Sonntag, 26. Januar 2014

KARNISMUS

puchenau 2008
copyright©karin luger

wenn schlachthäuser glaswände hätten, würden alle menschen vegetarisch leben...

paul mc cartney


unsere spiegelneuronen funken beim gebrüll eines kälbchens im schlachthaus, aber sie bleiben untätig bei einem formverpackten schnitzel.

richard david precht


ich erinnere mich an eine aussage einer gesprächstherapeutin vor vielen jahren...
"jetzt, wo du es weißt, hast du verantwortung zu übernehmen. wegschauen ist zwecklos..."
vor noch viel mehr jahren, daran erinnere ich mich auch, habe ich weder fleisch noch wurstwaren gegessen. doch es kam irgendwann der punkt, wo ich wieder in meine alten muster zurückfiel. dieses alte muster wurde mir am freitag so richtig bewusst - auf der veggie-messe in wiesbaden besuchte ich einen vortrag von melanie joy, der mich zutiefst berührt hat und mich seitdem tag und nacht beschäftigt. sie hat auch ein buch geschrieben "warum wir hunde lieben, schweine essen und kühe tragen"!
sie hat sich in ihrer doktorarbeit intensiv mit dem essverhalten der menschen auseinander gesetzt, genauer gesagt mit dem fleischessverhalten.
es ist ja wirklich eigenartig, dass wir es völlig normal finden, schweine, hühner, rinder oder schafe zu essen, während wir niemals einen hund oder eine katze verspeisen würden...
wir haben gelernt, manches zu abstrahieren. wir haben gelernt, zwischen dem süßen kalb oder ferkel und dem schnitzel auf dem teller eine trennwand zu errichten. 
wir haben gelernt, dass fleisch essen etwas völlig natürliches, normales und auch notwendiges ist.
dies rechtfertigt anscheinend auch massentierhaltung und massenschlachtung. 
ich habe in den letzten jahren immer wieder berichte gesehen und gehört, wie unsere sogenannten nutztiere gehalten werden. und ich habe bilder von schlachthäusern gesehen. 
und mir schießt ein bild in die augen. nochmehr schießen mir schreie ins ohr. damals, vor vielen jahren, bin ich mit dem fahrrad durch das gelände des linzer schlachthofes gefahren. es war schlachttag. ich werde die schreie der tiere niemals in meinem leben vergessen können. aber verdrängt habe ich sie.

und nun komme ich wieder zurück zur aussage meiner therapeutin.

ich weiß, welch schreckliches leid unzähligen tieren zugefügt wird. 
ich könnte weiterhin meine trennwand aufstellen. 
ich werde es nicht mehr tun...
die logische konsequenz ist somit, mich wieder vegetarisch zu ernähren - was ich ja mehrheitlich ohnehin getan habe.

Samstag, 18. Januar 2014

von PROVOKATIONEN und IRRITATIONEN...

bangkok 2011
copyright©karin luger








ergib dich nicht der stimmung dessen, der dich beleidigt. und folge nicht dem weg, auf den er dich schleppen möchte.

marc aurel








ich höre immer wieder mal, dass sich menschen provoziert fühlen. 
was meinen die damit? 
dass der provokateur sie dazu bewegen will, eine gewisse verhaltensweise an den tag zu legen? 
dass der provokateur absichtlich etwas sagt oder tut, womit er den anderen ärgern will?

ich habe bei wikipedia nachgesehen, woher das wort provokation kommt und was die ursprüngliche bedeutung ist. interessant...
provocare kommt aus dem lateinischen und heisst anrufen oder herbeirufen. das provokationsrecht stand jenen menschen zu, die zu prügel- oder todesstrafen verurteilt worden waren. sie konnten das volk (genauer gesagt die volksversammlung) um beistand anrufen.

schon interessant, wie sich die bedeutung von begriffen im laufe der zeit verändert.
war im alten rom provokation die vielleicht letzte chance, seinem schicksal zu entgehen und gerechtigkeit siegen zu lassen, also ein absolut wichtiges recht des römischen bürgers - so ist provokation heute eine interpretation des verhaltens eines anderen menschen, das eindeutig negativ besetzt ist.

doch womöglich ist diese provokation ja in wirklichkeit nichts anderes als ein anrufen oder auffordern...
nämlich nachzuprüfen, was der grund sein könnte, wieso ich denke, dass mich jemand provoziert
provokation könnte also auch etwas durchaus positives sein - dass ich mich selbst wieder ein wenig besser kennen gelernt habe. 
dass ich gelernt habe, dass ich mich nicht provoziert fühlen kann, sondern dass ich DENKE, der andere provoziert mich und ich daher z.b. verärgert, zornig oder irritiert bin. 
dass ich mich mit diesem gefühl auseinander setze und es nicht verdränge oder abschiebe, indem ich die andere person als verursacher meines unangenehmen gefühles beschuldige.
wenn ich provokation in diesem sinne erfahren kann, dann könnte es sogar passieren, dass ich dem provokateur dankbar bin, weil er mir die augen geöffnet hat für etwas, was ich bis dahin nicht sehen konnte oder wollte...

Mittwoch, 1. Januar 2014

HAPPY NEW YEAR!

gottesanbeterin, griechenland 2013
copyright©karin luger





begrüße das neue jahr vertrauensvoll und ohne vorurteile, dann hast du es schon halb zum freunde gewonnen.

novalis






neues jahr - neues glück... 
für mich stimmt dies zu einhundert prozent.
ich kann mich nicht erinnern, dass ich ein neues jahr so voller vertrauen und dankbarkeit begrüßt habe wie dieses 2014.
voriges jahr um diese zeit hätte ich mir nie träumen lassen, dass sich so vieles in meinem leben zum guten wenden würde. zum extrem guten!
ich habe mit hermann, meinem lebenspartner, einen menschen gefunden, der alle für mich wichtigen eigenschaften hat. er ist genau so, wie ich mir meinen zukünftigen partner gewünscht habe!
in den letzten jahren hatte ich viele chancen mich besser kennen zu lernen und ich habe mich weiter entwickelt. es war mir bewusst, dass ich die nächsten entwicklungsstufen in einer partnerschaft zu erklimmen habe. alleine geht man gewissen schwierigkeiten aus dem weg bzw. es stellt sich gar nicht die möglichkeit für einen nachhaltigen reife-prozess... denn niemand hält dir den "spiegel" vor dein (inneres) antlitz!
und so habe ich 2013 einige erfahrungen gemacht, auch manch bittere erkenntnis... so zum beispiel, dass ich dachte, viele verhaltensmuster bereits abgelegt zu haben. plopp, da tauchte die eine oder andere alte gewohnheit auf...
ich bin froh, dass ich es bemerkt habe und nun wieder einen wichtigen schritt gemacht habe, indem ich mich getrennt habe. 
nicht von hermann - nein, von einigen mustern der vergangenheit, die ganz einfach nicht mehr zu mir passen.
ich bin dankbar, dass hermann vertrauen zu mir hat und mich so liebt wie ich bin - das gibt mir die kraft und zuversicht, mich von altem ballast zu lösen und freier und leichter in die zukunft zu schreiten!

ich wünsche euch allen, dass ihr 2014 jene chancen ergreift, die euer leben leichter und freier machen. 
dass ihr alte verhaltensweisen, die euch und eurer umwelt schaden zufügen, ablegt. 
und dass ihr verantwortung für euch selbst übernehmt.
denn es geht nicht darum, dass wir keine fehler machen - es geht darum, dass wir glücklich sind!
in diesem sinne wünsche ich allen ein GLÜCKLICHES NEUES JAHR!


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