vang vieng, laos, jänner 2012 copyright © karin luger |
im licht der ostersonne bekommen die geheimnisse der erde ein anderes licht.
friedrich von bodelschwingh (1831-1910)
der alltag ist ein teil meines unbewussten, er ist dazu geworden.
genauer ausgedrückt: ich habe ihn dazu werden lassen.
alle tage (jahre) wieder...
das wiederkehrende gibt mir sicherheit.
vor einigen jahren habe ich gespürt, dass ich nicht alles, was wiederkehrt, als sicher empfinde.
und ich habe erkannt, dass zuviel "sicherheit" träge macht.
mehr noch als träge, es macht platz für angst.
angst vor dem unsicheren, dem unbekannten.
und angst macht mehr als träge, angst lähmt.
ich habe beschlossen, meine lähmende sicherheit zu verlassen.
und das pendel schlug aus. berührte die sphären der euphorie, der grenzenlosigkeit. für einen moment. und noch ein paar mehr.
nun beginnt sich ein neuer alltag einzurichten...
mittlerweile weiß ich, dass sich nichts von alleine "einrichtet". ich kreiere meine wirklichkeit, meinen alltag, meine sicherheiten, meine ängste.
ich dachte, dass meine eigene kleine auferstehung, mein sonnenaufgang, die logische folge des loslassens meines "alten lebens" sein würde. was es wohl irgendwann auch sein wird!
doch das loslassen vollzieht sich nicht allein im kopf. dies ist die theorie.
die praxis vollzieht sich im herzen.
wahres loslassen heißt: dem schmerz ins antlitz zu blicken. und den blickkontakt zu halten. keine ausflüchte. den schmerz wahrzunehmen. hinzuspüren. die angst zu spüren... und auch die verzweiflung.
vor der hereinbrechenden nacht nicht angstvoll die augen zu verschließen, sondern sich dem dunkel hinzuwenden.
meine schwester susanne ist tot. seit mehr als einem jahr.
und ich vermisse sie so unendlich.
ich habe sie noch nicht losgelassen.
ich weiß, es ist soweit. mein herz weiß es nun auch.
im licht der ostersonne spüre ich, dass ich getragen bin... getragen in der unendlichen liebe gottes.
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