maratea, süditalien, august 2017 copyright@karin luger |
glut ruht still in sich. entspannt strahlt sie.
sanft leuchtet sie.
feuer ist tausend mal tausend auf der glut tanzend flammen.
feuer ist lebendig, wild und unberechenbar. feuer wird, feuer ist, feuer vergeht.
das wesen des menschen ist tausend mal tausend flammen auf der glut, die in seiner seele ruht.
die flammen tragen namen:
freude, wut, angst, trieb, tat, traum, liebe, glück, gier.
geh durch die flammen zurück zur quelle der feuer-energie, geh zurück zur glut. nimm wahr, wie die flammen werden, sind und vergehen...und dein wesen wird still, strahelnd und sanft.
an agni smidah, mystiker
der sommer in süditalien ist lang, heiß und trocken. ich bin auf urlaub in der basilikata. hier hat es seit april nicht mehr geregnet. immer wieder steigen flammen auf in den unzähligen bergen hier. gestern nacht stand in nächster nähe ein berg in flammen.
feuer, wenn es nicht gebändigt ist, ist verzehrend, nimmersatt. das staubtrockene gebüsch lässt die flammen freudig lodern und die robusten, dem regenlosen sommer trotzenden bäume haben keine chance, diesem inferno zu widerstehen. zurück bleiben verkohlte baumstümpfe und nackte erde. ein paar kilometer weiter ist die unendliche weite des meeres. wasser in hülle und fülle. absurd...
heute früh am morgen waren die löschflugzeuge unterwegs. die luft war erfüllt vom rauch und überall lag asche.
und es wird mir wieder einmal bewusst, wie sehr die irdischen elemente hilfreich und zugleich zerstörend sein können. die grenze ist sehr schmal...
das romantische flackern der kerze, das feuer im ofen, das uns an kalten tagen wärmt und die lodernden flammen, die gierig alles verschlingen, das sich ihnen in den weg stellt.
wir hatten glück. und ich hoffe, das glück bleibt uns hold...
denn es hätte genauso gut in unmittelbarer nähe ein feuer ausbrechen können... und unser wunderschöner aufenthalt in der villa mirasole hätte ein jähes ende gefunden...