Mittwoch, 29. April 2020

KRIEG und CORONA...

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geht-heftig-weiter-trotz-coronavirus-201394961-69675136/Bild/7.bild.jpg

diese pandemie ist kein krieg. nationen stehen nicht gegen nationen, soldaten nicht gegen soldaten. sondern sie ist eine prüfung unserer menschlichkeit. sie ruft das schlechteste und das beste in den menschen hervor. zeigen wir einander doch das beste in uns!

frank-walter steinmeier



während in europa und den usa vom "corona-krieg" gesprochen wird und alles menschenmögliche getan wird, um menschenleben zu retten... herrscht in libyen ein bürgerkrieg. die menschen tragen einen mund-nasen-schutz, um sich nicht mit dem virus zu infizieren und gleichzeitig trachten sie anderen menschen nach dem leben. 
wie absurd ist das?
männer, die ihre frau und ihre kinder lieben, ermorden andere, die ebenso empfinden, auch alles dafür tun, dass es ihren liebsten gut geht.
was muss passieren, dass menschen waffen in die hand nehmen und für irgendeine absurde sache andere menschen töten?
und wie geschieht es immer wieder, dass ein einzelner mensch eine derartige macht über andere ausüben kann, dass sie sich gänzlich diesem willen unterordnen... 
und dann gibt es ja auch jene menschen, die waffen produzieren.
ganz normales business wie jedes andere auch?
wie kann man ruhig einschlafen, wenn man weiß, dass das, was man herstellt, nur einem einzigen zweck dient: andere menschen zu töten.

und nun covid 19.
wir schützen uns, halten abstand, achten auf die verwundbaren mitglieder unserer gesellschaft. 
das gesellschaftliche leben ist auf ein absolutes mindestmaß reduziert worden. 
weil wir alle leben wollen. weil wir alle gesund sein wollen.

aufeinander zu achten und das leben in den mittelpunkt zu rücken...das wäre ein gutes konzept für die zukunft. diese werte könnten einen paradigmenwechsel begünstigen.
einen wandel vom kapital zum leben.
einen wandel von profitgier zu gemeinwohl.
einen wandel vom gegeneinander zum miteinander.

das wär doch was, oder?


Montag, 27. April 2020

REDEFREIHEIT...

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in den diktaturen darf man nichts sagen, muss alles nur denken. in der demokratie darf man alles sagen, aber keiner ist verpflichtet, sich dabei etwas zu denken.

willi ritschard

die freiheit der rede hat den nachteil, dass immer wieder dummes, hässliches und bösartiges gesagt wird; wenn wir aber alles in allem nehmen, sind wir doch eher bereit, uns damit abzufinden, als sie abzuschaffen.

winston spencer churchill


die freiheit hat ihre tücken. wir alle wollen uns frei bewegen, selbst entscheidungen treffen, unser leben ohne ständige verbote und vorschriften gestalten und das sagen, was wir gerade denken.

die sozialen medien bieten für alle menschen eine plattform, sich mitzuteilen und auszutauschen. schnell finden sich gleichgesinnte... und wir können das gut oder schlecht finden, wir können uns ärgern, wundern, freuen...

doch wenn wir den menschen gestatten, ihre meinung kund zu tun, dann ist es wichtig, dass wir andere meinungen zulassen. auch wenn sie noch so absurd und abgründig sind.
wir menschen sind ja nicht erzogen worden, dass es sinn macht, das, was wir denken, zuerst zu reflektieren. 

für viele unserer eltern, aber auf jeden fall unsere großeltern war gehorsam das oberste gebot. das zu sagen, was man sich gerade denkt, war undenkbar. 
und wie es so oft im leben ist, schlägt das pendel von einem extrem ins andere.
die goldene mitte braucht erfahrung und zeit und reflexion.

wenn ich so manches höre, was der amerikanische präsident von sich gibt, traue ich meinen ohren nicht. vor allem deswegen, weil es nicht irgendwer am wirtshaustisch oder auf facebook ist, sondern das staatsoberhaupt eines der einflussreichsten länder der welt. doch wir können etwas hören und wir können es auch hinterfragen. und wenn wir zum schluss gelangen, dass wir nicht übereinstimmen, dann liegt es ja an uns, ob wir uns noch weiter damit beschäftigen wollen oder nicht.

das ist ja das gute an der demokratie: 
dass ich die freiheit habe, mir meine eigene meinung zu bilden.
dass ich die freiheit habe, das auch auszusprechen.
und dazu gehört auch, dass ich nicht alles, was ich höre, behalten muss.

Sonntag, 19. April 2020

LUXUS

https://www.cometocapetown.com/wp-content/
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überraschung, verwunderung sind der anfang des begreifens. sie sind der eigenste sport und luxus des geistigen menschen.

josé ortega y gasset


wenn ein mensch behauptet, mit geld ließe sich alles kaufen, darf man sicher sein, dass er nie welches gehabt hat.

aristoteles onassis

was ist für dich luxus
eine tolle villa, teure autos, urlaub in der südsee, austern und champagner schlürfen auf einer yacht, ein eigenes flugzeug,...

zumeist wird luxus mit besitz verbunden. das zu besitzen, was sich die wenigsten leisten können. und so verschafft man sich einen elitären status. davon lebt die markenindustrie.
viele produzenten von markenartikeln verkaufen miese qualität zu absurd hohen preisen, doch in den hirnen der konsumenten hat sich schon längst eingeprägt: der name vermittelt ansehen. die großen luxusartikel-hersteller wissen das, drum prangen die namen und logos unübersehbar auf t-shirts, taschen, autos,...

und so arbeiten die menschen tagein, tagaus, um sich dinge kaufen zu können, die kurz glänzen und dann doch früher oder später auf dem müll landen.

ich kann mich noch gut erinnern an meine zeit als investmentbankerin... auch ich war nicht immun gegen die feinen dinge... designerkostüm, designertasche, teure schuhe, fein essen gehen,...
ich konnte es mir leisten und doch hatte ich nie wirkliche freude.

in den letzten jahren hat sich mein luxus-verständnis gewandelt. ich habe einen sehr großzügigen lebenspartner, der mir gerne teure sachen schenken möchte. aber die schönsten geschenke und der wahre luxus sind gemeinsame abende auf der terrasse, dass wir uns so gut verstehen und einander akzeptieren, dass unsere liebe immer tiefer und inniger wird...
und mein größter luxus ist ein großer garten, in dem ich frei schalten und walten kann.
jede frei stunde verbringe ich im freien und sorge dafür, dass im sommer und herbst reichlich geerntet werden kann.
frisches gemüse und obst, wildkräuter und blumen vor der haustüre - das ist der wahre luxus für mich!

Freitag, 17. April 2020

INNEHALTEN

https://www.kath-kirche-vorarlberg.at/dornbirn/pfarren/rohrbach/
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wir müssen von zeit zu zeit eine rast einlegen und warten, bis uns unsere seelen wieder eingeholt haben.

indianische weistheit




heute zitiere ich ein gedicht von rainer maria rilke. ich verehre diesen großen dichter, großen weisen, der (für mich) wie kein anderer gedanken und gefühle in worte fassen konnte, dass es mich im tiefsten innern berührt.

innhehalten

man muss den dingen die eigene, ungestörte entwicklung lassen, 
die tief vom innern kommen muss
und durch nichts gedrängt oder beschleunigt werden kann.

alles ist austragen und dann gebären...

reifen wie der baum,
der seine säfte nicht drängt
und getrost in den stürmen des frühlings steht,
ohne die angst, dass dahinter kein frühling kommen könnte.

er kommt doch.

aber er kommt nur zu den geduldigen,
die da sind,
als ob die ewigkeit vor ihnen läge,
so sorglos und still.

man muss geduld haben gegen das ungelöste im herzen
und versuchen, die fragen selbst lieb zu haben,
wie verschlossene stuben und wie bücher,
die in einer fremden sprache geschrieben sind.

es handelt sich darum, alles zu leben.

wenn man die fragen lebt,
lebt man vielleicht allmählich,
ohne es zu merken,
eines fremden tages
in die antwort hinein.

Samstag, 4. April 2020

GRENZEN

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb
/3/38/Halt_hier_grenze.jpg/300px-Halt_hier_grenze.jpg
es gibt keine grenzen. weder für gedanken, noch für gefühle. es ist die angst, die immer grenzen setzt.

ingmar bergman


die grenzen zwischen zivilisation und barbarei ist nur schwer zu ziehen: stecken sie sich einen ring in ihre nase und sie sind eine wilde; stecken sie sich zwei ringe in die ohren und sie sind zivilisiert.

pearl s. buck

wir können mauern bauen, wir können zäune errichten.
damit wir geschützt sind.
geschützt vor menschen, die alles zurückgelassen haben, die vor hunger, verfolgung und krieg geflohen sind. 
in der hoffnung, in ländern zuflucht zu finden und sich dort ein neues leben in sicherheit aufbauen zu können.
in ländern, die im fernsehen wie paradiese, wie das schlaraffenland erscheinen.
in ländern, wo so viel im überfluss vorhanden ist, dass täglich frische waren achtlos in den müll geworfen werden.
in ländern, wo ein t-shirt weniger kostet als ein kilo brot.
in ländern, wo die häuser, autos, mahlzeiten immer größer und größer werden.

die flüchtlinge sind in lagern zusammengepfercht worden.
vergessen vom rest der welt.
sie vegetieren unter bedingungen... unvorstellbar.
im 21. jahrhundert.

und in genau diesem jahrhundert kam nun jemand, für den alle grenzen, mauern und zäune nicht im geringsten ein hindernis darstellen.

covid 19...
... hält die welt in schach.

und plötzlich werden unsummen von geldern zur verfügung gestellt, die utopisch und astronomisch erscheinen.
koste, was es wolle.
das ist jetzt die devise.

und ich bin dankbar dafür.
dankbar, dass ich in einem land lebe, in dem das gesundheitssystem so gut funktioniert.
dankbar, dass der staat alles erdenkliche tut, damit unser wirtschaftssystem nicht in eine schwere rezession abstürzt.

doch mein mitgefühl ist bei jenen, die unter unmenschlichsten bedingungen und keinen perspektive in lagern leben, wo selbst das ungeziefer flieht...

wie viel geld würde es brauchen, um diesen menschen eine existenzgrundlage schaffen zu können? 
einen minimalen bruchteil von dem, was gerade in den reichen staaten für corona-geschädigte ausgegeben wird...









Donnerstag, 2. April 2020

HÖREN...

https://das-hoerhaus.de/wp-content/uploads/
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hör nur, ich glaube, ich rieche was!

dan aykroyd


auch das lauteste getöse großer ideale darf uns nicht verwirren und nicht hindern, den einen leisen ton zu hören, auf den alles ankommt.

werner heisenberg


und die vögel, sie zwitschern 
noch immer das alte lied
ein zahmer vogel singt von freiheit, 
ein wilder vogel fliegt...

ok kid, aus dem song: ich kann alles


woche 3 der covid 19-auszeit.
die straßen sind leer, der himmel auch.
es ist ruhiger geworden, viel ruhiger.
so ruhig, dass manche stimmen hörbar werden...
die stimmen der natur.
das brummen der hummel, das summen der bienen, das zwitschern der vögel.
es tut gut, die augen zu schließen und ganz einfach nur zu hören
hinaus zu hören und auch hinein zu hören.
die inneren stimmen.
was taucht auf?
angst und zuversicht, skepsis und vertrauen, hoffnung und nervosität, freude und sorge...
so vieles taucht auf.
und es tut gut, es einfach nur zu hören.
es anzuhören.
alles, was ist.


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