Freitag, 11. Januar 2019

ERWERBSARBEIT...

http://kallisti-dichtet-belichtet.over-blog.com/2015/08/
uber-die-arbeit-erwerbsarbeit-arbeitsfetisch-
arbeitsideologie-und-kapitalismus.html




an der erwerbsarbeit hängen identität, selbstachtung und zugehörigkeitsgefühl.

olaf scholz (dt. finanzminister)







ich halte seminare und workshops für menschen ohne erwerbsarbeit, hierzulande auch arbeitslose genannt. 

wir haben ja ähnlich wie in indien auch das kastenwesen, nur nicht so offiziell...

also, da gibt es die kaste der topverdiener (bank- und versicherungsdirektoren, konzernchefs, primare, staranwälte, spitzensportler,...) das sind die ikonen der westlichen welt... mit teuren limousinen, gewandet in topdesigner-anzügen und kostümen, dezenter schmuck, teure armbanduhr, unendlich viele (einflußreiche) freunde, ständig unterwegs rund um den globus und immer erreichbar... 
geld regiert die welt, mit geld kann man sich alles kaufen. 
meinen die nicht so erfolgreichen mitglieder der unteren kasten und sie blicken bewundernd, auch ein wenig neiderfüllt auf die, die sich alles leisten können.
wenn ich einmal reich wär...

die kaste des mittleren managements (ressortleiter, abteilungsleiter, oberärzte,...) erfreut sich auch einer gewissen bewunderung und erntet den einen oder anderen neidvollen blick, vor allem deswegen, weil viele vertreter dieser kaste sehr gerne zeigen, was sie sich (nicht) leisten können - teure topmarken und teure urlaube, teure hobbies... 
der weg nach oben ist gepflastert mit luxusartikeln!
wer hat, der hat...

in der großen kaste der "otto-normalverdiener" rumort es ständig. die einen wollen nach oben, die andern wollen nur mehr in ruhe gelassen werden und viele haben angst, dass sie ihren job verlieren. die menschen dieser kaste spüren, dass das soziale klima kälter geworden ist. mitglieder der obersten kaste sind unaufhörlich bemüht, kosten einzusparen, um ihre shareholder zufrieden zu stellen und ihre jahresprämien zu sichern. und die höchsten kosten sind üblicherweise die, die das personal, also das humankapital, verursacht. also wird das humankapital reduziert. weniger menschen - dafür mehr arbeit - ist doch toll, oder? krankenstände aufgrund psychischer erkrankungen sind in den letzten jahren dramatisch gestiegen und die ausgaben für psychopharmaka noch dramatischer. 
der tanz auf dem vulkan...

in der nicht minder großen kaste der "niedrigeren dienste" geht es drunter und drüber. denn hier hat sich die leasingarbeit durchgesetzt. arbeiten auf bedarf. natürlich nicht auf bedarf des arbeiters. hire and fire oder projektarbeit, wie man es nennen will...
und während die mietpreise und preise anderer güter des täglichen lebens kontinuierlich gestiegen sind, haben die bezahler der löhne diese entwicklung offensichtlich verschlafen, übersehen,...ignoriert?
doch das macht ja nicht so viel aus! sind ja eh die meisten erwerbstätigen aus ärmeren ländern. für die ist das echt viel geld, was sie da bei uns verdienen. sofern sie nicht bei uns leben müssen, schon! auf jeden fall profitieren die großen baufirmen und ähnliche auftraggeber, denn das niedrige lohnniveau spiegelt sich bei den verkaufspreisen nicht wirklich wider. aber es geht ums nackte überleben, da kann man nicht wirklich auf die leute und ihre lebenssituation achten. 
arbeiten im hier und jetzt...

wenn du dann in der kaste der arbeitslosen gelandet bist, dann wird dir ganz schnell klar: nichts ist mehr so, wie es vorher war. wenn dich die erste zeit deine freunde und bekannte noch bedauern, wenden sie sich ganz schnell von dir ab. na ja, du kannst jetzt auch nicht mehr so "mithalten" - essen gehen, auf urlaub fahren, schnell ein kleines wellness-wochenende, ein städtetrip...
und nach ein paar monaten arbeitslosigkeit erkennst du schon am blick so mancher mitmenschen, was sie denken: sozialschmarotzer; zu groß dran für eine nicht so adäquate arbeit; wer arbeiten will, bekommt auch eine arbeit...
du ziehst dich mehr und mehr zurück - weitere bestätigung der bereits vorgefassten meinung über dich. anteilnahme oder verständnis für deine situation? kaum.
the show must go on...

dass in unserem land jährlich abertausende stunden gearbeitet werden ohne bezahlung, dass frauen und ehrenamtlich arbeitende menschen dieses system aufrecht erhalten, davon ist kaum die rede. 
da gibt´s ja keine kaste für...


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Follower