Mittwoch, 8. Dezember 2010

manchmal hab ich SEHNSUCHT ...

copyright © karin luger
vientiane, laos, januar 2008
"das ist die sehnsucht: wohnen im gewoge und keine heimat haben in der zeit..."
(rainer maria rilke)










jetzt ist es nun bald drei jahre her, dass ich zwei unvergessliche wochen in laos verbrachte. der kürzeste aufenthalt während meiner weltreise. und doch mein nachhaltigster eindruck eines landes.

gerade eben hatte ich meine winterkleidung, gut verpackt in einem karton, nach hause geschickt, denn die dezembertage im chinesischen li jiang und shangri la  waren bitterkalt. 
ein stückchen weiter südlich, in vientiane, der hauptstadt von laos, war es angenehm warm, als ich spätabends aus dem flugzeug stieg. der duft der frangipani-blüten weckte die erinnerung an meine tage in haiwaii. wie wohl tat die wärme!


und wie wohl tat das offene, herzliche wesen der laotischen bevölkerung. wenngleich ich in china sehr freundliche und bemühte menschen antraf, war doch eine distanziertheit und zurückhaltung spürbar.
bei meinen spaziergängen durch vientiane machte ich immer wieder kleine tempel-besichtigungen und sprach mit den jungen mönchen. sie freuten sich, wenn sie ihre englisch-kenntnisse verbessern konnten und gleichzeitig etwas über die kultur anderer länder erfuhren.


mit zwei jungen burschen halte ich seit jenen tagen kontakt. wir schreiben uns emails, telefonieren oder skypen. und hin und wieder überweise ich ein wenig geld oder schicke ein kleines paket. ich bin zu ihrer ersatzmutter geworden. eine win-win-situation der superlative! denn ich habe mir immer einen sohn gewunschen und die beiden tapferen mönche mussten den großteil ihrer kindheit ohne mutter verbringen (beide mütter verstarben, als lock und khamphien noch kleine kinder waren - dies ist der alltag in laos, die durchschnittliche lebenserwartung liegt unter 50 jahren). 


lock, ein sehr intelligenter, begabter junger mann, macht zur zeit sein master-studium an der internationalen universität in bei jing. er hat eine große karriere vor sich.


khamphien arbeitet in einem hotel in vientiane - an der rezeption. am abend besucht er einen englisch-kurs. er ist sehr tüchtig ... und er rührt mein herz.
ich habe ihn nur ein paar mal besucht, damals im tempel. ich sehe ihn dort sitzen im schatten eines großen baumes, mit seinen englisch-büchern. 


ich werde wiederkommen. nächstes jahr. in der zwischenzeit wächst die sehnsucht. wieder den duft der frangipani-blüten zu riechen, ein beerlao zu trinken und hinaus zu blicken auf den mekong, im bus die holprigen straßen entlang zu fahren, ein wenig gemüse und klebrigen reis zu essen. 
diesmal nicht alleine, diesmal zusammen mit khamphien. 


die vorfreude ist ein weiches kissen, auf dem die sehnsucht ruht.



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