Dienstag, 8. Dezember 2015

STADT und LAND

wien, stephansdom, mai 2015
copyright@karin luger





die natur heißt uns willkommen und sie lädt uns ein, uns an ihrer schönheit zu erfreuen. wir jedoch scheuen ihre stille und eilen in die vor menschen wimmelnden städte, um uns dort aneinander zu drängen wie schafe, die sich vor einem wilden wolf fürchten.

khalil gibran







vor ein paar tagen war ich in wien. ich liebe diese stadt mit ihren wunderschönen gebäuden, parks und diesem ganz besonderen flair. für mich gehört wien zu den schönsten plätzen der welt. 

städte haben für die menschen viele vorteile - eine große anzahl von jobmöglichkeiten, gute infrastruktur, kulturelles angebot, tolle lokale, mobilität durch öffentliche verkehrsmittel, austausch mit anderen menschen…

das ist auch der grund, wieso weltweit der zustrom zu den städten unvermindert anhält. die städte wachsen und wachsen…

und irgendwann kippt all das, was ich zuvor beschrieben habe. die städte verlieren an attraktivität, denn es wird immer teurer, in ihnen zu wohnen. viele menschen finden keine arbeit, vor allem migranten…

tägliche hektik, unruhe, rastlosigkeit. unzufriedenheit, ausgrenzungen, aggression…
auch dies zeichnet städte aus…

ich habe schon als kleines kind die sehnsucht nach der natur gespürt. für mich war sehr bald klar, dass ich von der stadt aufs land ziehen werde. das habe ich auch schritt für schritt getan.

und so lebe ich nun seit einigen jahren im mühlviertel und bin jeden tag dankbar, dass meine lungen frische luft einatmen, dass mein blick über wiesen, felder und wälder schweift und dass meine ohren das zwitschern der vögel und das rauschen des windes in den wipfeln der bäume wahrnehmen können. 

kein lärm. kein gestank. kein beton.

in der natur komme ich mir selbst ganz nahe. und ich lerne zu akzeptieren, dass das leben endlich ist. wir sind ein teil der natur - ein unaufhörlicher prozess von geboren werden und sterben.

städtisches leben ist vielfach abgetrennt vom wahren sein. die immerwährende festtagsbeleuchtung der konsumtempel gaukelt den menschen ein scheinbar unendliches leben vor. alles ist käuflich.

jeder mensch soll die möglichkeit haben, sich wohl zu fühlen, seine träume verwirklichen zu können und so leben zu können, wie er es möchte. 
in der stadt oder auf dem land.
und jeder mensch trägt dazu bei, ob sich dies verwirklichen lässt.
in der stadt oder auf dem land.








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