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seltsam, im nebel zu wandern! einsam ist jeder busch und stein,
kein baum sieht den andern, jeder ist allein.
voll freunden war mir die welt, als noch mein leben licht war;
nun, da der nebel fällt, ist keiner mehr sichtbar.
wahrlich, keiner ist weise, der nicht das dunkel kennt,
das unentrinnbar und leise von allen ihn trennt.
seltsam, im nebel zu wandern! leben ist einsamkeit.
kein mensch kennt den andern, jeder ist allein.
hermann hesse
ich liebe den nebel.
heute ist der erste novembertag, an dem sich der nebel nicht gelichtet hat und alles in einem weißen schleier gehüllt blieb.
die konturen verwischen sich, alles scheint sich aufzulösen, die luft ist feucht und schwer...
mein blick richtet sich auf das nahe, der schritt verlangsamt sich, ich spüre die feinen wassertröpfchen, es riecht modrig und die feuchte kälte lässt mich frösteln.
der nebel ist ein wunderbares element, er verbindet heiß und kalt, dunkel und hell. er verwischt die grenzen, macht das äußerliche unsichtbar und öffnet das innere.
den blick nach innen zu richten, die weißen flecken zu ergründen, altes gehen zu lassen und neues langsam und schemenhaft erstehen zu lassen, das hat etwas erbauliches.
der nebel entschleunigt.
und reinigt.
wenn sich die schleier lüften, dann kannst du eine neue perspektive erkennen, dein ziel klarer erkennen und du freust dich, dass du die zeit des nebels genau dafür nutzen konntest!