Donnerstag, 18. April 2013

die WÜRDE des menschen

kambodscha, märz 2008
copyright©karin luger





wenn man lang mit einem würdigen zusammenlebt, wird man frei von fehlern.

dschuang dsi






soeben bin ich zurückgekehrt vom interdisziplinären palliativkongress in gmunden und noch völlig eingenommen und berührt durch einen besonderen menschen, dr. stein husebo.
er sprach uns allen aus der seele.

solange du gesund bist und dein einkommen verdienen kannst, hast du unendlich viele möglichkeiten, dein leben selbst zu gestalten, deine würde zu bewahren, dir respekt und ansehen zu verschaffen.
sobald du krank und auf die hilfe anderer angewiesen bist, wendet sich das blatt augenblicklich.
ich weiß das aus vielen, vielen erfahrungen als angehörige eines schwerkranken menschen.

denn wenn du in einem krankenhaus oder pflegeheim gelandet bist, dann erfährst du, was machtausübung heißen kann. dann erfährst du, dass würdevolle betreuung keine selbstverständlichkeit ist.
krankheit zeigt dir zunächst einmal auf, dass das leben nicht unendlich ist. 
das macht angst. 
und es macht noch mehr angst, wenn du nicht genau weißt, wie es um dich steht. 

wenn ärzte und krankenschwestern an deinem bett stehen, sich über dich unterhalten, anweisungen gegeben werden und ohne dich überhaupt angesehen, geschweige denn gegrüßt zu haben, das krankenzimmer wieder verlassen.
das macht nicht nur angst, sondern das nimmt dir jede menschliche würde.

wir alle wollen mit respekt behandelt werden. respektvoll, höflich und aufrichtig.
manche menschen sind von diesem verhalten lichtjahre entfernt.

ich habe in asien vieles gelernt. und alles basierte auf der achtung der würde des mitmenschen. wie sehr haben mich diese erlebnisse aufgerüttelt und zutiefst berührt.
ich habe mich verändert. ich habe mir als ziel für dieses leben gesetzt, empathie zu leben, ehrlich zu sein und das leben in allen seinen facetten zu feiern. 

ich wünsche mir, dass ich als würdiger mensch sterbe. 
bis dahin werde ich mutiger und mutiger werden. 
um mich für meine würde und die meiner mitmenschen einzusetzen.


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