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wir nützen selten dadurch, dass wir wahrheiten aussprechen, lehren erteilen; weit öfter dadurch, dass wir anregen, probleme hinstellen, den widerspruch aufrufen, gefühle ansprechen. man kann wohl den weg weisen, aber gehen muss jeder selbst.
ernst von feuchtersleben
wir stecken in unserem bildungssystem in der klemme. einerseits wissen wir, dass sich unsere gesellschaft und ihr umfeld rasant verändert und doch halten wir an gewohnten methoden fest, die den heutigen ansprüchen bei weitem nicht mehr gerecht werden.
wieso fällt es uns so schwer, unsere verhaltensweisen zu ändern?
wieso wird der unterricht in schulen und universitäten noch immer hauptsächlich durch einseitige kommunikation begründet?
vorne steht der/die lehrende und vermittelt das vorgeschriebene wissen. durch "vorreden". die lernenden haben still zu sitzen und zuzuhören. ist ja wirklich nicht so schwierig, oder?
neues wissen wird am besten durch "tun" erlernt und nicht durch bloßes zuhören.
wir benötigen also dringend eine wirkliche reform unserer wissensweitergabe.
dies heißt nicht, dass wir alte methoden an den nagel hängen und alles neu erfinden müssen.
nein, wir können alt und neu verknüpfen und somit neue räume eröffnen.
was mir an "alten" methoden sehr gut gefällt, ist die meister-schüler-kombination.
ein erfahrener lehrmeister nimmt die schüler unter seine fittiche und im gemeinsamen tun werden neue erfahrungen möglich - sowohl für die aufmerksamen meister als auch für die interessierten schüler. theorie und praxis sind miteinander verwoben.
an "neuen" methoden gefällt mir das riesenangebot im internet. es gibt so viele beispiele, aus denen wir unsere lehren ziehen können. es gibt unterschiedlichste zugänge zu ein und demselben thema. es zeigt die vielfalt des lebens.
gerald hüther hat in einem seiner interviews gesagt, dass wir menschen "einladen, ermutigen und inspirieren" sollen, sich auf ihren eigenen persönlichen entdeckungsweg aufzumachen.
doch in den schulen und universitäten scheint es, dass diejenigen die besten ergebnisse erzielen, die das gehörte exakt wiedergeben können und (bitte) nicht selbständig denken.
wir brauchen jedoch menschen, die kreativ sind, die neues erdenken und schaffen, die den mut haben, unkonventionelles auszuprobieren und nicht altes wiederkäuen!