Dienstag, 22. September 2020

MORIA

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     wo aus übermut sanftmut und 
aus wankelmut wandelmut wird,
     wo aus eigensinn gemeinsinn,
     aus leid mitleid, aus hartherzigkeit barmherzigkeit
    aus vergeltung vergebung, aus sorge fürsorge, 
     aus vorherrschaft partnerschaft und aus dem
     geschöpf mensch das mitgeschöpf wird - 
     da wird aus dem menschen ein mitmensch.

    friedrich schorlemmer


kennst du das buch "die schande europas" von jean ziegler? er hat viele jahre führende positionen in der organisation der vereinten nationen bekleidet. dieses jahr erschien sein buch, in dem er das tragische schicksal der menschen im flüchtlingslager moria beschreibt. man muss schon ein hartes herz haben, wenn man beim lesen dieses buches nicht in tränen ausbricht. und da spreche ich von LESEN...
unvorstellbare zustände im 21. jahrhundert in europa.
zu wenig zu essen, kaum sanitäre einrichtungen, schlafen unter plastikplanen und keine perspektive.

die führende regierungspartei österreichs war und ist nicht bereit, selbst ein paar hundert kinder aufzunehmen. ich schäme mich für diese menschen. 
ja, das lager wurde wahrscheinlich von einigen insassen in brand gesteckt.
darüber kann man denken, wie man will...
doch was ist mit den frauen und den kindern?
sie haben ihr leben riskiert, alles hinter sich gelassen und sind nun von einer hölle in die nächste geraten.

es scheint, dass mit zunehmendem wohlstand die hilfsbereitschaft der menschen sinkt. paradox...
je weniger die menschen besitzen, umso mehr sind sie geneigt, anderen hilfbedürftigen von dem bisschen, was sie ihr eigen nennen, zu geben.
je mehr sie besitzen, desto größer wird die angst, etwas zu verlieren.

covid 19 hat alle im griff - ob arm oder reich. und die wirtschaftlichen folgen sind unabsehbar. viele werden wahrscheinlich ihren job verlieren und auf so manches verzichten müssen. und doch... haben alle ein dach über dem kopf, gute medizinische versorgung und es gibt finanzielle überbrückungshilfen.

die flüchtlinge auf lesbos haben zur zeit nicht einmal genügend zu essen, leben auf der straße und bekommen weder finanzielle noch mentale hilfe. 

geben ist seliger denn nehmen.
wer gibt, dem wird gegeben.

eines tages, früher oder später, werden wir alles materielle zurücklassen müssen.
wir könnten als vorbereitung jetzt beginnen zu teilen.
wir könnten unser herz öffnen und darauf vertrauen, dass für alle genug vorhanden ist.

ich hoffe inständig, dass wir uns besinnen und denen, die am dringendsten hilfe benötigen, zur seite zu stehen - und das sind vor allem die kinder.






    

   

                                             

        

        
 

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