Montag, 29. September 2014

INDIEN und ÄPFEL...

indische baumwollpflückerinnen
quelle: www.green-shirts.com





sei du selbst die veränderung, die du dir wünschst für diese welt.

mahatma gandhi





die ernährungs- und landwirtschaftsorganisation der vereinten nationen (fao) hat festgestellt, dass ca. 40% der jährlichen obst- und gemüseernte indiens verrottet, bevor es noch den konsumenten erreicht hat. 

für die produktion dieser letztendlich zu bald verdorbenen lebensmittel wird wasser verwendet, das den bedarf von ca. 100 millionen inder decken könnte. 

jedes 5. kind in indien gilt als unterernährt.
(http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/indien-lebensmittel-verderben-weil-kleinbauern-investoren-verhindern-a-975097.html)


ich erinnere mich noch gut an die letzten tage meiner weltreise. ich war in mumbai und wollte vor meiner heimreise noch ein wenig obst einkaufen. und natürlich nicht in einem supermarkt, sondern bei einem bauern der umgebung.
ich wurde auch schnell fündig, gleich ums eck erblickte ich einen klapprigen stand. der junge mann verkaufte mangos, papayas, ananas, einige mir unbekannte früchte und äpfel.
bei näherer begutachtung der süßen früchte entdeckte ich kleine etiketten auf den äpfeln. das war echt nicht zu fassen! die äpfel, die hier in mumbai auf dem straßenstand feilgeboten wurden, stammten aus kalifornien!
ich fragte den verkäufer, ob er das in ordnung fände, anstelle heimischer früchte obst aus kalifornien anzubieten.
seine knappe antwort lautete: die äpfel aus den usa sind billiger.

klar sind die billiger. diese äpfel wurden wahrscheinlich mit 1-methylcyclopropen begast. das ist praktisch, denn dann kann die lagerung auf bis zu 2 jahre verlängert werden, der apfel behält seine frische und ist von einem aktuell geernteten nicht zu unterscheiden.
die lagerung in kühlhäusern - aber das ist ja klar...
transport - wie wir wissen - kostet nicht viel. 
und so können wir aus dem westen die ganze welt mit "frischer und gesunder" ware versorgen.

in indien haben die bauern kein geld, um kühlhäuser zu bauen. sie haben auch kein geld, um ihre äpfel zu begasen. ihre ware verdirbt am selben tag, weil sie unter blechdächern in der hitze dahinwelkt.

und in österreich lässt man das obst gleich am (oder unterm) baum verrotten, weil das preisniveau so niedrig ist, dass eine ernte für den bauern einen verlust bedeuten würde.

und mein leiser verdacht wird lauter und lauter und lauter, dass "da etwas faul ist im staate dänemarks"...

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