchen, ehrenamtlich zu arbeiten, am land zu leben. ich lebe mit begeisterung, ich arbeite mit begeisterung.
doch ich nehme mir auch zeit für meine immer wiederkehrende traurigkeit, für auftauchende sorgen und zweifel.
ich nehme mir zeit für meine mitmenschen. für deren ängste, sorgen und zweifel.
und ich nehme mir jeden morgen 5 minuten zeit, um bewusst zu atmen und dankbar zu sein.
ich weiß, dass mich mein weg zu meinem ziel führen wird. an der wegkreuzung wusste ich, welchem wegweiser ich zu folgen hatte. zur rechten zeit.
das ist meine entscheidung.
das ist mein leben und meine lebensaufgabe.

dein leben ist dein leben.
deine lebensaufgabe ist deine lebensaufgabe.
es ist nie zu spät, darüber nachzudenken.
und es ist nie zu spät, das zu leben, was für einen wichtig ist.

zeit geht nicht verloren.
zeit ist.
also - nütze die zeit für dich. niemand sonst wird es tun für dich!




Sonntag, 7. Oktober 2012

was mir WICHTIG ist...

krumau, tschechien, august 2012
copyright @ karin luger




es gibt wichtigeres im leben, als beständig dessen geschwindigkeit zu erhöhen.

mahatma gandhi







ich habe allerhand geplant für heute nachmittag. kaum habe ich meinen plan losgelassen, ist auch schon alles anders gekommen, als ich dachte. 
meine nichte kathi ist auf besuch zu mir gekommen. 

das feuer flackert im ofen. 
es ist wohlig warm herinnen und draußen wütet der herbststurm.
kathi schläft.
ich fühle eine starke seelenverbindung.
auch in kathi wütet manchmal ein sturm, wühlt sie auf, treibt sie vor sich her, dass ihr ganz wirr wird im kopf und ganz bang ums herz. 

lieben und geliebt werden - das ist die quintessenz des lebens.
das ist wirklich wichtig für uns seelen.

aber wie gelingt die liebe?
wie viele enttäuschungen, kränkungen, irrungen und hindernisse säumen unser leben?
wie viele wunden werden uns zugefügt und wie viele wunden fügen wir anderen zu?
wie viel schuld laden wir uns und den anderen auf?

die liebe stellt keine forderungen, bestraft nicht und belohnt nicht.
die liebe nimmt wahr, was ist.
wahre liebe erkennt die sehnsucht aller menschen.
die sehnsucht nach liebe und geborgenheit.
und gleichzeitig die sehnsucht nach freiheit und unabhängigkeit.

das ist unsere aufgabe. das ist das wichtigste im leben. 
diese beiden sehnsüchte zu vereinen. 
die nähe und die ferne miteinander existieren zu lassen - in uns und in unseren mitmenschen.
und diese aufgabe ist nicht im vorübergehen zu erledigen.
zeitlebens werden wir geprüft. 
wachsam zu sein, in uns hinein zu blicken, zu erkennen, was gerade lebendig ist. 
und diesem lebendigen raum zu geben, damit es sich entfalten kann.
einen spiel-raum. das ist auch so wichtig. einen spiel-raum. 
dass wir verschiedene strategien ausprobieren.
dass wir erspüren, was für uns förderlich und was für uns hinderlich ist.
dass wir neugierig bleiben.

wir neigen dazu, eine einmal als angenehm empfundene strategie wiederholt anzuwenden. auch wenn sie (eher) erfolglos ist, vermittelt sie doch so etwas wie sicherheit. 
und irgendwann ist die strategie meine leitungsinstanz - sitzt in meinem unbewussten und lenkt mich.

es ist wichtig, das zu erkennen und den mut zu haben, die leitung wieder selbst zu übernehmen. indem ich neues ausprobiere, neue erfahrungen mache und mein leben bunt, vielfältig und voller freude gestalte.




planen, vorbereiten, LOSLASSEN...

vang vieng, laos, jänner 2012
copyright © karin luger



plant das schwierige da, wo es noch leicht ist.
tut das große da, wo es noch klein ist.
alles schwere auf erden beginnt stets als leichtes.
alles große auf erden beginnt stets als kleines.

lao tse





meine freundin maria und ich befinden uns in der planungs- und vorbereitungsphase. wir haben eine unbeschreibliche freude, die mit jedem entwicklungsschrittt unseres projekts intensiver wird. 
wie heißt es doch: vorfreude ist die schönste freude. 
wenn etwas zunächst nur als idee diffus im raum schwebt. kaum greifbar und doch ist da dieses kribbeln im bauch...
ja, so war und ist es für maria und mich.
wir werden vom 23. november bis zum 23. dezember am linzer pfarrplatz einen punschstand betreiben. täglich geöffnet von 11:30 bis 20:00. 
dass dies überhaupt möglich ist, als "neulinge im punschgeschäft" einen stand in linz zu bekommen, das war schon eine riesige überraschung für uns! nun rückt der erste tag immer näher und es gibt noch vieles zu organisieren. und vieles ist bereits erledigt. was wollen wir anbieten? es gilt: weniger ist mehr!
also haben wir uns geeinigt auf mühlviertler leinerdäpfel (mit und ohne geräucherte forelle), spiralerdäpfel, eine mittagssuppe, feuerzangenbowle und ein alkoholfreies getränk.
wir haben bereits kochtöpfe, gastro-fritteuse, warmhaltegerät und punschkocher besorgt - maria hat sich als sensationelles organisationstalent erwiesen!
heute ist ein probekochen erfolgreich abgeschlossen worden.
liebe menschen haben ihre bereitschaft zur mithilfe signalisiert.
vieles ist bereits getan, vieles ist noch zu tun.

und dann... werden wir uns auf das einlassen, was ist.
wir wissen gar nichts. 
wieviele leute werden kommen? 
was werden sie konsumieren? 
wieviel werden sie konsumieren?
wie wird das wetter sein?

wir werden wissen, dass wir gut vorbereitet sind. 
und doch wissen wir noch gar nicht viel, worauf wir letztendlich vorbereitet sein sollen.
wir vertrauen darauf, dass wir in jeder situation wir selbst bleiben, dass unsere freude durch schwierigkeiten nicht wirklich getrübt werden kann.
wir lassen los und bleiben in der haltung eines gelassenen menschen, der mit großem interesse auf das sieht, was da ist...

Donnerstag, 4. Oktober 2012

OUTSOURCING...

shi lin, china, jänner 2008
copyright © karin luger








hast du dein hirn mal outgesourct,
ist dir endlich alles wurs(ch)t!

karin luger








es ist ja eine spannende zeit, in der wir leben. 
in der sogenannten westlichen zivilisierten welt sind die menschen bestrebt, so viel wie möglich an tätigkeiten und verantwortlichkeiten an andere menschen oder an maschinen auszulagern (in neuhochdeutsch: outzusourcen). 
diese tendenz kommt aus dem eck der kapitalistischen wirtschaftstreibenden, die ja, wenn es um profit geht, äußerst kreativ sind.
da leider das humankapital (auch eine interessante bezeichnung für menschen mit herz und hirn...) hierzulande zu teuer ist und weil ja auch geiz geil ist, sucht man nach sogenannten billiglohnländern, in denen man ganz viel ganz billig produzieren lassen kann. wichtig ist vor allem der ganz "billige lohn", denn die armen sollen auch arm bleiben. sonst funktioniert ja das mit dem outsourcen nicht mehr so gut.
einmal im wirtschaftsleben erfolgreich verankert kann nun das prinzip outsourcing auch in andere lebensbereiche einfließen.

beginnen wir bei den kindern: 
zwecks mangelnder zeitkapazitäten wird erziehung zumindest partiell an fremdpersonen outgesourct, für freizeitaktivitäten stehen glücklicherweise fernsehgerät und computer rund um die uhr zur verfügung. eventuell auftauchendes schlechtes gewissen wird durch den kauf eingeforderter produkte, die in billiglohnländern hergestellt werden, getilgt.
somit wäre der outsourcing-kreis geschlossen. genial, oder?

enden wir bei den alten menschen: 
zwecks ebenso mangelnder zeit-, aber auch raum- und nervenkapazitäten wird die betreuung alter, gebrechlicher und dementer menschen ebenso an frempersonen outgesourct. personen, die über eine entsprechende ausbildung verfügen, damit sie diese randgruppe der gesellschaft adäquat versorgen kann. dass diese versorgung in dafür eigens geschaffenen häusern erfolgt, versteht sich von selbst.

und wie steht es mit uns selbst, unserem körper, unseren gefühlen, unseren bedürfnissen?
was sourct du out?

ich möchte, dass du einmal darüber nachdenkst, was für dich sinn macht und was nicht.
sei ehrlich zu dir.
vielleicht gibt es das eine oder andere, was du wieder einlagern kannst, z.b. auch deutsche wörter!













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