Montag, 31. Dezember 2012

die ZEIT vergeht, verweht...

ybbsitz, juni 2010
copyright©karin luger








wenn die zeit kommt, in der man könnte, 
ist die vorüber, in der man kann.

marie von ebner eschenbach








wie schnell doch ein jahr vorüber ist... 
was habe ich mir vorgenommen und was ist tatsächlich geschehen?

ich habe es mir zur lieben gewohnheit gemacht, am letzten tag des jahres zurück zu blicken auf die vergangenen zwölf monate und in mich hinein zu spüren, was die essenz dieses jahres war.

nun, da waren zunächst die begegnungen mit meinen beiden laotischen burschen. 

khamphien, mit dem ich ein paar tage in seinem kleinen dorf inmitten von reisfeldern gewohnt habe. ich bin tief eingetaucht in eine andere welt - mit offenen augen und ohren und einem vorurteilslosem herzen. ich danke für diese erfahrung.

lock, den ich für zwei wochen nach österreich eingeladen habe. seine freude, sein staunen haben mich all die schönheit unseres landes mit neuen augen sehen lassen.
auch für diese erfahrung bin ich unendlich dankbar.

auch wenn ich meine verstorbene schwester susanne manchmal so sehr vermisse, fühle ich auf einer höheren ebene diese tiefe und ewigliche verbundenheit. mein vertrauen ist gewachsen.

ja, auch mein vertrauen in mich selbst. in meine fähigkeiten und talente. in mein sein.

je weniger ich zweifle und mir sorgen mache, umso bewusster erlebe ich die zeit, das leben, das sein. ja, ich erfahre mich, beobachte mich und genieße es.

die letzten vier wochen dieses jahres waren geprägt von einer neuen erfahrung - meine freundin maria und ich hatten ein punschstand. 
wir blicken mit stolz auf diese harte zeit zurück. wir wissen, dass wir uns selbst wieder besser kennen gelernt haben und dass wir ein stückchen reifer geworden sind.

in diesen vier wochen fand ich meine heimat bei meiner schwester andrea und ihrer familie. ich spürte meine wurzeln, die tiefe familienbindung und danke andrea, dass sie mir diese erfahrung ermöglichte.

all meine erlebnisse dieses jahres, die inneren wie die äußeren, haben mich gelehrt, dass das glück im tun, im hier und jetzt, im sein liegt. 

ich vertraue. mein herz kennt das ziel. ich konzentriere mich aufs tun. und auch aufs nichts tun. alles zu seiner zeit...
ich verschiebe nichts mehr auf irgendwann - denn dann ist alles anders, als ich dachte...

ich wünsche dir, dass du alles, was dein herz begehrt, auch tust. warte nicht auf irgendwann, beginne jetzt! alles ist möglich, grenzen existieren nur in deinem kopf!

Dienstag, 25. Dezember 2012

FREUDE, schöner götterfunken...

st. peter am wimberg, dezember 2012
copyright©karin luger
seid umschlungen, millionen!
diesen kuss der ganzen welt!
brüder, überm sternenzelt
muss ein lieber vater wohnen.
ihr stürzt nieder, millionen?
ahnest du den schöpfer, welt?
such´ ihn überm sternenzelt!
über sternen muss er wohnen.
seid umschlungen,
diesen kuss der ganzen welt!
freude, schöner götterfunken
tochter aus elysium,
freude, schöner götterfunken, götterfunken.

friedrich schiller


ich habe heute auf facebook ein wunderschönes video gesehen - vor einer kirche spielt ein musiker aus der 9. sinfonie beethovens das berühmte "freude, schöner götterfunken". nach und nach gesellen sich andere musiker dazu und zuletzt stimmt ein chor diese wundervolle vertonung von schillers gedicht "an die freude" an. die passanten bleiben stehen, es werden mehr und mehr...

eine geniale idee, die verwirklicht wurde!
und ich bin mir sicher, diese idee hat allen beteiligten, sowohl den musikern wie auch den passanten, die diesem wunder beigewohnt haben, freude bereitet!

in solchen momenten - momenten, in denen eine reine idee verwirklicht wird (unter "rein" verstehe ich, dass an erster stelle die freude am tun steht und nicht der finanzielle erfolg...), kann man wahrhaft den schöpfer dieser welt(en) erahnen!

dieses video und auch das leben, das ich seit einigen jahre führe, bekräftigen mich mehr und mehr, ideen in die tat umzusetzen... auch wenn dies zu beginn unmöglich erscheint!

gerade zuletzt habe ich mir selbst bewiesen, dass so vieles möglich ist - anstatt zu grübeln ist TUN angesagt! 
auch wenn es anstrengend und kräfteraubend ist, 30 tage lang einen punschstand zu betreiben, so haben meine freundin maria und ich sehr viele schöne begegnungen erlebt, wertschätzung und anerkennung von fremden menschen empfangen und blicken nun mit freude und stolz auf unser werk zurück.

es ist die freude, die das herz erfüllt und die anstrengungen vergessen lässt.
es ist die freude, die jede zelle belebt und ein lächeln auf die lippen zaubert.
freude, schöner götterfunken...













Donnerstag, 13. Dezember 2012

12.12.12

Mandala, Meister Mertho
http://www.torindiegalaxien.de/grafiken/kulturen/urth/urth.html



die zahl 12 ist eine erhabene zahl.
sowohl 6, die anzahl der teiler,
als auch 28, die summe der teiler,
sind vollkommene zahlen.

wikipedia




die zahl 12 ist in vielen kulturen und religionen eine bedeutsame zahl. 
wir teilen den tag in 2x 12 stunden, wir teilen das jahr in 12 monate - denn ein sonnenjahr beinhaltet 12 mondzyklen.

im christentum gilt 12 als die heilige zahl der begegnung gottes mit der irdischen welt:
3 (göttliche dreieinigkeit) x 4 (vier himmelsrichtungen, vier jahreszeiten, vier elemente)
jesus hatte 12 apostel, das christliche weihnachtsfest dauert 12 nächte.

am 12.12. und neun tage später, am 21.12., sollen starke energiewellen die erde umspannen. wahrscheinlich wird dies für viele menschen gar nicht spürbar sein. 
und jene, die es erfahren, werden nicht prahlen. denn es gibt viel zu tun auf unserem planet erde. sehr viel.

es ist zeit, verantwortung zu übernehmen.
jeder mensch ist für sich selbst verantwortlich. 
loszulassen von verhaftungen, verirrungen, verstrickungen.
das herz zu öffnen für die liebe.
die liebe zu dir selbst, zu deinem licht und deinem schatten.

möge diese aufgabe gelingen!


Dienstag, 11. Dezember 2012

giraffenherz und wolfsohr









jenseits von richtig und falsch gibt es einen ort.
und dort begegnen wir uns.

rumi






meine freundin maria und ich haben einen verein zur verbreitung empathischer kommunikation gegründet. der verein trägt den klingenden namen "giraffenherz und wolfsohr"!
wir haben beide eine kommunikationstrainer-ausbildung absolviert und üben nun täglich, uns selbst und unseren mitmenschen mit dem herzen einer giraffe zu begegnen.

marshall rosenberg ist der begründer der gewaltfreien kommunikation und er war es, der die beiden tiere, giraffe und wolf, als symbole für kommunikation gewählt hat.

die giraffe ist das tier mit dem größten herzen und steht daher für die gewaltfreie kommunikation, eine sprache des herzens. 
wenn ich diese sprache spreche, dann möchte ich aufrichtig mitteilen, was in mir lebendig ist. 
und ich möchte wirklich wissen, was meinen gesprächspartner bewegt, was ihm oder ihr wichtig ist.

wenn ich als wolf kommuniziere, dann tue ich dies sehr oft mit "schuldohren"! wenn ich mich z.b. ärgere, dann suche ich die schuld für meinen ärger entweder bei mir selbst oder bei jemand anderem. ich versuche erst gar nicht, in mich hineinzuspüren, was ich denn gerade brauche, was mir wichtig ist, sondern suche einen schuldigen für meinen ärger.


maria und ich haben uns entschieden, für unseren verein einen punschstand zu betreiben!
nun sorgen wir also für das leibliche wohl unserer gäste und üben uns gleichzeitig in empathischer kommunikation.
dies gelingt uns im großen und ganzen recht gut, doch ab und zu schaut uns der wolf über die schulter und lässt uns ganz kurz vergessen, dass wir kommunikationstrainerinnen sind!
aber eben nur ganz kurz - dann kommen wir zurück auf den boden der empathischen realität und freuen uns, dass unsere herzen wieder in verbindung sind!

wir sind sehr dankbar, dass wir diese art des miteinander kommunizierens (kennen) gelernt haben und freuen uns über alle menschen, die mit uns die giraffensprache teilen wollen!
zunächst einmal am punschstand am linzer pfarrplatz...

Dienstag, 27. November 2012

meine BEDÜRFNISSE, meine WERTE...

botanischer garten in singapur, april 2008
copyright©karin luger




je weniger einer braucht, umso mehr nähert er sich den göttern, die gar nichts brauchen.

sokrates







was brauche ich, um glücklich zu sein?
solange ich in der materiellen welt suche, finde ich dies und das und mehr, mehr, mehr...
und irgendwann, wenn ich glück habe, kommt der punkt, an dem ich mich frage: was brauche ich wirklich?
und wenn ich dann noch ganz ehrlich zu mir selbst bist, dann erkenne ich, dass, sobald die materiellen grundbedürfnisse erfüllt sind, ganz andere werte in den vordergrund rücken.
für mich sind das nähe, verbindung, vertrautheit, liebe, autonomie und spontaneität.
bei näherer betrachtung wird mir ganz schwindlig. wie passt denn das zusammen? was ist mir denn da eingefallen? 
solche gegensätze, wie sollen die jemals auf einen nenner gebracht werden?
doch wer sagt mir, dass all meine bedürfnisse zur selben zeit gelebt und somit vereinbart werden müssen?

gerald hüther, ein deutscher neurobiologe, betont immer wieder, dass wir von beginn unseres lebens ständig zwischen zwei elementaren grundbedürfnissen pendeln: zwischen dem bedürfnis nach nähe und geborgenheit und dem bedürfnis nach autonomie. das sind totale extreme.

und das ist unser lernweg auf dem planeten erde. 
dass wir die polarität als gegeben anerkennen und akzeptieren. 
es ist tag. es ist nacht. 
es ist heiß. es ist kalt. 
ich bin fröhlich. ich bin traurig.
keines ist besser, keines ist schlechter.
auch wenn wir gerne über alles unser bewertungsmäntelchen hängen.
das ist gut. das will ich. soviel, wie möglich.
das ist schlecht. das vermeide ich. soviel, wie möglich.

und so lerne ich täglich, manchmal schmerzhaft, manchmal in einer leichtigkeit. wie es eben notwendig ist!

ich freue mich, wenn ich in kontakt mit mir selbst, meinen werten und gefühlen bin. denn dann bin ich wirklich lebendig!

Samstag, 10. November 2012

SCHEINWERFER werfen schein...

könig settathirat, vientiane, laos, dezember 2011
copyright©karin luger






unsere aufmerksamkeit ist ein scheinwerfer, der nur weniges beleuchtet. 
der dunkle rest wandert ins unbewusste.

richard david precht









hab ich doch wirklich geglaubt, dass eine kleine taschenlampe ausreichend ist. dass ich alles sehe, was zu sehen wichtig ist für mich. und dann, später,... wie beruhigend, schon zu wissen, was ich sehen werde, bevor ich noch den lichtstrahl ausschicke. 
alles hat seine zeit. 
das entdecken und erforschen. 
das gewohnte und vertraute.
und jetzt will ich wieder entdecken und erforschen. 
zuerst einmal mich selbst. da gibt es ein paar gänzlich unbekannte dunkle ecken. schon ein wenig unheimlich. meine hand zittert ein bisschen. der finger am lichtschalter. soll ich wirklich den schein werfen, dorthin? ja. na klar. was soll schon passieren? immerhin kann ich die taschenlampe ausschalten, wann immer ich will. liegt ja in meiner macht!
und weil ich theoretisch sehr mutig war, habe ich mir eine stärkere lampe besorgt. damit ich mehr sehe. damit ich klarer sehe.
jetzt bin ich mir gerade gar nicht mehr so sicher, ob das eine wirklich gute entscheidung war - das mit dem vielen licht...
doch die neugier siegt über die angst. ich möchte ein paar dunkle ecken erhellen. unbewusstes ins bewusstsein heben. 
es könnte schmerzhaft sein. 
ja, es könnte sein. 
gleichzeitig weiß ich aus erfahrung, dass im moment des be(tr)achtens die intensität des schmerzes nachlässt. 
es könnte auch sein, dass ich weine.
ja, es könnte sein.

licht an.
ich erschaudere. und für ein paar sekunden erstarre ich. unfähig, auch nur irgendetwas zu tun. mein daumen liegt auf dem schalter. wie wenn er nicht zu mir gehörte, bewegungslos. und ich schaue ins taghelle eck. meine knie signalisieren dem rest meines körpers, sich schnellstens in eine sitzposition zu begeben. meine augen füllen sich. tränen, tränen... 
ach ja, atmen! ich nehme ein, zwei tiefe atemzüge. es ist, wie wenn neues leben einzieht in mich. frische energie. tatendrang. 
das eck sieht ziemlich verwahrlost aus. 
da ist eine dringende tiefenreinigung angesagt.
und mit dem tun stellt sich dankbarkeit ein. 
dankbarkeit, dass ich den mut hatte. 
dankbarkeit, dass ich mich wieder ein wenig besser kennen gelernt habe.

Mittwoch, 24. Oktober 2012

migratION - integratION - interaktION

südsteiermark, oktober 2012
copyright © karin luger


IONen bilden sich aus atomen, wenn diese elektronen abgeben oder aufnehmen. obwohl die trennung von ladungen einen energieaufwand verursacht, können die gebildeten IONen energetisch günstig sein, wenn sie besonders stabile konfiguratIONen haben...

wikipedia




eine kleine wortspielerei...
wie im kleinsten, so auch im großen und größten...
und irgendwo mittendrin sind wir menschen...

ich war heute abend bei einer interessanten veranstaltung des personalforums der oön (oberösterreichische nachrichten) - organisiert von drei hak-maturantinnen - zum thema "mein kollege, der inder. so funktioniert fachliche und kulturelle integration internationaler arbeitskräfte".
ich war dort in meiner funktion als mentorin für eine migrantin (projekt der wkoö). csilla kommt aus ungarn, lebt seit jahresbeginn in oberösterreich und möchte hier ihre fähigkeiten und qualifikationen in einem erfolgreichen unternehmen zum einsatz bringen. csilla spricht ungarisch, rumänisch, deutsch und englisch. französisch, italienisch und spanisch sind als fundament vorhanden und jederzeit erweiterungsfähig.
sie hat für ihren österreichischen freund vieles aufgegeben - karrierejob, freunde, heimat, alles vertraute...

ich verneige mich vor all diesen menschen, die wie csilla den mut haben, neues zu wagen. 
solche menschen sollten aus einer vielfalt von jobangeboten wählen können, denn sie bringen wirklich einen mehrwert für ein unternehmen!

ich werde csilla unterstützen, einen adäquaten job zu bekommen. 
in einem unternehmen, in dem mutige menschen gefördert werden.
in einem unternehmen, in dem menschen gemäß ihrer sozialen und fachlichen kompetenzen engagiert werden.
in einem unternehmen, in dem interaktion und integration (ob mit oder ohne migrationshintergrund) gelebte realität sind!

um auf das wikipedia-zitat zu verweisen...
stabile (migrations-)konfigurationen können sich durchaus als energetisch günstig erweisen!

es gilt immer, den blick auf das verbindende zu richten!

Freitag, 12. Oktober 2012

speed - auf der suche nach der verlorenen ZEIT

provinz sayabouli, laos - jänner 2012
copyright © karin luger





man verliert die meiste zeit damit, dass man zeit gewinnen will.

john steinbeck







ich habe gestern einen dokumentarfilm gesehen. 
nie zuvor war ich so bestätigt in dem, was ich vor 5 jahren tat und was ich seit diesem zeitpunkt tue.
ich habe mein leben in vielerlei hinsicht entschleunigt. 
zeit ist seit langem nicht mehr mangelware für mich.

ich habe mich "enttaktet".

als investmentbankerin war mein leben bestimmt von bildschirmen, über die sekündlich börsenrelevante informationen zogen, gepaart mit entsprechenden kursbewegungen. 
kaufen, verkaufen, halten. 
jede sekunde kannst du geld gewinnen, geld verlieren.
seitdem ich der finanzwelt meinen rücken zugewendet habe, hat sich alles um ein vielfaches beschleunigt. nun sind mikrosekunden ausschlaggebend. entscheidungen werden an computer ausgelagert, nach ausgeklügelten algorithmen ausgeführt.

wie stolz waren manager, als sie zu den ersten gehörten, die im besitz eines blackberries waren. jederzeit e-mails checken ist mittlerweile alltag und kein privileg mehr! 
und wie gut der selbstbetrug funktioniert...
man möchte in der früh nicht von 50 mails "erschlagen" werden. da ist es doch besser, im elektronischen dauereinsatz zu sein. 
immer am drücker. 
allzeit bereit. 
gratuliere!
bevor du mir sagst, dass du sicher nicht abhängig bist, probiere lieber mal aus, zwei tage lang nur einmal täglich deine mails zu lesen.
das ist unmöglich? du bist unabkömmlich? 

es geht nicht darum, was richtig und was falsch ist. es geht darum, dass uns bewusst ist, was wir tun. dass wir uns bewusst für etwas entscheiden.

ich habe mich bewusst entschieden - mit allen konsequenzen - meine bankkarriere zu beenden, mein erspartes aufzubrauchen, ehrenamtlich zu arbeiten, am land zu leben. ich lebe mit begeisterung, ich arbeite mit begeisterung.
doch ich nehme mir auch zeit für meine immer wiederkehrende traurigkeit, für auftauchende sorgen und zweifel.
ich nehme mir zeit für meine mitmenschen. für deren ängste, sorgen und zweifel.
und ich nehme mir jeden morgen 5 minuten zeit, um bewusst zu atmen und dankbar zu sein.
ich weiß, dass mich mein weg zu meinem ziel führen wird. an der wegkreuzung wusste ich, welchem wegweiser ich zu folgen hatte. zur rechten zeit.
das ist meine entscheidung.
das ist mein leben und meine lebensaufgabe.

dein leben ist dein leben.
deine lebensaufgabe ist deine lebensaufgabe.
es ist nie zu spät, darüber nachzudenken.
und es ist nie zu spät, das zu leben, was für einen wichtig ist.

zeit geht nicht verloren.
zeit ist.
also - nütze die zeit für dich. niemand sonst wird es tun für dich!




Sonntag, 7. Oktober 2012

was mir WICHTIG ist...

krumau, tschechien, august 2012
copyright @ karin luger




es gibt wichtigeres im leben, als beständig dessen geschwindigkeit zu erhöhen.

mahatma gandhi







ich habe allerhand geplant für heute nachmittag. kaum habe ich meinen plan losgelassen, ist auch schon alles anders gekommen, als ich dachte. 
meine nichte kathi ist auf besuch zu mir gekommen. 

das feuer flackert im ofen. 
es ist wohlig warm herinnen und draußen wütet der herbststurm.
kathi schläft.
ich fühle eine starke seelenverbindung.
auch in kathi wütet manchmal ein sturm, wühlt sie auf, treibt sie vor sich her, dass ihr ganz wirr wird im kopf und ganz bang ums herz. 

lieben und geliebt werden - das ist die quintessenz des lebens.
das ist wirklich wichtig für uns seelen.

aber wie gelingt die liebe?
wie viele enttäuschungen, kränkungen, irrungen und hindernisse säumen unser leben?
wie viele wunden werden uns zugefügt und wie viele wunden fügen wir anderen zu?
wie viel schuld laden wir uns und den anderen auf?

die liebe stellt keine forderungen, bestraft nicht und belohnt nicht.
die liebe nimmt wahr, was ist.
wahre liebe erkennt die sehnsucht aller menschen.
die sehnsucht nach liebe und geborgenheit.
und gleichzeitig die sehnsucht nach freiheit und unabhängigkeit.

das ist unsere aufgabe. das ist das wichtigste im leben. 
diese beiden sehnsüchte zu vereinen. 
die nähe und die ferne miteinander existieren zu lassen - in uns und in unseren mitmenschen.
und diese aufgabe ist nicht im vorübergehen zu erledigen.
zeitlebens werden wir geprüft. 
wachsam zu sein, in uns hinein zu blicken, zu erkennen, was gerade lebendig ist. 
und diesem lebendigen raum zu geben, damit es sich entfalten kann.
einen spiel-raum. das ist auch so wichtig. einen spiel-raum. 
dass wir verschiedene strategien ausprobieren.
dass wir erspüren, was für uns förderlich und was für uns hinderlich ist.
dass wir neugierig bleiben.

wir neigen dazu, eine einmal als angenehm empfundene strategie wiederholt anzuwenden. auch wenn sie (eher) erfolglos ist, vermittelt sie doch so etwas wie sicherheit. 
und irgendwann ist die strategie meine leitungsinstanz - sitzt in meinem unbewussten und lenkt mich.

es ist wichtig, das zu erkennen und den mut zu haben, die leitung wieder selbst zu übernehmen. indem ich neues ausprobiere, neue erfahrungen mache und mein leben bunt, vielfältig und voller freude gestalte.




planen, vorbereiten, LOSLASSEN...

vang vieng, laos, jänner 2012
copyright © karin luger



plant das schwierige da, wo es noch leicht ist.
tut das große da, wo es noch klein ist.
alles schwere auf erden beginnt stets als leichtes.
alles große auf erden beginnt stets als kleines.

lao tse





meine freundin maria und ich befinden uns in der planungs- und vorbereitungsphase. wir haben eine unbeschreibliche freude, die mit jedem entwicklungsschrittt unseres projekts intensiver wird. 
wie heißt es doch: vorfreude ist die schönste freude. 
wenn etwas zunächst nur als idee diffus im raum schwebt. kaum greifbar und doch ist da dieses kribbeln im bauch...
ja, so war und ist es für maria und mich.
wir werden vom 23. november bis zum 23. dezember am linzer pfarrplatz einen punschstand betreiben. täglich geöffnet von 11:30 bis 20:00. 
dass dies überhaupt möglich ist, als "neulinge im punschgeschäft" einen stand in linz zu bekommen, das war schon eine riesige überraschung für uns! nun rückt der erste tag immer näher und es gibt noch vieles zu organisieren. und vieles ist bereits erledigt. was wollen wir anbieten? es gilt: weniger ist mehr!
also haben wir uns geeinigt auf mühlviertler leinerdäpfel (mit und ohne geräucherte forelle), spiralerdäpfel, eine mittagssuppe, feuerzangenbowle und ein alkoholfreies getränk.
wir haben bereits kochtöpfe, gastro-fritteuse, warmhaltegerät und punschkocher besorgt - maria hat sich als sensationelles organisationstalent erwiesen!
heute ist ein probekochen erfolgreich abgeschlossen worden.
liebe menschen haben ihre bereitschaft zur mithilfe signalisiert.
vieles ist bereits getan, vieles ist noch zu tun.

und dann... werden wir uns auf das einlassen, was ist.
wir wissen gar nichts. 
wieviele leute werden kommen? 
was werden sie konsumieren? 
wieviel werden sie konsumieren?
wie wird das wetter sein?

wir werden wissen, dass wir gut vorbereitet sind. 
und doch wissen wir noch gar nicht viel, worauf wir letztendlich vorbereitet sein sollen.
wir vertrauen darauf, dass wir in jeder situation wir selbst bleiben, dass unsere freude durch schwierigkeiten nicht wirklich getrübt werden kann.
wir lassen los und bleiben in der haltung eines gelassenen menschen, der mit großem interesse auf das sieht, was da ist...

Donnerstag, 4. Oktober 2012

OUTSOURCING...

shi lin, china, jänner 2008
copyright © karin luger








hast du dein hirn mal outgesourct,
ist dir endlich alles wurs(ch)t!

karin luger








es ist ja eine spannende zeit, in der wir leben. 
in der sogenannten westlichen zivilisierten welt sind die menschen bestrebt, so viel wie möglich an tätigkeiten und verantwortlichkeiten an andere menschen oder an maschinen auszulagern (in neuhochdeutsch: outzusourcen). 
diese tendenz kommt aus dem eck der kapitalistischen wirtschaftstreibenden, die ja, wenn es um profit geht, äußerst kreativ sind.
da leider das humankapital (auch eine interessante bezeichnung für menschen mit herz und hirn...) hierzulande zu teuer ist und weil ja auch geiz geil ist, sucht man nach sogenannten billiglohnländern, in denen man ganz viel ganz billig produzieren lassen kann. wichtig ist vor allem der ganz "billige lohn", denn die armen sollen auch arm bleiben. sonst funktioniert ja das mit dem outsourcen nicht mehr so gut.
einmal im wirtschaftsleben erfolgreich verankert kann nun das prinzip outsourcing auch in andere lebensbereiche einfließen.

beginnen wir bei den kindern: 
zwecks mangelnder zeitkapazitäten wird erziehung zumindest partiell an fremdpersonen outgesourct, für freizeitaktivitäten stehen glücklicherweise fernsehgerät und computer rund um die uhr zur verfügung. eventuell auftauchendes schlechtes gewissen wird durch den kauf eingeforderter produkte, die in billiglohnländern hergestellt werden, getilgt.
somit wäre der outsourcing-kreis geschlossen. genial, oder?

enden wir bei den alten menschen: 
zwecks ebenso mangelnder zeit-, aber auch raum- und nervenkapazitäten wird die betreuung alter, gebrechlicher und dementer menschen ebenso an frempersonen outgesourct. personen, die über eine entsprechende ausbildung verfügen, damit sie diese randgruppe der gesellschaft adäquat versorgen kann. dass diese versorgung in dafür eigens geschaffenen häusern erfolgt, versteht sich von selbst.

und wie steht es mit uns selbst, unserem körper, unseren gefühlen, unseren bedürfnissen?
was sourct du out?

ich möchte, dass du einmal darüber nachdenkst, was für dich sinn macht und was nicht.
sei ehrlich zu dir.
vielleicht gibt es das eine oder andere, was du wieder einlagern kannst, z.b. auch deutsche wörter!













Sonntag, 23. September 2012

es IST, wie es IST, wie es IST,...

mond über st. peter am wimberg, dezember 2011
copyright © karin luger







akzeptiere deine grenzen, tue dein bestes und dann lass gott handeln.

austin john









sich ergeben in das, was ist

jetzt, wo ich diesen satz geschrieben habe, finde ich es beinahe amüsant!
es führt mir vor augen, wie sehr wir menschen in unseren konstruktionen, in unserem denken verhaftet sind, dass wir das einfachste der welt anscheinend total vergessen haben. 
und nun werden vielerorts stimmen laut, die meinen, dass akzeptanz der realität erstrebenswert sei - die meinen, dass an diesem "konzept" etwas wahres dran sein könnte!

alle lebewesen dieser welt leben im moment. 
sie leben weder in der vergangenheit noch in der zukunft. 
für all diese lebewesen ist die akzeptanz der realität die basis ihres daseins.
für alle lebewesen dieses planeten - und so auch für den menschen!

was passiert, wenn ich gegebenes leugne?
wenn ich mich vom leben abschneide?
bitte lese nochmals den letzten satz!
..mich vom leben abschneide...

wenn da eine instanz ist, die wir gott nennen,...
dann "hut ab" vor der offensichtlich unendlichen und bedingungslosen güte und liebe! 

zu jenen geschöpfen, denen alle tore offen stehen und die trotzdem vor der mauer stehen und darauf warten, dass sich auf wunderbare weise diese mauer zu einem tore verwandelt! 
und weil eben diese verwandlung nicht geschieht, verliert der mensch den glauben, das vertrauen, die zuversicht, das bewusstsein, dass da "etwas" ist, das über eine intelligenz verfügt, die uneingeschränkt und unbeschränkt walten kann.

um das zu akzeptieren, was ist, braucht es vertrauen und hingabe. 
nicht mehr. 

es braucht keine millionen, 
kein theoretisches wissen, 
keine pläne und szenario-techniken,
keine seilschaften und netzwerke,
keine meetings, blackberries und computer.

indem ich vertraue und mich auf das, was jetzt ist, konzentriere, geschieht es...
die gegenwart wirkt in mich hinein...







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