mongolei, jänner 2012 copyright@karin luger |
schwächen verwandeln sich in stärken, sobald man zu ihnen steht.
andreas tenzer
für unsere vorfahren aus der steinzeit war wohl körperliche stärke das maß aller stärken - im kampf ums tägliche überleben.
doch kraft und ausdauer alleine sind noch keine stärke, es braucht auch mut und köpfchen, diese fähigkeiten zum eigenen nutzen optimal einzusetzen.
wahrscheinlich hatte sich auch schon zu dieser zeit die herangehensweise "versuch und irrtum" bewährt - nach ein paar erfolgreichen versuchen hat sich dieses wissen verankert, wurde nachgeahmt und an die nächste generation weitergegeben.
der kampf ums überleben hat sich über die jahrtausende hinweg gravierend verändert. zumindest in unserer westlichen welt.
den täglichen überlebenskampf gibt es noch immer, auch in unserer zivilisierten welt. nur er passiert subtiler, verdeckter. die wilden bestien haben sich verkleidet, die gefahren lauern im verborgenen.
sieger sind stark. wer schwäche zeigt, hat schon verloren. so ist die allgemeine denkweise.
wir haben uns immer mehr über leistung definiert und nun kommen viele menschen aus diesem teufelskreis nicht mehr heraus. vor allem deswegen, weil sie bereits als kleine kinder gelernt haben, dass sie stark sein müssen, um in der harten berufswelt zu bestehen.
stark sein heißt, dass gefühle wie angst, unsicherheit oder traurigkeit nicht gezeigt werden dürfen.
souverän in allen lebenslagen.
es ist zeit, dass wir die mauern, die wir rund um uns aufgerichtet haben, zerstören.
es ist zeit, dass wir uns verletzlich zeigen.
est ist zeit, dass wir uns mit unseren stärken und schwächen akzeptieren.
dass wir mensch sein dürfen.
denn niemand unter uns ist ohne schwäche, niemand.
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