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in dunklen zeiten wurden die völker am besten durch die religion geleitet, wie in stockfinstrer nacht ein blinder unser bester wegweiser ist; er kennt dann wege und stege besser als ein sehender. es ist aber töricht, sobald es tag ist, noch immer die alten blinden als wegweiser zu gebrauchen.
heinrich heine
es scheint, dass unsere zeiten wieder dunkler werden…
doch ich bin mir sicher: der schein trügt.
es gibt wohl interessen und kräfte, die danach trachten, zwist, missgunst und hass zu mehren. und vor allem die angst am köcheln zu halten.
denn wenn anstelle der angst vertrauen und respekt hervortreten, dann schwinden alle diese irregeleiteten strategien der angst.
durch die terroranschläge wird die angst vor dem islam verstärkt. besser gesagt, die angst vor den muslimen (muslim, arabisch = gottergeben).
und man wäre dumm,wenn man die fanatisierung und radikalisierung von muslimen negierte oder ignorierte.
es stellt sich daher die frage, wie man mit diesen entwicklungen umgeht.
wir menschen aus den industrialisierten westlichen ländern sind ja schon seit jahrhunderten der meinung, dass die art, wie wir leben, das maß aller dinge ist. das ist die benchmark, also die richtschnur, nach der sich der rest der welt zu orientieren hat.
oder wäre der ausdrück "sich zu unterwerfen hat" adäquater?
es ist zwar schon ein paar jahrhunderte her, als unsere christlichen vorfahren auszogen, um mit und ohne waffengewalt ihren glauben zu verbreiten. viele andersgläubige menschen (heiden) mussten ihr leben lassen, kultstätten wurden systematisch zerstört, es wurde geraubt, geplündert, vernichtet…im namen gottes.
es stört die christen überhaupt nicht, dass überall auf der welt kirchen, kathedralen, klöster und andere zeichen des christlichen glaubens errichtet wurden.
wir haben ja religionsfreiheit.
im artikel 18 der allgemeinen erklärung der menschenrechte (uno) heißt es:
"jeder mensch hat das recht auf gedanken-, gewissens- und religionsfreiheit. dieses recht umfasst die freiheit, seine religion oder weltanschauung eigener wahl zu haben oder anzunehmen, und die freiheit, seine religion oder weltanschauung allein oder in gemeinschaft mit anderen öffentlich oder privat durch gottesdienst, beachtung religiöser bräuche, ausübung und unterricht zu bekunden…"
nun ja, papier ist geduldig.
und solange die moslems ihre religion in weit entfernten ländern ausüben und die wirtschaftlichen interessen der westlichen welt dadurch nicht gestört werden, ist die welt ja in ordnung!
alles auf dieser welt unterliegt dem gesetz von ursache und wirkung. alles und wir alle sind miteinander verflochten.
wir rufen zwar in den wald hinein, aber das echo wollen wir nicht hören.
wir haben es auch schon lange nicht mehr gehört.
wir laufen schon seit viel zu langer zeit mit ohrstöpseln durch die welt.
es ist an der zeit, dass wir respekt üben.
uns selbst gegenüber und unseren mitmenschen gegenüber.
dadurch wird die gewalt in dieser welt nicht sofort verschwinden.
doch die notwendigkeit wird abnehmen.
sukzessive.
unaufhörlich.
bis es eines tages nicht mehr notwendig sein wird, sich der krücke religion bedienen zu müssen.
denn dann, eines fernen tages, wird sich jeder mensch selbst repektieren, behutsam und einfühlsam mit sich selbst umgehen und die mitmenschen genauso behandeln wie sich selbst!
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