Freitag, 26. Dezember 2014

WEIHNACHTEN - das fest der familie und der liebe

unbekannter fotograf - aus dem world wide web

… und ich werde an weihnachten nach hause kommen. wir alle tun das oder sollten es tun. wir alle kommen heim oder sollten heimkommen. für eine kurze rast, je länger desto besser, um ruhe aufzunehmen und zu geben.

charles dickens



die weihnachtstage haben für viele von uns eine ganz besondere bedeutung…

ich freue mich jedes jahr auf diese speziellen tage. doch so schnell sie gekommen sind, so schnell gehören sie auch schon wieder der vergangenheit an. jedes jahr betrauere ich das ein wenig. und jedes jahr nehme ich mir vor: nächstes jahr werde ich den advent ganz bewusst erleben, die weihnachtstage minute für minute genießen.
und ich habe bemerkt - es gelingt mir von jahr zu jahr besser, ich habe mein "advent-ziel" noch nicht ganz erreicht, aber ich befinde mich auf bestem wege dorthin.
ich habe mich vor nun schon sieben jahren entschieden, mein leben ganz anders zu gestalten als zuvor.

ich lebe nun viel intensiver, aber langsamer.
ich lebe nun viel freudiger und bewusster.
ich lebe nun ganz einfach glücklich.

und ich schätze die menschen, die mir nahe stehen. ich liebe meine familie und die familie meines freundes.
ich habe gelernt, mich selbst zu lieben. 
das ist der schlüssel zum glück. 
ja, so einfach ist es. 
gut, es gibt noch immer zeiten, in denen ich unzufrieden bin mit mir. doch es sind dann nur mehr momente und ich verharre nicht mehr in der selbstkritik.
ich überlege vielmehr, was ich ändern kann, damit ich den gewünschten zustand erreiche und bemühe mich, dies auch umzusetzen. in liebe!

wenn die liebe zu mir selbst gelingt, dann beginnt ein wunder zu wirken: ich kann meine mitmenschen (vor allem diejenigen, die mir besonders nahe stehen) so lieben, wie sie sind. ich knüpfe nicht mehr ständig bedingungen an meine liebe. und wenn mich etwas stört, dann sage ich es - gleich!

somit sind in meinem leben nicht nur die weihnachtstage gesegnete tage, sondern gottes segen begleitet mich zu jeder zeit - dafür bin ich unendlich dankbar!

ich segne euch alle und wünsche euch friede in eurem herzen!





Samstag, 13. Dezember 2014

sei WACHSAM...



reinhard mey
seinen texten ist nichts hinzuzufügen!






Ein Wahlplakat zerrissen auf dem nassen Rasen
Sie grinsen mich an, die alten aufgeweichten Phrasen
Die Gesichter von auf jugendlich gemachten Greisen
Die dir das Mittelalter als den Fortschritt anpreisen
Und ich denk' mir, jeder Schritt zu dem verheiß'nen Glück
Ist ein Schritt nach ewig gestern, ein Schritt zurück
Wie sie das Volk zu Besonnenheit und Opfern ermahnen
Sie nennen es das Volk aber sie meinen Untertanen
All das Leimen, all das Schleimen ist nicht länger zu ertragen
Wenn du erst lernst zu übersetzen, was sie wirklich sagen
Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm:
"Halt' du sie dumm, ich halt' sie arm!“

Sei wachsam
Präg' dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Du machst das Fernsehen an, sie jammern nach guten, alten Werten
Ihre guten, alten Werte sind fast immer die verkehrten
Und die, die da so vorlaut in der Talk-Runde strampeln
Sind es, die auf allen Werten mit Füßen rumtrampeln
Der Medienmogul und der Zeitungszar
Die schlimmsten Böcke als Gärtner, na wunderbar!
Sie rufen nach dem Kruzifix, nach Brauchtum und nach guten Sitten
Doch ihre Botschaften sind nichts als Arsch und Titten
Verrohung, Verdummung, Gewalt sind die Gebote
Ihre Götter sind Auflage und Einschaltquote
Sie biegen die Wahrheit und verdrehen das Recht
So viel gute alte Werte, echt, da wird mir echt schlecht!

Sei wachsam
Präg' dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Es ist 'ne riesen Konjungtur für Rattenfänger
Für Trittbrettfahrer und Schmiergeldempfänger
'Ne Zeit für Selbstbediener und Geschäftemacher
Scheinheiligkeit, Geheuchel und Postengeschacher
Und sie sind alle hochgeachtet und sehr anerkannt
Und nach den Schlimmsten werden Plätze und Flugplätze benannt
Man packt den Hühnerdieb, den Waffenschieber lässt man laufen
Kein Pfeifchen Gras, aber 'ne ganze Giftgasfabrik kann du kaufen
Verseuch' die Luft, vertstrahl das Land, mach ungestraft den größten Schaden
Nur lass Dich nicht erwischen bei Sitzblockaden!
Man packt den Grünfried, doch das Umweltschwein genießt Vertrau'n
Und die Polizei muss immer auf die Falschen draufhau'n

Sei wachsam
Präg' dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Wir hab'n ein Grundgesetz, das soll den Rechtsstaat gerantier'n
Was hift's, wenn sie nach Lust und Laune dran manipulieren
Die Scharfmacher, die immer von der Friedensmission quasseln
Und unterm Tisch schon emsig mit dem Säbel rasseln?
Der alte Glanz in ihren Augen beim großen Zapfenstreich
Abteilung kehrt, im Gleichschritt marsch, ein Lied und Heim ins Reich!
"Nie wieder soll von diesem Land ein Krieg ausgehen!“
"Wir müssen Flagge zeigen, dürfen nicht beiseite stehen!“
"Rein humanitär natürlich und ganz ohne Blutvergießen!“
"Kampfeinsaätze sind jetzt nicht mehr so ganz auszuschließen“
Sie ziehen uns immer tiefer rein, Stück für Stück
Und seit heute früh um fünf Uhr schießen wir wieder zurück

Sei wachsam
Präg' dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

Ich hab Sehnsucht nach Leuten, die mich nicht betrügen
Die mir nicht mit jeder Festrede die Hucke voll lügen
Und verschon' mich mit den falschen Ehrlichen
Die falschen Ehrlichen, die wahren Gefährlichen!
Ich hab' Sehnsucht nach einem Stück Wahrhaftigkeit
Nach 'nem bisschen Rückgrat in dieser verkrümmten Zeit
Doch sag die Wahrheit und du hast bald nichts mehr zu Lachen
Sie wer'n dich ruinier'n, exekutier'n und mundtot machen
Erpressen, bestechen, versuchen dich zu kaufen
Wenn du die Wahrheit sagst, lass draußen den Motor laufen
Dann sag' sie laut und schnell, denn das Sprichwort lehrt:
Wer die Wahrheit sagt braucht ein verdammt schnelles Pferd!

Sei wachsam
Präg' dir die Worte ein!
Sei wachsam
Und fall nicht auf sie rein!
Paß auf, dass du deine Freiheit nutzt
Die Freiheit nutzt sich ab, wenn du sie nicht nutzt!
Sei wachsam
Merk dir die Gesichter gut!
Sei wachsam
Bewahr dir deinen Mut
Sei wachsam
Und sei auf der Hut!

science busters...

quelle: www.sciencebusters.at




die naturwissenschaft braucht der mensch zum erkennen, den glauben zum handeln.

max planck




kompliziertes wissen auf humorvolle weise den menschen nahe bringen - das habe ich heute abend erlebt! zwei universitätsprofessoren gestalten mit einem kabarettisten einen kurzweiligen abend, der zudem auch äußerst lehrreich ist. 

der bogen ist breit gespannt: 

vom kometen tschuri, der mit 55.000 km/h durchs weltall zischt, wo vakuum herrscht und daher kein ton zu hören ist bis zum pistolenkrebs, der einen lärm erzeugt bis zu 200 dezibel (ein düsenjet erreicht 120 dezibel!). er zischt aus einer schere einen wasserstrahl aus, der eine gasblase bildet, die implodiert und eine hitze von 4.700 grad erreichen kann. alles kleingetier, das von diesem strahl getroffen wird, ist ein leichtes fressen für den pistolenkrebs! 

was die natur hervorbringt, unglaublich!

und wie interessant man wissensvermittlung gestalten kann, das habe ich heute wieder gelernt!
mäusegalaxien (weil sie so aussehen wie mäuse)  die aufeinander treffen, aneinander vorübergehen und sich schlussendlich in einer neuen galaxie vereinen - das alles in der kurzen zeitspanne von 400 millionen jahren!
dass hunde nicht wirklich intelligent sind, aber dafür extrem ausgeprägte spiegelneuronen haben… 

all das und noch vieles mehr ist so toll vermittelt und mit lustigen experimenten unterlegt worden.

ich wünsche mir, dass alle lehrer und lehrerinnen dieses "kabarett" besuchen. 
manche würden nichts lernen, denn sie praktizieren diese art der wissensvermittlung bereits. 
für andere hingegen würde dies neuland sein und ich fände es supertoll, wenn sie ihren unterricht so ähnlich gestalten könnten - denn dann würden die kinder spaß am lernen haben...

Donnerstag, 11. Dezember 2014

BITTEN… oder doch lieber FORDERN?

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/south-by-southwest-die-beruehmte-
grumpy-cat-zu-gast-in-austin-a-887915.htm


bitten von höhergestellten klingen immer stark nach befehlen.

henry fielding




bei einem meiner letzten kommunikationsseminare habe ich wieder einmal erfahren, dass es gar nicht so wenige menschen gibt, die angst haben, eine bitte auszusprechen.

wieso tun sich manche so schwer, eine bitte zu formulieren?

weil wir ein NEIN ganz schlecht annehmen können?
weil wir ein NEIN als persönliche ablehnung empfinden?

vielleicht haben wir gar nicht gelernt zu bitten…
vielleicht wurden wir auch so gut wie nie um etwas gebeten, sondern es wurden forderungen an uns gestellt.

kinder haben zu gehorchen.
wenn ich ein kind um etwas bitte, dann bin ich verkauft.
ich bin doch kein "weichei", dass ich um etwas betteln muss.

das sind aussagen, die ich gehört habe, nachdem ich über den unterschied zwischen bitte und forderung gesprochen habe.

das sind aussagen, die auf erfahrungen beruhen. so haben wir vielleicht in der kindheit unsere umwelt erlebt. und im laufe der zeit haben wir das vorgelebte verinnerlicht und leben nun dieselben verhaltensmuster weiter.

eine forderung wird als zwang erlebt. wenn ich einer forderung nachkomme, dann sehr oft deswegen, weil ich angst vor unangenehmen folgen habe. und oft erfülle ich das eingeforderte mit einem gewissen widerwillen.

eine bitte stellt der anderen person frei, ja oder nein zu sagen - wertfrei.
es tut gut, aus freien stücken nein sagen zu dürfen.
es tut gut, aus freien stücken ja sagen zu dürfen.


Samstag, 8. November 2014

SPIEGELBILDER

altaussee, oktober 2014
copyright©karin luger





nichts bewahrt uns so gründlich vor illusionen wie ein blick in den spiegel.

aldous huxley







welch herrlicher anblick - im klaren wasser des sees spiegeln sich berge, bäume, häuser, der himmel…
damit sich alles so klar und deutlich zeigen kann, ist eines von bedeutung: 
ruhiges wasser!
sobald sich die oberfläche nur leicht zu kräuseln beginnt, ist es vorbei mit dem wunderbaren spiegelbild.

und so ist es auch mit uns menschen.
damit wir unser inneres sehen können, brauchen wir ruhe, stille.

wenn wir innerlich zur ruhe gekommen sind, dann können wir getrost in den spiegel schauen und wahrnehmen, wer uns da entgegenblickt. 
ohne urteile erkennen wir uns selbst und akzeptieren das, was wir sind. 
unser spiegelbild lügt nicht, es gibt ja nur das wieder, was ist.

wenn wir innerlich zur ruhe gekommen sind, dann können wir getrost unseren mitmenschen begegnen und wahrnehmen, dass ein teil unserer seele uns im anderen entgegenblickt.
ohne urteile erkennen wir anteile unseres selbst und akzeptieren das, was uns vielleicht nicht so gefällt.
was uns im anderen spiegelt, lügt nicht. es gibt ja nur das wieder, was ist.

es wäre schön, wenn wir unser spiegelbild genauso bewundern können, wie die gespiegelte natur im klaren bergsee.


Freitag, 7. November 2014

breathing in - breathing out...

mallorca, august 2014
copyright©karin luger





breathing in, i listen to my students,
breathing out, i hear what they say.

meena srinivasan (autorin)







ich habe gerade im internet ein neu erschienenes buch entdeckt und einen kleinen trailer angesehen. die autorin meena srivinasan erzählt, dass sie bewusstes atmen in ihren schulklassen praktiziert - damit nicht nur der körper, sondern auch der geist im klassenzimmer ankommen darf.

wie schön wäre das -  wenn alle lehrenden und lernenden gemeinsam diese wunderschöne übung in ihr leben integrierten…
und nachdem wir zeitlebens lehrende und lernende sind, gilt dies so gesehen für uns alle!
lernen wir, uns selbst und unseren mitmenschen achtsamkeit zu schenken.

achtsamkeit und empathie…

ich atme ein und höre meinem gegenüber zu,
ich atme aus und höre, was mein gegenüber sagt.

ich atme ein und höre in mich hinein…
ich atme aus und höre, was mein herz mir sagt…

machen wir gemeinsam eine kleine atemübung. jetzt. ja, jetzt gleich!
setz dich aufrecht hin oder lege dich auf den rücken.
schließe die augen.
atme durch die nase ein und zähle im geist von 1 bis 4.
atme durch den mund aus und zähle im geist von 1 bis 6.
bleib mit deiner aufmerksamkeit nur beim atmen und zählen.
sollte es dennoch passieren, dass gedanken deine aufmerksamkeit in beschlag nehmen, schicke sie weg und kehre zurück zum zählen.
mache diese übung jeden tag!
z.b. in der früh vor dem aufstehen, auf dem klo, auf der bushaltestelle, im auto (geniale "stau-übung"!), im wartezimmer des arztes, am abend vor dem einschlafen…
es gibt so viele gelegenheiten!

je mehr wir üben, umso bewusster und gelassener werden wir unser leben gestalten!
ich wünsche dir gutes gelingen!



Mittwoch, 22. Oktober 2014

herbstSTURM...

bad leonfelden, oktober 2014
copyright@karin luger







nur wer verzagend das Steuer loslässt, ist im Sturm verloren.

emanuel geibel









im sturm wird vieles offenbar…

was nicht gut verankert ist, wird zum spielball der naturgewalt.
schwachstellen werden gnadenlos geknackt.
auch starrheit fällt dem sturm zum opfer - da hilft selbst strotzende gesundheit nichts.

der herbststurm hilft mit nachdruck beim loslassen.

wenn wir hinausblicken in die natur, dann können wir alles für unser tägliches leben lernen. gerade jetzt, wo der sturm an den bäumen zerrt und und kahle äste zurücklässt.

wir alle haben in unserem leben schon stürmische zeiten erlebt.
wie hast du diese Zeiten erlebt?
wie hast du sie überlebt?
was hast du gelernt?

ich habe eines gelernt: 
dass ich jeden noch so starken sturm stand halte, wenn ich gut verwurzelt bin und wenn ich elastisch und biegsam bin. 
wenn ich das leben so annehme, wie es sich mir im moment zeigt. 
manchmal fällt es mir ganz leicht - wenn eine leichte brise weht und den duft des frühlings mitbringt. 
manchmal fährt der schmerz in meine glieder, dass es mir den atem raubt - wenn der sturm an mir zerrt und ich den halt zu verlieren glaube.

nach jedem sturm kommt die zeit der ruhe und bekanntlicherweise ist die ruhe auch vor dem sturm.

die zeit der ruhe ist vorbereitung, innenschau.
die zeit des sturms ist annehmen, sich hingeben und verbeugen.

so hat alles seinen platz, seinen sinn im leben...

Montag, 29. September 2014

INDIEN und ÄPFEL...

indische baumwollpflückerinnen
quelle: www.green-shirts.com





sei du selbst die veränderung, die du dir wünschst für diese welt.

mahatma gandhi





die ernährungs- und landwirtschaftsorganisation der vereinten nationen (fao) hat festgestellt, dass ca. 40% der jährlichen obst- und gemüseernte indiens verrottet, bevor es noch den konsumenten erreicht hat. 

für die produktion dieser letztendlich zu bald verdorbenen lebensmittel wird wasser verwendet, das den bedarf von ca. 100 millionen inder decken könnte. 

jedes 5. kind in indien gilt als unterernährt.
(http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/indien-lebensmittel-verderben-weil-kleinbauern-investoren-verhindern-a-975097.html)


ich erinnere mich noch gut an die letzten tage meiner weltreise. ich war in mumbai und wollte vor meiner heimreise noch ein wenig obst einkaufen. und natürlich nicht in einem supermarkt, sondern bei einem bauern der umgebung.
ich wurde auch schnell fündig, gleich ums eck erblickte ich einen klapprigen stand. der junge mann verkaufte mangos, papayas, ananas, einige mir unbekannte früchte und äpfel.
bei näherer begutachtung der süßen früchte entdeckte ich kleine etiketten auf den äpfeln. das war echt nicht zu fassen! die äpfel, die hier in mumbai auf dem straßenstand feilgeboten wurden, stammten aus kalifornien!
ich fragte den verkäufer, ob er das in ordnung fände, anstelle heimischer früchte obst aus kalifornien anzubieten.
seine knappe antwort lautete: die äpfel aus den usa sind billiger.

klar sind die billiger. diese äpfel wurden wahrscheinlich mit 1-methylcyclopropen begast. das ist praktisch, denn dann kann die lagerung auf bis zu 2 jahre verlängert werden, der apfel behält seine frische und ist von einem aktuell geernteten nicht zu unterscheiden.
die lagerung in kühlhäusern - aber das ist ja klar...
transport - wie wir wissen - kostet nicht viel. 
und so können wir aus dem westen die ganze welt mit "frischer und gesunder" ware versorgen.

in indien haben die bauern kein geld, um kühlhäuser zu bauen. sie haben auch kein geld, um ihre äpfel zu begasen. ihre ware verdirbt am selben tag, weil sie unter blechdächern in der hitze dahinwelkt.

und in österreich lässt man das obst gleich am (oder unterm) baum verrotten, weil das preisniveau so niedrig ist, dass eine ernte für den bauern einen verlust bedeuten würde.

und mein leiser verdacht wird lauter und lauter und lauter, dass "da etwas faul ist im staate dänemarks"...

Samstag, 27. September 2014

FRAU sein... gestern-HEUTE-morgen

palma, mallorca, august 2014
copyright@karin luger





zu wissen, dass die zeitgenössinnen meiner großmutter nicht nur brave ehefrauen, mütter, hausfrauen und köchinnen waren, sondern vielmehr eine generation potenzieller freiheitskämpferinnen, gibt ihrem dasein eine neue dimension und meinem leben neue kraft.

midge mackenzie 
(britische filmregisseurin und autorin)







es ist so spannend sich mit frauen unterschiedlichen alters zu unterhalten.
es ist mehr als das… es eröffnet mir neue welten und es hilft mir, so manches denkmuster aufzubrechen und abzubauen.
und ich erkenne, dass jede generation ihre eigenen aufgaben zu lösen hat. 

wenn ich der mutter meines freundes zuhöre - sie ist im august 90 jahre alt geworden - dann spüre ich einerseits den stolz darüber, was sie alles in ihrem leben geschaffen hat und andererseits ein leises bedauern, dass sie auf vieles verzichtete.
sie war ein sehr kluges mädchen und erhielt bei den ursulinen in linz eine gute ausbildung, sie verbrachte einen teil ihrer jugend in wien, doch im elterlichen gastbetrieb wurde jede arbeitskraft benötigt. dann heiratete sie einen metzger, bekam 4 kinder… so etwas wie eigene bedürfnisse gab es so gut wie nie…und die jahre zogen ins land!
für die mutter meines freundes - wie für die meisten der frauen dieser generation - war das leben größtenteils vorherbestimmt. heiraten, kinder bekommen, haushalt, kindererziehung, den ehemann unterstützen. auch wenn diese frauen unglaubliches leisteten, es wurde weder geachtet, gewürdigt noch finanziell entlohnt - und so waren sie auch wirtschaftlich abhängig und fügten sich in ihr schicksal.

für frauen meiner generation haben sich viele unterschiedliche perspektiven aufgetan: z.b. eine universität zu besuchen, eine lehre in einer männlich dominierten branche zu absolvieren, einen traditionellen frauenberuf zu ergreifen oder auch "nur" hausfrau" zu sein. wenn ich zurückblicke in meine jugendzeit, dann ist eines total präsent: keine meiner schulkolleginnen oder freundinnen hat sich für das traditionelle rollenbild der frau entschieden - hausfrau und mutter.
wir wollten alle eine gute ausbildung, einen beruf erlernen und diesen auch ausüben. eigenes geld verdienen, unabhängig sein - das war unser ziel und wir haben es auch erreicht. 
eine gebildete, selbstbewusste und finanziell unabhängige frau - das wunschbild vieler männer, allerdings nur in der theorie! 
denn jedes ding auf erden hat bekanntlicherweise zwei seiten! 
viele frauen erkannten, dass sie auch alleine leben können, dass sie vielen männern überlegen sind, dass sie daher frei wählen können und nicht mehr eine unterwürfige  dienerin sein müssen.
viele ehen wurden geschieden, viele frauen entschieden sich, ihre kinder alleine zu erziehen. 
und viele männer verstanden die welt nicht mehr...

was hat sich nun für die junge frau von heute verändert? 
nun, ich kann das ja nur aus meiner warte betrachten…
ich beobachte, dass sich im rollenbild der frau äußerlich nicht sehr viel geändert hat. doch innerlich hat sich, glaube ich, eine wandlung vollzogen: es ist gut, frau zu sein. 

und noch eines ist passiert: das männliche rollenbild hat sich gravierend verändert.

junge männer akzeptieren frauen als gleichwertige partnerinnen.
junge männer können in freiheit ihre weiblichen qualitäten leben.

junge eltern freuen sich über ihr kind, egal, ob es männlichen oder weiblichen geschlechts ist.

und junge menschen beginnen, wirklich partnerschaftlich zu leben.

ich hoffe, dass diese entwicklung ihre fortsetzung findet - solange, bis alle menschen dieser welt davon erfasst worden sind. 
dass wir erkennen, dass wir zusammen alles erreichen können. 
dass jedes menschenkind es wert ist, geliebt zu werden.
dass wir unendliche viele talente haben und diese auch leben sollen.
dass es schön ist, frau zu sein.
dass es schön ist, mann zu sein.

Dienstag, 23. September 2014

DIVERSITY...

köstliches konfekt, tokyo, mai 2014
copyright@luger karin

nur die herrschenden sind immer daran interessiert, alles gleichzuschalten. der mensch braucht abgrenzungen. aber er will auch grenzen übersteigen. das macht kulturen aus. erst durch unterschiede entsteht eine bunte welt. es muss einen gegenseitigen respekt vor unterschieden geben. jeder muss auch die freiheit haben können, fremd zu bleiben.

prof. roland girtler




ich habe ein seminar zum thema "diversity management" besucht. in meinem beruf habe ich mit den unterschiedlichsten menschen zu tun - egal, ob es herkunft, sprache, religion, hautfarbe, milieu, familienstatus und was weiß ich noch alles betrifft.

wie wir mit menschen umgehen, die sich von uns unterscheiden, ist manchmal ziemlich eigenartig. die einen wollen sich nur mit ihresgleichen umgeben - z.b. mit jenen, die im selben dorf aufgewachsen sind (da ist ja schon jemand aus einem 2 km entfernten dorf ein fremder!), die anderen wünschen sich, dass sich ausländer, die in österreich leben wollen, integrieren oder noch besser inkludieren. so etwas wie assimilation?
wiederum andere beschäftigen zwar billige arbeitskräfte mit migrationshintergrund (wie das schon klingt…), aber diese arbeitskräfte sollten sich am besten nach getaner arbeit in luft auflösen, denn sie stören ja das straßenbild…

ich könnte in diesem tenor weiterschreiben, aber es ist nicht mein ziel, mich über andere zu beklagen, meine mitmenschen zu verurteilen oder zynisch zu werden.

mir gefällt die aussage von prof. girtler, sie gefällt mir sogar extrem gut.
ich denke noch weiter… nämlich, dass wir alle in gewisser weise immer fremde bleiben werden. egal, wo wir aufwachsen. wir sind uns selbst oft sogar fremd. weil wir z.b. in extremen oder neuen situationen völlig anders (re)agieren als wir uns dies gedacht hätten.

diversität leben zu können, hat etwas befreiendes…
denn dann passiert genau das, was wir uns wünschen: 
dass wir mit einem menschen eine verbundenheit erleben können, obwohl dieser mensch weder unsere sprache spricht, noch dieselbe hautfarbe hat, noch aus demselben kulturkreis kommt wie wir…

tief drinnen in unseren herzen sind wir alle eins. 
diversität entsteht durch unser denken!

Dienstag, 5. August 2014

ASYLANTEN...

quelle: www.pi-news.net
protest gegen eine kurzfristige unterbringung von asylanten
in bettwill im aargau



ein ausländerfeind sollte sich der tatsache bewusst sein, dass er sich gegen 5,9 milliarden menschen stellt.

stefan radulian







in ulrichsberg und umgebung kommt bewegung in die bevölkerung. es soll doch tatsächlich unterkunft für asylanten geschaffen werden. 
ein eingriff in die heile welt.
und die gerüchtebörse brodelt.
ob man sich seines hab und guts, womöglich seines lebens wohl noch sicher sein kann?
man hört ja genug von kriminellen ausländern…
und die kriegen fürs nichts tun auch noch geld, das ist ja unerhört...
die köpfe rauchen, wie man das unheil doch noch abwenden kann. 

angst war noch nie ein guter wegbereiter und auch im begleiten ist die angst weder motivierend noch stärkend.
angst verschließt auch augen, ohren und vor allem das herz.

wenn menschen all ihr hab und gut (auch wenn es noch so wenig ist), familie und freunde verlassen (müssen), um wenigstens ihr leben zu retten - das sollte doch unser herz berühren. wahrscheinlich sind auch viele betroffen... vor allem, wenn es weit entfernt genug geschieht, sodass keine berührungspunkte gegeben sind.

ich habe mir vorgenommen, dass ich im sinne des gegenseitigen verständnisses bzw. der offenen herzen meinen beitrag leisten werde. wo auch immer in meiner umgebung asylanten untergebracht werden, werde ich mich nützlich machen - wie auch immer dies aussehen wird!

Montag, 30. Juni 2014

von allen GELIEBT zu werden...

tokyo 2014
copyright©karin luger





nichts macht uns feiger und gewissenloser als der wunsch, von allen menschen geliebt zu werden.

marie von ebner-eschenbach






in meinen seminaren erlebe ich immer wieder teilnehmerInnen, die mit allen menschen "gut" sein wollen.
mal ganz ehrlich - wie soll denn das gehen ohne sich zu verbiegen?
und - wozu dient das? wofür ist es notWENDig, dass ich der liebling aller bin?

wer auch immer diesen wunsch verspürt, sollte sich zeit nehmen. zeit für sich selbst.
eine zeitinvestition, die sich lohnt. was ist die ursache, dass ich konflikten aus dem weg gehe, dass ich es nicht ertrage, wenn jemand (auf mich) beleidigt ist? was spielt sich da in meinem kopf ab, welche gedanken schwirren da herum?

da sage ich lieber nichts...
das macht die sache nur ärger...
dann spinnt er/sie wieder zwei wochen...
mit dem/der kann man ja nicht reden...
der/die verträgt die wahrheit nicht...

unsere linke gehirnhälfte braucht immer eine erklärung und sie findet auch immer eine solche. egal, ob dies der wahre grund meines verhaltens ist oder nicht. so kann man sich recht gut belügen und kommt nicht auf den grund. dorthin, wo die verletzlichkeit, die angst, die schutzbedürftigkeit zu hause sind.

niemand ist immer nur stark und total selbstbewusst. wir alle haben unsere schwächen und nöte. das macht uns zu menschen. und das sollten wir niemals vergessen!

darum: schau gut auf dich! achte, welche wirkung die menschen in deiner umgebung auf dich haben. und trau dich zu sagen, was du brauchst bzw. was dir wichtig ist. manche menschen werden dann vielleicht unverständnis zeigen, verärgert sein, oder was auch immer.

ich finde, dass es viel wichtiger ist, mich selbst im spiegel mit liebe und achtung betrachten zu können als anderen alles recht zu machen und dann schlussendlich dafür doch nicht geliebt zu werden!




Dienstag, 24. Juni 2014

MOBILITÄT und UNABHÄNGIGKEIT

ulm 2014
copyright©karin luger





in zukunft wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern ob es sich lohnt, dort anzukommen.

hermann löns






zwei erlebnisse haben mir aufgezeigt, wie sehr wir mit unserem fahrbaren untersatz verbunden sind.

mein vater hat seit geraumer zeit starke sehprobleme - er leidet an einer makuladegeneration. nachdem er auch nicht mehr gut hört, ist dies eine extreme einschränkung der lebensqualität. vor allem deswegen, weil mit diesen beeinträchtigungen seine unabhängigkeit und mobilität stark reduziert sind. ein mensch, der gewohnt ist, sich ins auto zu setzen und wann bzw. wohin auch immer hinzufahren, für den ist es ganz schrecklich, nun auf andere angewiesen zu sein. mein vater fährt für sein leben gern mit seinem auto. früher war er beruflich viel unterwegs und jetzt in der pension liebt er es, ausflüge in die nähere und fernere umgebung mit dem auto zu machen. gott sei dank ist renate, seine frau, auch eine gute autofahrerin. und doch geht es hier nicht darum, mit dem auto das gewünschte ziel zu erreichen. 
es wird mir so richtig bewusst, dass das auto essentielle bedürfnisse befriedigt. nun, es gibt natürlich eine vielzahl anderer möglichkeiten, diese bedürfnisse (selbständigkeit, unabhängigkeit, freiheit, abenteuer, mobilität,...) zu erfüllen. und doch hat es die autoindustrie geschafft, all diese sehnsüchte zu stillen.

vor zwei wochen hat mein auto geschwächelt und ich bin guter dinge zur werkstatt gefahren. im glauben, dass es sich um einen kleinen reparablen schaden handelt. doch leider stellte sich heraus, dass mein flocki einen motorschaden hat und ich stand plötzlich ohne auto da. doppeltes pech. denn das ist nicht irgendein auto. ich habe es von meiner geliebten schwester geerbt. mit diesem auto verbinde ich unendlich viele erinnerungen. wir haben alle fahrten zum verleger ihres buches "heute bin ich anders - meine mentale wende" gemacht, ich habe sie zu ihren lesungen begleitet, wir haben ganz viele gemeinsame ausflüge gemacht...
doppeltes pech deswegen, weil ich in ulrichsberg wohne und an unterschiedlichen orten arbeite. um dorthin innerhalb eines angemessenen zeitraumes zu gelangen, brauche ich ein auto. damit ich mobil und unabhängig sein kann, bin ich gleichzeitig abhängig. paradoxe situation! ich brauche das auto - denn mit öffentlcihen verkehrsmitteln würde ich in vielen fällen bereits am vortag anreisen müssen, damit ich rechtzeitig am gewünschten zielort ankomme!
die autoindustrie hat es geschafft, dass der öffentliche verkehr weniger attraktiv ist und somit wird das angebot an öffentlichen verkehrsmitteln auch immer mehr reduziert.

ich habe gestern mein neues auto in beschlag genommen und bin dankbar, dass ich in der zwischenzeit das auto meines freundes fahren durfte! jederzeit ins auto einzusteigen und hinzufahren, wohin man will, das ist schon ein großes stück freiheit!





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