Samstag, 26. August 2017

FEUER...

maratea, süditalien, august 2017
copyright@karin luger

glut ruht still in sich. entspannt strahlt sie. 
sanft leuchtet sie.
feuer ist tausend mal tausend auf der glut tanzend flammen. 
feuer ist lebendig, wild und unberechenbar. feuer wird, feuer ist, feuer vergeht.
das wesen des menschen ist tausend mal tausend flammen auf der glut, die in seiner seele ruht.
die flammen tragen namen:
freude, wut, angst, trieb, tat, traum, liebe, glück, gier.
geh durch die flammen zurück zur quelle der feuer-energie, geh zurück zur glut. nimm wahr, wie die flammen werden, sind und vergehen...und dein wesen wird still, strahelnd und sanft.

an agni smidah, mystiker

der sommer in süditalien ist lang, heiß und trocken. ich bin auf urlaub in der basilikata. hier hat es seit april nicht mehr geregnet. immer wieder steigen flammen auf in den unzähligen bergen hier. gestern nacht stand in nächster nähe ein berg in flammen.
feuer, wenn es nicht gebändigt ist, ist verzehrend, nimmersatt. das staubtrockene gebüsch lässt die flammen freudig lodern und die robusten, dem regenlosen sommer trotzenden bäume haben keine chance, diesem inferno zu widerstehen. zurück bleiben verkohlte baumstümpfe und nackte erde. ein paar kilometer weiter ist die unendliche weite des meeres. wasser in hülle und fülle. absurd...
heute früh am morgen waren die löschflugzeuge unterwegs. die luft war erfüllt vom rauch und überall lag asche. 
und es wird mir wieder einmal bewusst, wie sehr die irdischen elemente hilfreich und zugleich zerstörend sein können. die grenze ist sehr schmal...
das romantische flackern der kerze, das feuer im ofen, das uns an kalten tagen wärmt und die lodernden flammen, die gierig alles verschlingen, das sich ihnen in den weg stellt.
wir hatten glück. und ich hoffe, das glück bleibt uns hold...
denn es hätte genauso gut in unmittelbarer nähe ein feuer ausbrechen können... und unser wunderschöner aufenthalt in der villa mirasole hätte ein jähes ende gefunden...


Mittwoch, 23. August 2017

MEER...

süditalien, maratea, august 2017
copyright©karin luger


das freie meer befreit den geist.

johann wolfgang von goethe


die weibliche natur ist wie das meer. es gibt dem leisesten, schwächsten drucke nach und trägt doch die schwersten lasten.

rasmus nielsen




die unendliche weite des meeres, das wasser verschmilzt mit dem himmel an diesigen tagen... vom sanften wind gekräuselt , ganz leicht, hier und da,... und von den sonnenstrahlen bedacht mit diamantenen sternen, so viele, unendlich, und doch nur für den hauch einer sekunde...
der blick schweift in die ferne, gleitet entlang des horizonts, verliert sich im blau, im blau, im blau...

und es wird mir ganz leicht, die gedanken lösen sich in der flirrenden luft, lösen sich auf und schweben als kleine schaumkronen hinaus in die unendliche weite des seins.

und mir kommen die wunderbaren worte reinhard meys in den sinn: "über den wolken muss die freiheit wohl grenzenlos sein, alle ängste, alle sorgen, sagt man, blieben darunter verborgen und dann...würde, was uns groß und wichtig erscheint, plötzlich nichtig und klein."
ja, nicht nur über den wolken... auch über dem meere!
wasser und luft, die beiden elemente, du kannst sie nicht greifen...und in wahrheit auch nicht begreifen - auch wenn du ein meister bist in physik und chemie... denn es ist mehr als die summe seiner teile...

ich blicke hinaus auf das offene meer, werde frei von meinen verhaftungen, lasse mich tragen, treiben, umspülen und sinke hinab in die tiefsten tiefen. tauche auf, lasse mich küssen von der sonne, spüre die wassertropfen, die an meinem körper hinabkullern wie kleine silberne perlen.

wie viele wasserperlen fasst das meer?

mein blick schweift hinaus übers offene meer...keine fragen mehr...nur mehr sein...

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