Sonntag, 8. Dezember 2013

ADVENT...

advent in st. peter, dezember 2011
copyright©karin luger







advent ist eine zeit, 
in der man zeit hat, 
darüber nachzudenken, 
wofür es sich lohnt, 
sich zeit zu nehmen.

gudrun kropp






die stille zeit des jahres... nun, für die natur in unseren breitengraden stimmt es zumindest. viele tiere haben sich in den winterschlaf zurückgezogen, die laubbäume haben ihre blätter abgeworfen, wiesen und felder sind abgemäht bzw. abgeerntet und freuen sich, wenn sie geschützt unter einer schneedecke dem frühling entgegen träumen können. 
winter ist die zeit, in der sich alles in sich zurückzieht. 
die zeit für rückschau und adaptierung an die gegebenen umstände, für neujustierung und vorschau. 

der advent ist wie die zeit zwischen aschermittwoch und ostersonntag eine fastenzeit.
sich abwenden von den irdischen genüssen und sich der innenwelt zuwenden. 

ich habe das große glück (mir selbst geschaffen), dass ich nicht nur im advent, sondern immer wieder während des jahres eine kleine innenschau halten kann. 
ich vergönne mir diese freiräume. 
ich hetze nicht mehr wie früher von termin zu termin.
ich mache sehr vieles mit hingabe und freude.
und ich ziehe von zeit zu zeit meine seelenbilanz.
wohin habe ich stärkere aufmerksamkeit zu lenken?
wie sieht es aus mit der übereinstimmung zwischen meinem reden und tun?

ich zünde eine kerze an, schenke mir eine tasse tee ein und blicke hinaus ins schneetreiben...

advent - die ankunft (des herrn)... das wunder vollzieht sich im leisen, stillen innen... niemals im lauten, aufdringlichen außen...


Sonntag, 1. Dezember 2013

WANDLUNG

wien 2012
copyright©karin luger





ach, wenn dein herz fest ist, dann magst du untätig weilen beim nicht-handeln, und alle dinge wandeln sich selber.

dschuang dsi






...wenn dein herz fest ist... ich erkenne zur zeit den riesigen unterschied zwischen einem festen und einem schweren herz.
ja, alle dinge, das gesamte universum wandeln sich ständig und unaufhörlich.
nur wer in sich ruht, kann beobachten, was außen vor sich geht und es ganz einfach sein lassen.

in meinem leben ist wieder einmal wandlung angesagt. 
alles entwickelt sich so, wie ich es mir immer gewünscht habe. 
ich werde mein leben mit einem wunderbaren mann teilen.
wie sehr ich mich auch auf alles neue freue, so erlebe ich nun ganz intensiv den schmerz des abschied nehmens. 
doch nicht nur die trauer, vergangenes loszulassen, macht mein herz so schwer. da steigt eine intensive angst in mir hoch. angst vor der zukunft. angst vor enttäuschung. 
ich erlebe, wie sich alte, tiefe verhaltens- und denkmuster nach oben drängen und anerkannt werden wollen. dies macht mich doppelt traurig und auch ein wenig wütend. dachte ich doch, dass ich so manches bereits gelöst habe. 
es ist an der zeit, mir selbst empathie entgegen zu bringen. empathie, verständnis und geduld. damit wandlung geschehen kann. damit mein herz die schwere loslassen und wieder fest sein kann.
und sofort verspüre ich ganz dringlich, dass der knackpunkt die liebe zu mir selbst ist. in meinen alten mustern ist eine destruktive methode versteckt, die mich minderwertiger erscheinen lassen will als meine mitmenschen. und sobald ich beginne , diese methode anzuwenden, richtet sich meine aufmerksamkeit automatisch auf alles, was andere "besser" machen als ich selbst. ich verkrampfe mich und im außen wird mein denken bestätigt.
wie wohltuend empathie ist, das verspüre ich gerade jetzt, in diesem moment. ich kann buchstäblich zusehen, wie sich meine zellen entspannen und mein herz freier wird. tränen können ungehindert fließen und wandeln meine emotionen von wut und ärger in eine stille zuFRIEDEnheit.

ich möchte die knospe des vertrauens wieder nähren und pflegen, damit sie sich zu voller blüte entfalten kann. damit ich später die früchte der wandlung ernten kann!
ich danke meiner schwester andrea, die mich so sanft und liebevoll begleitet und unterstützt. gott segne dich.

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