Sonntag, 28. April 2019

ZUVERSICHT

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jeder tag hat zwei neue griffe.
wir können ihn am 
griff der ängstlichkeit 
oder 
am griff der zuversicht halten.

henry ward beecher



am freitag und samstag war ich bei der jahrestagung des katholischen bildungswerkes im schloss puchberg.
gastvortragende war frau prof. dr. tatjana schnell, sie ist psychologin und beschäftigt sich an der universität innsbruck mit empirischer sinnforschung.
ich war total begeistert, wie frau dr. schnell an die themen glück, sinn und zuversicht herangegangen ist, wie sie die inhalte vermittelt hat und wie sie auf meinungen und fragen aus dem publikum eingegangen ist. einfach genial!

das thema zuversicht hat mich besonders berührt...

wir wurden gebeten 3 fragen zu beantworten:
welche rolle haben negative emotionen und schmerzhafte erfahrungen in unserem leben gespielt?
was haben sie uns genommen?
was haben sie uns gegeben?

vielleicht magst du dich auch mit diesen fragen auseinandersetzen!

wenn ich an das wort zuversicht denke, dann verbinde ich damit eine schwierige, schmerzhafte oder leidvolle situation. 
jetzt ist es kaum zu ertragen, doch ich blicke mit zuversicht in die zukunft... dass es mir wieder besser gehen wird, dass sich meine situation wandelt und ich gestärkt daraus hervorgehe.

wir leben in einer welt, in der das negative, leidvolle kaum mehr gelebt wird. denn wir sollen positiv denken, es wird ja alles wieder gut und mit einem lächeln wird das leben gleich viel leichter... nur keine schwäche zeigen.

zuversicht ist wichtig.
doch es darf das leiden durch die zuversicht nicht tabuisiert werden.

leid ist ein substantiv. es ist "gegeben".
leiden ist ein verb. es ist verinnerlichung des "gegebenen".
leiden ist aktives tun.

wie sieht ein leidensprozess aus?
1.   leid tritt auf.
2.   ich habe den mut, mich dem leid zu stellen.
      ( was passieren kann: ich werde überwältigt vom leid und versuche, es zu  
      ignorieren)
3.   existentielles leiden: einlassen, zulassen, loslassen
      ( wenn ich mich nicht einlasse, besteht die gefahr, dass ich verbittere und     
      schlussendlich apathisch werde)
wenn ich das leiden als teil meines lebens akzeptieren kann, dann hat genau dieser prozess transformative kraft.

das ist es, was meine schwester in ihrem buch "heute bin ich anders - meine mentale wende" beschrieben hat.
das ist es, wovon viele menschen berichten, die diesen prozess durchgemacht haben: 
es hat mich stärker gemacht. 
es hat mich reifer gemacht. 
und viele menschen sind spirituell(er) geworden!

die zuversicht lässt unsicherheit zu. 
das ist es, was wir wieder mehr brauchen: UNSICHERHEITSTOLERANZ!



Donnerstag, 25. April 2019

WASSER

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eigentlich gibt es kaum etwas schöneres wie durst, den man stillen kann. 
drei tage wüste ohne getränke und dann einen eimer wasser, 
das ist der himmel auf erden.

t. e. lawrence



die besitzgier so mancher menschen kennt keine grenzen. alles, womit man profit machen kann, wird einverleibt. bauern müssen saatgut kaufen, jedes jahr aufs neue, und werden abhängig. nestlé und andere konzerne kaufen auf der ganzen welt quellen auf, das ist das ganz große geschäft geworden. 
wir menschen in österreich sind (noch) in der glücklichen lage, leitungswasser trinken zu können. und doch kaufen viele menschen kistenweise wasser in den supermärkten. wasser aus afrika, aus südamerika, aus anderen ländern europas. ohne sich gedanken zu machen, was dies für jene menschen bedeutet, die kaum geld für nahrung aufbringen können und nun auch wasser kaufen müssen, da ihre brunnen versiegt sind.
der wahnsinn kennt keine grenzen!
wir waschen unsere wäsche, unser geschirr mit trinkwasser, in unseren toiletten fließt trinkwasser... 
dass die ärmsten der armen dieser welt immer weniger zugang zu sauberem wasser haben, das kümmert die wenigsten. 
im film "we feed the world" hat der damalige vorstandschef von nestlé gesagt, dass wasser ein nahrungsmittel ist und daher auch einen wert hat.
ja, einen wert hat wasser. einen sehr hohen sogar!
doch nicht im sinne der aussage von herrn brabeck, der damit natürlich gemeint hat, dass für wasser, abgefüllt in flaschen privater konzerne, bezahlt werden muss.
ich denke, wir alle zahlen gerne für sauberes wasser. doch es muss allgemeingut bleiben. es darf nicht in die hände gieriger, nimmersatter privatunternehmer gelangen. denn wenn eines tages wasserknappheit herrscht (und dies könnte in nicht allzu ferner zukunft der fall sein), dann bestimmt der "markt" den preis - wenig angebot, viel nachfrage...wir können uns gut vorstellen, was dann mit den preisen passiert.



Dienstag, 16. April 2019

DEUS CONSERVAT OMNIA

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der unterschied zwischen uns und gott: 
gott weiß alles.
wir wissen alles besser.

ernst ferstl







ich habe vor ein paar tagen ein interview von renate schmidtkunz (ö1)mit dem russischen autor jewgeni wodolaskin gehört - ein sehr beeindruckendes und geistreiches gespräch. anlässlich seines neuen buches "luftgänger" spricht herr wodolaskin über individuelle und kollektive erinnerung, über das gute und böse im menschen, dass alle seelen miteinander verbunden sind... und dass gott alles bewahrt. 

dies ist ein bild, das viele menschen der westlichen welt belächeln, lächerlich finden.
doch sie können das gegenteil auch nicht beweisen.
ich kann sagen: ich denke genauso wie herr wodolaskin. ich kann es zwar nicht beweisen, denn es ist so etwas wie ein bauchgefühl. 

und weil ich daran glaube, dass es einen unterschied macht, ob ich mir und anderen menschen respekt- und liebevoll begegne oder hasserfüllt und destruktiv, versuche ich auch, meine würde und die aller anderen menschen zu achten. 

was du nicht möchtest, das man dir antut, das tue auch deinen mitmenschen nicht an.
behandle die menschen so, wie du selbst behandelt werden möchtest.
das klingt doch plausibel und logisch, oder?
und warum gelingt es dann so oft nicht?
weil viele menschen noch immer den codex hammurapi (ca. 1750 vor christi geburt) als grundlage ihres handelns heranziehen: auge um auge, zahn um zahn. 
dann sind wir quit. 
wir wissen, dass wir dann noch lange nicht quit sind.
so fügen sich menschen wunde um wunde zu, werden härter und härter.
und nichts geht verloren. 
jede zelle unseres körpers speichert jede information.
und gott speichert alles.









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