Dienstag, 21. Februar 2012

menschenKINDER und ZEIT...

pferdeschlittenfahrt auf der moser alm, österreich, februar 2012
copyright © karin luger






kindererziehung ist ein beruf, wo man verstehen muss, zeit zu verlieren, um zeit zu gewinnen.


jean-jacques rousseau







ich habe einen erfüllten tag erlebt. mit martha, christina und der kleinen leonie, christinas tochter. 
wir sind mit dem pferdeschlitten durch das verschneite mühlviertel gefahren.
und wir haben die zeit entschleunigt. 

leonie liebt pferde und der kutscher hat ihr die zügel für kurze zeit anvertraut. ihre körperhaltung ließ mich erahnen, wie sehr sie sich über diese verantwortungsvolle aufgabe gefreut hat, wie stolz sie war.

es sind genau diese momente, die unser leben prägen.
es sind genau diese gesten, die vor allem für kinder so wichtig sind. 
weil sie in ihren potentialen erkannt und gewürdigt werden. 
weil sie in ihrem menschsein wahrgenommen werden.


woran kannst du dich erinnern, wenn du an deine kindheit denkst?
welche begebenheiten tauchen auf aus der vergangenheit?
wie präsent sind deine eltern?


ich habe mit leonie über sinnhaftigkeit und ursachen von materiellen geschenken, die eltern ihren kindern machen, gesprochen. 
denn es herrscht "krieg an der schenkungsfront", hier tobt ein erbitterter konkurrenzkampf. das neueste i-phone, das angesagteste computerspiel, die teuerste markenkleidung... wer nicht mitkann, scheidet aus.
für kinder eine fatale sache. denn sie brauchen die gemeinschaft, die akkzeptanz der gleichaltrigen. sie wollen dazu gehören. 
sie wollen aber auch die wahrheit hören (denn sie spüren ohnehin, was sache ist!)


sehen wir also genau hin: was sind die motive hinter den geschenken? 
dass die kinder glücklich sind? 
dass die größten wünsche der kinder erfüllt werden? 
dass das eigene schlechte gewissen, zu wenig zeit für das kind zu haben, beruhigt wird? dass anstrengenden diskussionen aus dem weg gegangen wird, wenn man nein sagt?
dass die eltern mit den kindern zeit verbringen möchten?


letzteres wohl kaum...
wenn ich mich an meine kindheit zurück erinnere, dann tauchen vor meinem geistigen auge einige wohlige bilder auf:
gutenacht-geschichten, die unser vater erfunden hat - wie sind wir kinder an seinen lippen gehangen...
wanderungen im salzkammergut mit mitgebrachter jause, die wir an einem bach oder see genüsslich verspeist haben...
ich erinnere mich kaum mehr an die materiellen geschenke - an einige wenige, die ich mir so sehnlichst gewünscht habe und das waren durchwegs bücher!


es ist die zeit, die wir miteinander verbringen, die eine beziehung wertvoll macht - nicht die geschenke.
die zeit, die wir uns schenken, ist nicht reproduzierbar, ist unzerstörbar, sie ist einzigartig.
es geht hier nicht um quantität, sondern um qualität.
leonie kann sich glücklich schätzen, denn ihre mutter nimmt sich zeit für sie, obwohl sie einen top-job hat, der wenig freiheit zulässt. 
ihre tochter ist es ihr wert. 
und sie ist es sich selbst wert.


wann immer du denkst, du hast keine zeit für deine kinder, für deine mitmenschen, dann bedenke auch, dass zeit unwiederbringlich ist!












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