im advent, da kommt das licht -
nur die erleuchtung folgt meist nicht.
bernd sieberichs
heute ist der 1. adventsonntag…
ich erinnere mich an meine kindheit… der advent war eine ganz besondere zeit, vor allem die sonntage! wie sehr habe ich mich auf das gemeinsame feiern gefreut. meine mutter gestaltete die adventsonntage mit viel liebe - es gab kekse, bratäpfel und duftenden tee… und gedichte. knecht ruprecht von theodor storm, advent von rainer maria rilke - diese gedichte begleiten mich seit meiner kindheit, sie haben mich tief berührt.
ich bin meiner mutter sehr dankbar, mir die welt der gedichte eröffnet zu haben.
gedichte und stille sind für mich wie geschwister. unzertrennlich.
in ein paar wenige worte gehüllt. kein tamtam.
und zwischen den worten die stille. die alles erfüllt.
die stille, die raum schafft, in dem sich die worte entfalten.
entfalten zu ihrem sinngehalt, zu ihrer tiefe und gleichzeitig sich aufschwingen in den himmel, die grenzenlose stille.
hast du dir vorgenommen, den advent stiller zu gestalten? ein wenig mehr besinnung?
wie wäre es mit einem gedicht - ein gedicht, einmal am tag gelesen. oder vielleicht sogar auswendig gelernt.
du kommst nach hause, ziehst dir etwas gemütliches an, machst dir einen tee und ziehst dich zurück an deinem lieblinsplatz. schließe die augen, atme ein paar mal tief ein und aus. lass den alltag für ein paar minuten auf "stand by". und dann lies das gedicht, das du dir ausgesucht hast für deinen stillen advent. lies es ganz langsam mit bedacht. lass jedes wort auf deiner zunge zergehen… lass es nachwirken. atme noch ein paar mal bewusst ein und aus.
und dann mache all das, was zu tun ist!
ich wünsche dir besinnliche adventsminuten - denn es geht nicht um die quantität, es geht um die qualität - ein paar minuten täglich sind etwas ganz besonderes, das du dir selbst schenken kannst!