Donnerstag, 5. August 2010

wo bleibt mein MITGEFÜHL?

winter in st. peter/wimberg
copyright © karin luger, januar 2010
"und lernen wir besser uns freuen, so verlernen wir am besten, andern wehe zu tun und wehes auszudenken."
(friedrich nietzsche, aus "also sprach zarathustra")










heute bin ich wieder einmal ganz schnell an meine grenzen geraten. 


oje ... wo ich mich doch mitten in einer ausbildung zur trainerin für gewaltfreie kommunikation befinde.

heute abend waren sowohl meine gedanken als auch meine sprache alles andere als gewaltfrei. und es bestätigt sich das, was ich an anderen so oft bemerke: so lange ich von theoretischen inhalten spreche, kann ich eigentlich alles, stehe ich quasi über den dingen ... sobald ich aber berührt werde, steigen wogen der emotionen in  mir hoch, türmen sich über mir auf und reissen mich mit. unglaublich, was in mir vorgeht ... in der reflexion erkenne ich ... schmerzhaft ... wie sehr ich gefangen bin ... einerseits in der welt meiner gedanken und andererseits in meinen gefühlen.
 gleichzeitig bin ich dankbar. dass ich - zumindest im nachhinein - erkannt habe, wie sehr ich noch immer gelebt werde. ich bin dankbar ... weil ich erkenne, dass zwischen geschehen lassen und aktiver steuerung arbeit liegt. arbeit an mir selbst. 
ich bin dankbar dafür, weil ich mich freue, dass mir dies bewusst geworden ist. 
weil ich erkenne, dass ich noch immer in der welt des bewertens lebe. was gut ist und was schlecht. 


ich ärgere mich ganz fürchterlich über menschen, die sich (scheinbar) unberührt an ihren mitmenschen bereichern, deren korrupte methoden (scheinbar) keine grenzen kennen.
und gleichzeitig erkenne ich, dass mein ärger aus einer - eben dieser - bewertung erwachsen ist. 


mitgefühl ist nicht nur "so ein wort". 
mitgefühl verlangt absolute freiheit von bewertung.
mitgefühl verlangt einsatz des herzens, ohne beiwerk, ohne schnörkel, ohne verzierung.


mitgefühl sagt "es ist, was es ist".





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