Sonntag, 1. November 2015

WELTANSCHAUUNG

ogoto onsen, japan, mai 2014
copyright©karin luger




die gefährlichste weltanschauung ist die weltanschauung der leute, die die welt nie angeschaut haben.

alexander von humboldt







diese aussage habe ich gerade auf facebook gelesen.
es gilt natürlich nicht, dass alle menschen, die in der welt schon viel herum gekommen sind, eine ungefährliche weltanschauung haben - und auch nicht alle menschen, die sich kaum aus ihrem geburtsort hinaus bewegt haben, vertreten eine gefährliche weltanschauung.
doch die angst vor dem fremden ist zumeist bei den menschen größer, die noch nie in wirklich fremde länder gereist sind. 
heutzutage reisen die menschen ja sehr viel… vornehmlich in all-inclusive-hotels, die sie während ihres urlaubs auch kaum verlassen. wenn sie dann doch mal einen blick nach draußen werfen, dann zumeist aus dem reisebus, gut behütet durch den reiseleiter. 

dass es einen unterschied zwischen urlaub machen und reisen gibt, das habe ich während meiner 10-monatigen weltreise erfahren.
denn zunächst - in den usa - war ich in erster linie touristin. sehenswürdigkeiten betrachten, tausende kilometer zurücklegen… also eher konsumieren als erleben.
nach und nach veränderte ich meine tagesgestaltung. ich fuhr weniger mit dem auto, besuchte weniger kirchen, tempel, museen. statt dessen setzte ich mich auf parkbänke zu menschen, besuchte menschen in ihrem zuhause und ließ mir von deren leben erzählen…

sehr bereichernd - kann ich nur weiter empfehlen!

und ich lernte, die welt und deren bewohner mit anderen augen zu betrachten. ich begann, die menschen zu lieben. mich interessierte deren alltag, wie sie aufgewachsen waren und welche wünsche und träume sie hatten…
manchmal konnte ich mich nur mit einem lächeln austauschen, wenn keiner einer gemeinsamen sprache mächtig war…

ich lernte, die welt anzuschauen!

die welt, die voller kleiner und großer wunder ist, voller schönheit und in jedem detail einzigartig.
es ist mir bewusst, dass viel schreckliches passiert auf dieser welt.
und es ist mir auch bewusst, dass ich die welt alleine nicht verbessern kann.
doch ich leiste so oft wie möglich kleine beiträge…
einer dieser beiträge besteht darin, dass ich an das gute im menschen glaube!

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