Donnerstag, 5. Januar 2012

liebe deinen nächsten wie dich SELBST...

schultag beendet! laos, provinz sanyabuli
copyright © karin luger, jänner 2012






wer sich selbst hasst, den haben wir zu fürchten, denn wir werden die opfer seines grolls und seiner rache sein. 
sehen wir also zu, wie wir ihn zur liebe zu ihm selbst verführen!

friedrich nietzsche







ich habe in vientiane einen film gesehen über den geheimen krieg, den die cia gegen die menschen von laos geführt hat, 10 jahre lang. es war dies die größte militärische operation der kriegsgeschichte und (fast) niemand hat davon erfahren.
obwohl ich seit meinem letzten aufenthalt in laos bereits darüber bescheid wusste, bin ich noch immer sehr betroffen. 
und ich bin froh, dass nun die zeit gekommen ist, dass alles an die oberfläche auftauchen darf. das gute wie das böse. denn das macht uns menschen aus. keiner von uns ist nur gut. und keiner unter uns ist nur böse.
wir selbst entscheiden uns, welchen weg wir einschlagen. jeden augenblick können wir uns entscheiden für gut oder für böse. für vergebung oder für vergeltung. für liebe oder für hass.

und alles, wirklich alles, nimmt seinen anfang in uns selbst
wie wir unsere erfahrungen bewerten. 
nicht, was wir erfahren. 
das macht einen riesenunterschied!

kaum einem menschen ist in seinem leben nur gutes widerfahren. alles schmerzvolle, was wir in unserer frühen kindheit erleben, versuchen wir zu verdrängen, zu vergessen. oft fühlten wir uns schuldig, verantwortlich für die gefühle (vor allem) unserer eltern. und so begannen wir bereits in jüngsten jahren, uns selbst zu hassen. und niemand hat etwas dagegen unternommen, weil niemand wusste, wie dies zu geschehen hätte, weil alle selbst diesen weg gegangen sind.

es liegt an uns, die wir jetzt erwachsen sind, dem kindesalter entwachsen sind, unser leben selbst in die hand zu nehmen. indem wir beginnen, uns selbst zu lieben. und zwar ohne bedingungen.
ich erinnere mich an meine erste gesprächstherapiestunde vor vielen, vielen jahren...
als meine therapeutin zu mir sagte, ich solle mich vor den spiegel stellen und mir sagen, dass ich mich liebe. ich geriet in panik und sagte ihr, dass ich so einen blödsinn nicht mitmachen würde. das macht mich heute noch betroffen. doch ich habe gelernt. ich habe mich selbst kennen und lieben gelernt...und ich lerne jeden tag dazu!
ich habe gelernt, mir selbst empathie zu geben, mir zeit und raum zu lassen für den schmerz. 
ich verurteile mich nicht mehr. 
und ich verurteile auch niemand anderen. 
ich weiß, dass alles übel in einem selbst begründet ist.
und ich weiß auch, dass es so ungemein schwierig ist, von einen mehrmals (erfolgreich) begangenen weg abzuweichen. sich seiner selbst bewusst zu werden und es zu wagen, neue pfade zu betreten. 
pfade der liebe und der empathie! 
diese pfade sind zunächst immer jene zum eigenen selbst, um dann von einem geheilten herzen hinauszuströmen zu den mitmenschen. 

und unsere MITmenschen sind die spiegel unserer seele!

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