Sonntag, 10. Februar 2019

KINDER...


mallorca, august 2018
copyright©karin luger


kinder, die man nicht liebt, werden erwachsene, die nicht lieben.

pearl s. buck

in den kinder erlebt man sein eigenes leben noch einmal, und erst jetzt versteht man es ganz.

soren kierkegaard

es gibt keine großen entdeckungen und fortschritte, solange noch ein unglückliches kind auf erden ist.

albert einstein



gestern habe ich mit dem zweijährigen enkel meines partners gespielt und ich habe gespürt, wie wohl es tut, nur im hier und jetzt zu sein. 
ein kind geht ganz auf in seinem tun. es lernt durch genaues beobachten, ausprobieren und wiederholen. 
als erwachsene bin ich dabei, um dem kind schutz zu geben und ihm zur seite zu stehen, wenn es hilfe braucht. 
diese begeisterung, wenn ein kleines kind etwas erkannt und begriffen hat, habe ich gestern wieder einmal miterleben dürfen. das strahlen, das sich über das gesicht zieht, ist dermaßen ansteckend, dem kannst du dich nicht entziehen!
und mit einem feuereifer gehen kleine kinder daran, die neue erfahrung sofort zu verinnerlichen. und wie funktioniert dies am besten? ja! durch wiederholen, wiederholen, wiederholen! das muss dem kind niemand erklären. das kind tut dies aus freien stücken!
weil es eine freude daran hat, dass die erfahrungsschatzkiste um ein stück reicher geworden ist!

kleine kinder zeigen uns, dass lernen am besten funktioniert, wenn man etwas ausprobieren kann. begreifen...in diesem wort steckt "greifen"...das sagt ja wohl alles aus! damit wir etwas begreifen können, brauchen wir mehr als nur "zuhören", "aufschreiben" und "auswendig lernen". dies ist der mühsamste weg, etwas zu verinnerlichen. wir wollen uns erleben, wollen alle unsere sinne verwenden dürfen.
das inkludiert auch, dass wir durch unterschiedliches ausprobieren neue erkenntnisse erlangen.

wir wünschen uns selbständig denkende und handelnde menschen.
dazu braucht es, dass wir neues erfahren dürfen. 
ausprobieren. 
dass wir fragen dürfen und auch eine antwort erwarten dürfen. 

wenn wir wieder mit begeisterung und vorurteislfreiem interesse zu leben beginnen - so wie wir es bereits in zartem kindesalter taten - dann würden sich welten auftun!

Mittwoch, 6. Februar 2019

SCHNELL...

https://phantanews.de/wp/wp-content/uploads/2016/04/SpeedyGonzales.jpg

die menschheit ist zu weit vorwärts gegangen, um sich zurückzuwenden und bewegt sich zu rasch, um anzuhalten.

winston churchill

du musst schnell leben; 
der tod kommt früh.

james dean


auf meiner autofahrt nach hause bin ich wie viele male zuvor von einem autofahrer überholt worden. ich war mit 100 km/h auf der bundesstraße unterwegs, doch ich war anscheinend zu langsam. ein paar minuten später habe ich diesen fahrer wieder "eingeholt" - auch dies passiert mir sehr oft.
schnell zu sein, schneller als die anderen zu sein, der/die erste zu sein ist für viele das erklärte ziel - wo wir sind, ist vorne!

wir haben uns zu einem volk der ungeduldigen entwickelt.
wenn eine person etwas nicht so schnell erledigt, wie wir uns dies vorstellen, werden wir sehr schnell ungeduldig und zumeist auch ungehalten.
wer mit dem tempo nicht mithalten kann, fällt durch den rost.
das nennt man auslese-prinzip.

nicht nur die menschen müssen sich der zunehmenden beschleunigung unterwerfen.
auch die tiere, vor allem die nutztiere.
wir wollen schnelle erträge. die tiere müssen so schnell wie möglich geschlachtet werden. zeit ist geld. und von geld kann man nie genug haben. 

ich beobachte mich bereits seit jahren, dass ich immer weniger diesen wahnsinn mitmache. es gelingt mir nicht immer, doch in vielen bereichen bin in gutem tempo unterwegs. 

james dean war zu schnell unterwegs... wer schnell ist, dessen wahrnehmung engt sich ein zum tunnelblick. alles hat seinen preis...


Montag, 4. Februar 2019

100 jahre FRAUENWAHLRECHT

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/
images/7/75/Frauenwahlrecht.jpg






der reine männerstaat ist das verderben der völker.

helene weber





am 16. februar 1919 durften die frauen in österreich zum ersten mal wählen.
dieses wahlrecht wurde von vielen mutigen und klugen frauen erkämpft. drei frauen gehört unsere bewunderung und ein riesenrespekt: 
ADELHEID POPP
sie ist die begründerin der proletarischen frauenbewegung in österreich.
weil sie bei der organisation eines frauenstreiks mitgeholfen hat, kam sie ins gefängnis. im jahr 1891 wird sie mitglied im wiener arbeiterinnen-bildungsverein. 1892 wird sie redakteurin der österreichischen arbeiterinnen-zeitung, ab 1919 ist sie auch herausgeberin. 
im selben jahr wird sie abgeordnete zum nationalrat, wo sie bis 1934 mehrmals wiedergewählt wird.
CLARA ZETKIN
war eine deutsche friedensaktivistin und frauenrechtlerin. bis 1917 war sie aktiv tätig in der spd, von 1920 bis 1933 war sie reichstagsabgeordnete der KPD (kommunistische partei deutschlands). sie war prägende initiatorin des internationalen frauentags. beim gründungskongress der zweiten internationalen am 19.7.1889 hielt sie ein berühmt gewordenes referat, in dem sie die volle gleichberechtigung der frauen  forderte.
HILDEGARD BURJAN
gründet 1912 den verband der christlichen heimarbeiterinnen, um diesen ausgebeuteten und rechtlosen frauen eine stimme zu verleihen. 1918 wird sie als mitglied der christlichsozialen partei in den wiener gemeinderat gewählt. von 1919 bis 1920 war sie christlichsoziale abgeordnete in der konstituierenden nationalversammlung. sie wurde später das "gewissen des parlaments" und "heimarbeiterinnenmutter von wien" genannt. sie kämpfte für die rechte der frauen. "gleicher lohn für gleiche arbeit" zählte zu ihren wichtigsten forderungen.

ich verbeuge mich vor diesen und vielen anderen frauen.
sie waren voller leidenschaft, hingabe und mut. 

wer von uns tritt in ihre fußstapfen?
denn "gleicher lohn für gleiche arbeit" ist bis zum heutigen tag nicht realisiert worden.
es bedarf des dialogs. es ist wichtig, dass wir mit männern darüber sprechen. es ist wichtig, dass wir uns miteinander bewusst werden, dass wir unterschiedlichen geschlechts sind und gleichzeitig sind wir menschen mit talenten, gefühlen, wünschen und bedürfnissen. und darin sind wir uns viel ähnlicher als wir denken.
wenn wir uns darauf konzentrieren, dann löst sich jede grundlage für unterschiedliche entlohnung auf basis des geschlechts auf.

wenn du eine frau bist und diesen beitrag gelesen hast, dann bitte ich dich, sprich mit männern, suche den dialog und hilf mit, dass eines tages in naher zukunft es völlig selbstverständlich ist, dass menschen entsprechend ihrer fähigkeiten, ihres wissens und ihres engagements entlohnt werden - unabhängig ihres geschlechts, ihrer nationalität oder ihres glaubens.

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