Dienstag, 17. Januar 2017

SCHNEE

salnau, österreich, jänner 2017
copyright©karin luger
schnee

"schnee", wie passt der name dafür,
mit dem "sch" schiebt man das fenster auf
und hat´s dann vor sich, weit, eben…
nee - neige, neve, snej: weiß in allen sprachen!
aber schon ehe ich die augen auftat am morgen, wusste ich´s im gehör;
selbst hier, wo´s immer still ist,
war eine andere stille zu hören,
und ein vogel schreibt auf ihr weiß
wie mit einer neuen feder seine meinung.

rainer maria rilke (brief an nanny wunderly-volkart)



der für weihnachten ersehnte schnee kam nun doch, wenn auch mit ein wenig verspätung! 
verkehrstechnisch zwar eine herausforderung, aber fernab der straßen ist die weiße pracht ein hochgenuss.

wie eine decke aus samt legt sich der schnee auf wiesen und felder, es ist gleichsam eine himmlische versöhnung mit der nackten, frierenden natur!

ich bin ja in der überaus glücklichen lage, vor das haus zu gehen, die schneeschuhe anzulegen und in das winterweiß hinauszuwandern… wohin es mich gerade zieht.
ein hochgefühl!
ich ziehe meine spur im unberührten schnee, rund um mich glitzern die kristalle um die wette. 
die luft ist klar und rein, es ist still, der schnee schluckt alle geräusche.

auch wenn ich den sommer eindeutig mehr liebe als den winter, in solchen momenten vergesse ich, dass es klirrend kalt ist. meine begeisterung für dieses winterwunder wärmt mich von innen und lässt mich die minus-temperaturen kaum mehr spüren.

und wenn ich daran denke, dass unter meinen füßen und rund um mich herum millionen von schneekristallen liegen… und jedes kristall ist einzigartig, ein kleines wunder für sich… dann spüre ich eine ehrfurcht in mir… und dankbarkeit, dass ich dies alles erleben darf.

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