Montag, 29. Juni 2015

zur RECHTEN ZEIT...

am wolfgangsee, oktober 2014
copyright@karin luger






die rechte zeit entscheidet alles.
sofort erficht sie den erfolg.

sophokles






ich glaube, die ungeduld und mangelndes vertrauen sind die größten mängel der "westlichen" gesellschaft.

wir reglementieren, kontrollieren und verbieten.
wir prognostizieren, eliminieren und versichern. 
wir beobachten und kommentieren, sehen und interpretieren.

und allem voran passiert eines: wir konsumieren.
rund um die uhr.

kaum jemand nimmt sich die zeit, sich hinzusetzen und abzuwarten.
warten.
welch schrecklicher zustand.
wer will schon warten?
auf die rechte zeit…
man könnte sie ja versäumen.

die rechte zeit kann niemals versäumt werden, wenn man warten kann.
denn die wartezeit ist die wichtigste zeit im leben.
du kannst sie nutzen zum bewussten atmen.
du kannst sie nutzen, um über dich selbst nachzudenken.
was möchtest du wirklich in deinem leben erreichen?
was sind deine herzenswünsche?

meine freundin maria ist soeben in der rechten zeit angelangt. 
die wegstrecke dorthin war manchmal sehr mühsam, kräfteraubend und deprimierend.
doch sie hat niemals den mut aufgegeben, sie war geduldig und hat immer wieder aufs neue auf die rechte zeit vertraut.
und jetzt geschieht, was zu geschehen hat. 
die zeit ist reif. 
maria ist gereift. 

ich wusste, dass es eines tages so sein wird.
ich freue mich so sehr mit ihr!

Samstag, 27. Juni 2015

VERGESSEN und VERZEIHEN...

mallorca, august 2014
copyright@karin luger

es schadet nichts, wenn einem unrecht geschieht. man muss es nur vergessen können.

konfuzius


der mensch ist nie so schön, als wenn er um verzeihung bittet oder selbst verzeiht.

jean paul




in meinen gesprächen mit menschen geht es sehr, sehr oft um vergangene geschehnisse, die tiefe wunden hinterlassen haben. wunden, die nie wirklich verheilt sind. manche haben sich entzunden und sind eitrig geworden…

und oft höre ich den satz: was mir dieser mensch angetan hat, kann ich nicht vergessen und schon gar nicht verzeihen. niemals.

so viel schreckliches widerfährt uns menschen. so manches kann man sich nicht einmal in den ärgsten träumen vorstellen. und doch geschieht es. immer wieder und ununterbrochen.

der schmerz wandelt sich in wut und hass. es ist ein "überlebenstrick" unseres verstandes.
denn wenn der schmerz als zu intensiv bewertet wird, dann taucht eine abgrundtiefe angst empor. angst vor dem sterben, todesangst.
diese angst aktiviert alle nur möglichen abwehrkräfte - und diese kräfte richten sich nach außen. 
ein absolut lebenswichtiger prozess, der uns schützen will.
doch wenn wir erwachsen werden, ist es an der zeit, unterscheiden zu lernen, was für unser weiterleben wichtig ist und was uns an einem erfüllten weiterleben hindert.
was dient zu unserem schutze und was hemmt den fluss des lebens.

indem wir lernen, menschen zu verzeihen und das, was sie uns angetan haben, zu vergessen, befreien wir uns aus einem selbst erbauten gefängnis.
vielleicht gibt es auch so manches, das wir uns selbst zu verzeihen haben…

es heißt: die zeit heilt alle wunden.

die heilung geschieht dann, wenn ich es selbst zulasse. 
wenn ich den schmerz zulasse. 
wenn ich das, was passiert ist, betrauere. 
wenn endlich die tränen ungehindert fließen dürfen. 
damit sie mich befreien. 
damit sie das opfer und den täter befreien.

dann heilt die wunde augenblicklich.




Mittwoch, 24. Juni 2015

HASS

palma de mallorca, august 2014
copyright@karin luger


niemand wird mit dem hass auf andere menschen wegen ihrer hautfarbe, ethnischen herkunft oder religion geboren.
hass wird gelernt.
und wenn man hass lernen kann, kann man auch lernen zu lieben. denn liebe ist ein viel natürlicheres empfinden im herzen eines menschen als ihr gegenteil.

nelson mandela



mir fiel es wie die schuppen von den augen.

die aktuellen medienbeiträge, die wirtshausdiskussionen, facebook-einträge, die gebetenen und vor allem die ungebetenen kommentare… 

die fronten sind geschaffen, der hass wird auf allen seiten geschürt. 
die feindbilder werden geschliffen, verfeinert, verdichtet und schlussendlich für wahr befunden.
man findet seine anhänger und befürworter, man hat berechtigte argumente für die eigenen ansichten. 

der ton ist schärfer geworden. auf allen seiten. 
ein blick zurück in die geschichte zeigt, dass eine solche entwicklung kaum zu einer gemeinsamen verständigung, zu einem miteinander der menschen führt. eher das gegenteil ist der fall.

ich glaube, jetzt im 21. jahrhundert, ist es zeit geworden, dass wir lernen, empathisch zu sein. 

empathie hat nichts mit sympathie zu tun. 

es ist daher an der zeit, auch politischen gegnern, menschen anderer religionsangehörigkeiten, menschen mit völlig unbegreiflichen handlungsweisen usw. empathie entgegen zu bringen.

denn erst dann hat der hass keine basis und nährquelle mehr.

ein schwieriger und für viele menschen unvorstellbarer weg - und doch ist es der einzige, der an die quelle führt, die uns nährt: die LIEBE!





Follower