bangkok, thailand, jänner 2012 copyright©karin luger |
keine pflicht wird so sehr vernachlässigt, wie die pflicht, glücklich und zufrieden zu sein.
robert louis stevenson
ich habe schon als kind gelernt, dass neben den tugenden der höflichkeit, rücksichtsnahme und hilfsbereitschaft (und deren erkennbare verhaltensweisen) vor der muße die arbeit zu erledigen ist, dass man (ver)rostet, wenn man rastet. dass gefahren durch versicherungen gebannt werden können, dass materieller wohlstand fast alles im leben erleichtert.
ich gehöre zu der generation, die noch nie einen krieg, hunger, unterdrückung oder sonstige dramatische äußerliche lebensbedingungen erleiden musste.
die generation meiner eltern hat den 2. weltkrieg als kind erlebt. die generation meiner großeltern hat zwei weltkriege erlebt. und die zeit dazwischen.
so viel leid. so viele entbehrungen.
dass ich mich heute mit themen wie spiritualität und innere gelassenheit beschäftigen kann, dafür bin ich unendlich dankbar - meinen eltern und großeltern und all jenen, die vieles geopfert haben, damit es ihren kindern einmal besser geht wie ihnen.
für viele menschen dieser generationen war arbeit gleichgesetzt mit glück und zufriedenheit. arbeit war nicht ein lästiges muss. mit arbeit schaffte man etwas, das ergebnis war sichtbar, greifbar.
arbeit vermittelte sicherheit und damit eben auch das fundament für ein glückliches und zufriedenes leben.
mit der beinahe ausschließlichen ausrichtung auf materiellen wohlstand passierte etwas eigenartiges. die bedürfnisse sicherheit, zufriedenheit und glück sanken in den bereich des unbewussten. unbemerkt.
und so geschah und geschieht es, dass viele menschen an der oberfläche des materiellen scheins treiben.
getriebene.
wann ist genug geschaffen?
wieviel materie muss angesammelt werden, damit absolute sicherheit, zufriedenheit und glück fixiert sind?
es ist unsere pflicht, auf diese fragen eine ehrliche antwort zu geben.
und dann ist es unsere pflicht, danach zu handeln, danach unser leben auszurichten.
liebe karin, schon oft habe ich mir gedanken über diese thema gemacht. die loslösung vom materiellen denken das uns unsere eltern aus guten gründen vorgelebt haben, fühlt sich zwar richtig an..dennoch bereitet es schmerzen die vertrauten werte der kindheit loszulassen und schritte ins glück zu setzen - ziemlich paradox. durch deinen text ist mir diese schmerzlichkeit bewusst geworden und worin sie begründet liegt. etwas mutiger gehe ich weiter, würdige die leistung meiner eltern und gräme mich nicht darüber dass mir selbst das materielle wenig bedeutet und ich dadurch mit den alten werten crashe. es ist richtig so und ein geschenk für unsere generation reichtum auf eine andere art und weise erlangen zu dürfen. die spirituelle weiterentwicklung und ja selbst das glücklichsein war unserer elterngeneration versagt. wie REICH sind doch wir - Danke dir!
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