Donnerstag, 28. Februar 2013

don´t get ATTACHED...


in khamphiens heimatdorf, laos, jänner 2012
copyright©karin luger





aus dem besitzenwollen entsteht mangel, 
aus dem nichtanhaften zufriedenheit.

kalu rinpoche






viele erlebnisse, die ich während meiner weltreise 2007/08 hatte, sind in mir lebendig. und von den botschaften, die ich erhalten durfte, ist mir eine ans herz gewachsen. ich verneige mich vor dem überbringer dieser botschaft in demut. ein thailändischer mönch, dessen ausstrahlung weithin spürbar war. der in weisheit und hingabe unendlich vielen menschen auf unterschiedlichste weise zur seite steht. ein mensch mit unglaublich menschlicher größe. er wird mir mein ganzes leben als vorbild dienen.

ich habe ein meditation retreat in der nähe von chiang mai besucht und zur begrüßung der teilnehmer sagte dieser mönch nur ein paar wenige worte. weniger ist mehr. dies wurde mir in jenem moment auch bewusst.
er sagte zum abschluss: don´t get attached. hafte nicht an. verbinde dich nicht mit deinen gefühlen.
am abend nach dem retreat bin ich noch einige zeit mit xenia und fred zusammen gesessen und wir haben über eben diese aussage diskutiert.
fred hat es nicht wirklich verstanden und indem ich es ihm erklärt habe, ist in mir ein licht aufgegangen. ich habe mir selbst zugehört und wusste, dass ich diese aussage in jenem moment tief in meinem herzen verankert hatte.

nicht an einem gefühl anzuhaften... dazu gehört dann auch noch: von den dazu gehörenden gedanken ablassen.

auch wenn ich in meinem herzen spüre, welch tiefe wahrheit im nichtanhaften liegt, fällt es mir manchmal so schwer, loszulassen. mich zu beobachten. zu erkennen, was in mir lebendig ist.

die letzten wochen fahre ich gefühlsachterbahn durch einen gedankendschungel.

don´t get attached. 

ich steige aus. atme einige male tief durch - auf der achterbahn in luftiger höh´im sonnenschein!

Montag, 25. Februar 2013

GEDULDig sein...

bangkok, thailand, februar 2008
copyright©karin luger







der mensch hat das warten verlernt,
darin liegt das grundübel unserer zeit.

william somerset maugham









es ist eine tatsache, dass alles auf erden gesetzen folgt, die wir nicht in ihrer ganzheit verstehen. wir wollen ja immer alles verstehen! mit unserem hirn, vor allem mit der linken seite unseres gehirns! da kann beim besten willen nichts besonders nachhaltiges rauskommen...
mit unserem rationalen denken sind wir ständig damit beschäftigt, so schnell wie möglich lösungen zu finden. 
abhaken, nächstes thema, abhaken. 
quantität vor qualität. 
hier liegt in wahrheit der haken.
denn wie heißt es doch: gut ding braucht weile.

in unserer schnelllebigen zeit hat geduldigkeit, hat warten keinen hohen stellenwert.
pflanzen müssen schneller wachsen, tiere auch. 
schneller profit. was man in der tasche hat, kann einem niemand mehr nehmen.
da kann es dann schon passieren, dass man z.b. besonders schnell wachsende bäume pflanzt, die enorm viel wasser brauchen und den grundwasserspiegel sinken lassen. was ist dann? dann hat man wüste produziert. jetzt braucht man wohl doch geduld, wenn man den schaden beheben will.

hierin liegt die krux.
weil man anfangs die geduld nicht aufbringt, braucht man sie später um ein vielfaches mehr.
dies betrifft so viele bereiche...
schauen wir uns nur an, wie wir menschen miteinander umgehen, wie wir miteinander kommunizieren (wenn überhaupt).
den anderen aussprechen lassen, wirklich zuhören und erst dann reagieren... das erfordert ein wenig geduld.
und erspart eine menge missverständnisse, die uns das leben oft so schwer machen. die uns immer mehr ins dickicht der ungeduld treiben.

bis etwas reif ist, braucht es seine ganz spezifische zeit. 
eine blume braucht ihre zeit, bis sie ihre blüten zur entfaltung gebracht hat. 
wenn wir sie in die höhe ziehen wollten, damit es schneller geht, würde die zarte pflanze sterben!

Samstag, 23. Februar 2013

GEWAHRSEIN

st. peter am wimberg, februar 2013
copyright©karin luger



achte auf pausen - 
die pause zwischen zwei gedanken, 
die kurze pause zwischen den worten eines gesprächs, zwischen den tönen beim klavier- oder flötenspiel, auf die pause zwischen ein- und ausatmen. 
wenn du diesen pausen aufmerksamkeit schenkst, wird aus dem gewahrsein von "etwas" einfach gewahrsein. die gestaltlose dimension reinen gewahrseins steigt in dir auf und tritt an die stelle der identifikation mit form.

eckhart tolle




ich bin wieder einmal hinab getaucht in mein gedankenmeer, hinab getaucht bis zu all den halb gefühlten gefühlen. habe mich verfangen in zukunftsängsten, sorgen und zweifeln. 
kaum losgelöst von der zukunft geriet ich in den sog der vergangenheit: der tod des exfreundes meiner schwester wühlte den boden meines meeres gewaltig auf.
sand in meinen nassen augen. 
wieder einmal heißt es abschied nehmen. 
bilder aus der vergangenheit tauchen auf, tanzen in meinem gehirn und wirbeln den staub meiner gefühle auf. 

ich beobachte meine körperlichen reaktionen. unglaublich, was sich da abspielt in manchen regionen!
mal schnürt sich meine kehle zu, dann verspüre ich einen ungeheuren druck auf der brust. mein herz fühlt sich an wie ein tonnenschwerer stein, meine arme sind wie gelähmt und auch das atmen will nicht so richtig funktionieren.
meine schwester susanne blickt auf mich durch den schleier des jenseits und meine augen füllen sich mit tränen, dem wasser der trauer, das den schmerz mit sich nimmt. 

ich löse mich von den bildern, atme ein, bis tief in den bauchraum. lasse die luft aus meinem mund ausströmen, strömen, solange, bis meine lungen leer sind und die einatmung wie von zauberhand einsetzt. ich folge meinem atem. ein.aus. meine angespannten schultermuskeln sind dankbar für die pause. mein ganzer körper dankt und ein seufzer lässt ein gefühl der erleichterung in mir zurück.

wie viele bücher habe ich schon gelesen, wie viele dvds gesehen und cds gehört...
worum geht es im leben? 
um den gegenwärtigen moment, immer geht es um das jetzt.
die theorie hab ich schon recht gut intus. 
jetzt geht es um die integration des gewahrseins.
es geht um (das) NICHTS. um das nicht denken. um die befreiung des geistes. 
ich freue mich, wenn es mir gelingen wird. wann auch immer. es ist immer JETZT.






Sonntag, 3. Februar 2013

KINDHEITserinnerungen...

st. peter am wimberg, jänner 2013
copyright©karin luger





du hast deine kindheit vergessen, 
aus den tiefen deiner seele wirbt sie um dich. 
sie wird dich so lange leiden machen, bis du sie erhörst.

hermann hesse, narziss und goldmund









was dringt aus den tiefen deiner seele, wenn du an deine kindheit denkst? 
welche bilder steigen auf?
achte auf die gefühle, die mit diesen bildern verbunden sind.
gibt es erlebnisse, an die du dich lieber nicht erinnerst? 
situationen, in denen du tiefen schmerz erlebt hast? wo deine eltern, deine geschwister handlungen gesetzt haben, die dich zutiefst verletzt haben. und diese tiefen wunden sind bis heute nicht verheilt.
du trägst den schmerz mit dir. mit dir hinein in andere beziehungen. 

die erlebnisse deiner kindheit haben dich geprägt. 
haben in deinem gehirn ihren platz gefunden. 
und in deinem herzen. 
wenn auch so manches tief ins unbewusste gesunken ist, es ist da. nichts geht verloren. 
es sind genau diese erlebnisse, die es wert sind, sich genauer anzusehen. 
was hätte ich damals gebraucht? 
was wäre die adäquate reaktion meiner eltern, meiner geschwister gewesen? 
gibt es möglichkeiten für eine heilung dieses schmerzes? 
wie könnte dies aussehen? 
kannst du dir vorstellen, heute über dieses erlebnis zu sprechen? mit genau der betroffenen person, die dir diesen schmerz zugefügt hat?
und kannst du dir vorstellen, dass du dies tun kannst, ohne in schuldzuweisungen und vorwürfe zu verfallen?
schwierige sache, hmmm...
ja, das ist kaum vorstellbar. 
bevor du dies tun kannst, brauchst du jemanden, der dir zuhört und dir empathie gibt, ganz viel empathie. sodass du das verständnis, die liebe, das mitgefühl erhältst, das du damals so dringend benötigt hättest.
erst dann, wenn dies passiert ist, wenn deine seele getröstet ist, erst dann kannst du dich  demjenigen zuwenden, der handlungen gesetzt hat, die dich so sehr verletzt haben.

du kannst heute darauf achten, was du über diese person denkst. wie oft du verschiedene aussagen und handlungen mit dem damaligen erlebnis verknüpft hast. 
ohne zu hinterfragen. 
es ist für dich realität geworden.

bilde dir eine neue realität. erfinde die geschichte neu. befreie deine kindheit von trauer und schmerz. versöhne dich. verzeihe.

ich weiß, dies ist kein kinderspiel. ich weiß es aus eigenen, schmerzvollen erfahrungen. doch ich weiß auch um die heilende kraft des vergebens aus tiefstem herzen.





Follower