Donnerstag, 5. April 2012

KARFREITAG

mariazell, mai 2010
copyright © karin luger





JESUS:
"ich bin die auferstehung und das leben. 
wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt."

johannes evangelium 11,25









alle religionen sprechen von einem leben nach dem tod. manche sogar davon, dass das irdische leben nur schein sei; das wahre sein beginne erst nach dem tode.
wenn wir zurückkehren zu gott, zur quelle allen seins. 
wo sich vergangenheit und zukunft vereinen ebenso wie gut und böse, männlich und weiblich, tag und nacht.
wenn wir eintreten ins reine licht, in die unermessliche gnade der bedingungslosen liebe.
wenn wir ins paradies zurückkehren, das wir verlassen haben, um das irdische leben in all seinen facetten kennen zu lernen und auszukosten.

das irdische leben...
leben in der materie, wo sich alles verdichtet und für unsere sinne wahrnehmbar wird. 
jetzt gerade im frühling werden uns die wunder der schöpfung täglich offenbart -  wie von zauberhand sind magnolienbäume erblüht und trostlos graue flächen haben sich in saftig grüne wiesen mit gelben märzenbechern und bunten krokussen verwandelt.
die natur erwacht zu neuem leben. 
ein immerwährender kreislauf von leben und sterben.
wir sind ein teil dieses kreislaufs. 
mit dem moment der geburt schreiten wir dem tod entgegen.

je mehr sich der mensch mit der materie verbindet, umso stärker verblassen die worte jesu.
wer sich nur mit den (schönen) dingen des dieseits umgibt, den interessiert wohl kaum eine existenz im jenseits! noch dazu eine fragliche existenz, denn es kam ja noch nie jemand zurück.

oftmals ist es eine schmerzvolle, leidvolle erfahrung, die uns menschen öffnet, hin zu gott. 

jesus ist am kreuz gestorben.
das kreuz ist eines der stärksten symbole der menschheit. 
die vereinigung von himmel und erde. 
die vereinigung der gegensätze ist die erlösung.
das kreuz ist DAS heilende symbol der umarmung.

und so kreuze ich die hände vor meiner brust und umarme mich mit all meinen sonnen- und schattenseiten, verneige mich vor den menschen, den lebenden und den toten. verneige mich vor gott und danke, dass ich bin.









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