winter in st. peter am wimberg, jänner 2012 copyright © karin luger |
viel kälte ist unter uns menschen,
weil wir nicht wagen,
uns so herzlich zu geben, wie wir sind.
(albert schweitzer)
dick vermummt wage ich mich hinaus in die klirrende kälte. der schnee knirscht unter der last meines tritts, der bitterkalte wind treibt mir die tränen in die augen...
ich freue mich, wenn ich wieder zurück bin in der stube, wo im ofen das feuer munter flackert und eine behagliche wärme verströmt.
behaglich... also, ich habe noch nie von einer behaglichen kälte gehört! auch wenn es durchaus menschen gibt, die die kälte lieben (sonst würde wohl nie jemand in grönland oder ähnlich kalten gefilden wohnen wollen!), so assoziieren wir mit dem wort kälte eher begriffe, die negativ besetzt sind: frieren, zittern, es geht durch mark und bein, erstarren, absterben,... wörter, die wir niemals in verbindung mit wärme setzen.
kälte materialisiert, kälte trennt, kälte ist unverbindlich.
dies gilt für natur und mensch gleichermaßen!
wie empfinden wir einen menschen, von dem wir sagen, er hat ein kaltes herz?
suchen wir die nähe zu dieser person?
üblicherweise machen wir einen großen bogen um solche menschen...
was muss passieren, dass wir jemandem lieber die kalte schulter zeigen?
was muss passieren, dass wir lieber sagen: das lässt mich kalt?
läuft es uns da nicht kalt über den rücken runter?
kälte lasst alles erstarren. innerlich wie äußerlich.
es ist kaum mehr etwas in bewegung.
ich habe eine situation eingefroren.
nichts kann mir mehr entgleiten.
nichts kann mich mehr bewegen.
denn ich habe riesige angst. angst, dass mein kleines kartenhaus zusammenstürzt und der darin verborgene, festgehaltene schmerz sichtbar wird. diesen schmerz, den ich schon so viele male als kind ertragen habe. damals war ich diesem schmerz so völlig ungeschützt ausgesetzt. es tat so unsagbar weh. niemand war da, um mich zu schützen. niemand war da, um mich zu trösten.
und ich habe strategien, methoden, verhaltensweisen entwickelt, um diesem gefürchteten schmerz auszuweichen.
ich habe mir ein korsett angelegt, damit ich haltung bewahre. damit die anderen nicht bemerken, wie ich leide. denn wer mag schon ein weichei...
es ist höchste zeit aufzuwachen.
das iglu, in dem wir hausen, zum schmelzen zu bringen.
den eisernen ring, der unser herz umgibt, zu sprengen.
was befürchten wir, wenn wir uns so zeigen, wie wir wirklich sind?
dass uns niemand liebt? dass wir verachtet werden?
glauben wir denn wirklich, dass wir eher geliebt werden, wenn wir als eiskasten durch die gegend laufen? wenn wir so tun, als ob uns nichts berührt?
ich weiß, wovon ich spreche!
und ich kann euch sagen, es lohnt sich, es lohnt sich so unendlich, sich selbst zu begegnen. ganz oben auf der spitze des berges und ganz unten in der tiefe des meeres. und es lohnt sich, sich dort umzusehen und jenen menschen zu begegnen, die uns am nächsten stehen - ganz oben am gipfel und ganz unten am meeresboden!
behaglich... also, ich habe noch nie von einer behaglichen kälte gehört! auch wenn es durchaus menschen gibt, die die kälte lieben (sonst würde wohl nie jemand in grönland oder ähnlich kalten gefilden wohnen wollen!), so assoziieren wir mit dem wort kälte eher begriffe, die negativ besetzt sind: frieren, zittern, es geht durch mark und bein, erstarren, absterben,... wörter, die wir niemals in verbindung mit wärme setzen.
kälte materialisiert, kälte trennt, kälte ist unverbindlich.
dies gilt für natur und mensch gleichermaßen!
wie empfinden wir einen menschen, von dem wir sagen, er hat ein kaltes herz?
suchen wir die nähe zu dieser person?
üblicherweise machen wir einen großen bogen um solche menschen...
was muss passieren, dass wir jemandem lieber die kalte schulter zeigen?
was muss passieren, dass wir lieber sagen: das lässt mich kalt?
läuft es uns da nicht kalt über den rücken runter?
kälte lasst alles erstarren. innerlich wie äußerlich.
es ist kaum mehr etwas in bewegung.
ich habe eine situation eingefroren.
nichts kann mir mehr entgleiten.
nichts kann mich mehr bewegen.
denn ich habe riesige angst. angst, dass mein kleines kartenhaus zusammenstürzt und der darin verborgene, festgehaltene schmerz sichtbar wird. diesen schmerz, den ich schon so viele male als kind ertragen habe. damals war ich diesem schmerz so völlig ungeschützt ausgesetzt. es tat so unsagbar weh. niemand war da, um mich zu schützen. niemand war da, um mich zu trösten.
und ich habe strategien, methoden, verhaltensweisen entwickelt, um diesem gefürchteten schmerz auszuweichen.
ich habe mir ein korsett angelegt, damit ich haltung bewahre. damit die anderen nicht bemerken, wie ich leide. denn wer mag schon ein weichei...
es ist höchste zeit aufzuwachen.
das iglu, in dem wir hausen, zum schmelzen zu bringen.
den eisernen ring, der unser herz umgibt, zu sprengen.
was befürchten wir, wenn wir uns so zeigen, wie wir wirklich sind?
dass uns niemand liebt? dass wir verachtet werden?
glauben wir denn wirklich, dass wir eher geliebt werden, wenn wir als eiskasten durch die gegend laufen? wenn wir so tun, als ob uns nichts berührt?
ich weiß, wovon ich spreche!
und ich kann euch sagen, es lohnt sich, es lohnt sich so unendlich, sich selbst zu begegnen. ganz oben auf der spitze des berges und ganz unten in der tiefe des meeres. und es lohnt sich, sich dort umzusehen und jenen menschen zu begegnen, die uns am nächsten stehen - ganz oben am gipfel und ganz unten am meeresboden!
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