Montag, 30. Juni 2014

von allen GELIEBT zu werden...

tokyo 2014
copyright©karin luger





nichts macht uns feiger und gewissenloser als der wunsch, von allen menschen geliebt zu werden.

marie von ebner-eschenbach






in meinen seminaren erlebe ich immer wieder teilnehmerInnen, die mit allen menschen "gut" sein wollen.
mal ganz ehrlich - wie soll denn das gehen ohne sich zu verbiegen?
und - wozu dient das? wofür ist es notWENDig, dass ich der liebling aller bin?

wer auch immer diesen wunsch verspürt, sollte sich zeit nehmen. zeit für sich selbst.
eine zeitinvestition, die sich lohnt. was ist die ursache, dass ich konflikten aus dem weg gehe, dass ich es nicht ertrage, wenn jemand (auf mich) beleidigt ist? was spielt sich da in meinem kopf ab, welche gedanken schwirren da herum?

da sage ich lieber nichts...
das macht die sache nur ärger...
dann spinnt er/sie wieder zwei wochen...
mit dem/der kann man ja nicht reden...
der/die verträgt die wahrheit nicht...

unsere linke gehirnhälfte braucht immer eine erklärung und sie findet auch immer eine solche. egal, ob dies der wahre grund meines verhaltens ist oder nicht. so kann man sich recht gut belügen und kommt nicht auf den grund. dorthin, wo die verletzlichkeit, die angst, die schutzbedürftigkeit zu hause sind.

niemand ist immer nur stark und total selbstbewusst. wir alle haben unsere schwächen und nöte. das macht uns zu menschen. und das sollten wir niemals vergessen!

darum: schau gut auf dich! achte, welche wirkung die menschen in deiner umgebung auf dich haben. und trau dich zu sagen, was du brauchst bzw. was dir wichtig ist. manche menschen werden dann vielleicht unverständnis zeigen, verärgert sein, oder was auch immer.

ich finde, dass es viel wichtiger ist, mich selbst im spiegel mit liebe und achtung betrachten zu können als anderen alles recht zu machen und dann schlussendlich dafür doch nicht geliebt zu werden!




Dienstag, 24. Juni 2014

MOBILITÄT und UNABHÄNGIGKEIT

ulm 2014
copyright©karin luger





in zukunft wird es nicht mehr darauf ankommen, dass wir überall hinfahren können, sondern ob es sich lohnt, dort anzukommen.

hermann löns






zwei erlebnisse haben mir aufgezeigt, wie sehr wir mit unserem fahrbaren untersatz verbunden sind.

mein vater hat seit geraumer zeit starke sehprobleme - er leidet an einer makuladegeneration. nachdem er auch nicht mehr gut hört, ist dies eine extreme einschränkung der lebensqualität. vor allem deswegen, weil mit diesen beeinträchtigungen seine unabhängigkeit und mobilität stark reduziert sind. ein mensch, der gewohnt ist, sich ins auto zu setzen und wann bzw. wohin auch immer hinzufahren, für den ist es ganz schrecklich, nun auf andere angewiesen zu sein. mein vater fährt für sein leben gern mit seinem auto. früher war er beruflich viel unterwegs und jetzt in der pension liebt er es, ausflüge in die nähere und fernere umgebung mit dem auto zu machen. gott sei dank ist renate, seine frau, auch eine gute autofahrerin. und doch geht es hier nicht darum, mit dem auto das gewünschte ziel zu erreichen. 
es wird mir so richtig bewusst, dass das auto essentielle bedürfnisse befriedigt. nun, es gibt natürlich eine vielzahl anderer möglichkeiten, diese bedürfnisse (selbständigkeit, unabhängigkeit, freiheit, abenteuer, mobilität,...) zu erfüllen. und doch hat es die autoindustrie geschafft, all diese sehnsüchte zu stillen.

vor zwei wochen hat mein auto geschwächelt und ich bin guter dinge zur werkstatt gefahren. im glauben, dass es sich um einen kleinen reparablen schaden handelt. doch leider stellte sich heraus, dass mein flocki einen motorschaden hat und ich stand plötzlich ohne auto da. doppeltes pech. denn das ist nicht irgendein auto. ich habe es von meiner geliebten schwester geerbt. mit diesem auto verbinde ich unendlich viele erinnerungen. wir haben alle fahrten zum verleger ihres buches "heute bin ich anders - meine mentale wende" gemacht, ich habe sie zu ihren lesungen begleitet, wir haben ganz viele gemeinsame ausflüge gemacht...
doppeltes pech deswegen, weil ich in ulrichsberg wohne und an unterschiedlichen orten arbeite. um dorthin innerhalb eines angemessenen zeitraumes zu gelangen, brauche ich ein auto. damit ich mobil und unabhängig sein kann, bin ich gleichzeitig abhängig. paradoxe situation! ich brauche das auto - denn mit öffentlcihen verkehrsmitteln würde ich in vielen fällen bereits am vortag anreisen müssen, damit ich rechtzeitig am gewünschten zielort ankomme!
die autoindustrie hat es geschafft, dass der öffentliche verkehr weniger attraktiv ist und somit wird das angebot an öffentlichen verkehrsmitteln auch immer mehr reduziert.

ich habe gestern mein neues auto in beschlag genommen und bin dankbar, dass ich in der zwischenzeit das auto meines freundes fahren durfte! jederzeit ins auto einzusteigen und hinzufahren, wohin man will, das ist schon ein großes stück freiheit!





Sonntag, 1. Juni 2014

sonntag morgen...

st. stefan am walde, juli 2013
copyright©karin luger






gib der seele einen sonntag 
und dem sonntag eine seele.

peter rosegger










ich sitze mit meinem liebsten am frühstückstisch und blicke hinaus in den gepflegten, wunderschönen garten und weiter schweift mein blick über das üppige grün der natur.
welche pracht...

wie gesegnet bin ich doch! 

meine seele stimmt ein in den gesang der vögel - wir preisen den tag, den sonntag, den tag der sonne!

wie gut tut es, dazusitzen und ganz einfach nur zu schauen, ohne ziel, ohne auftrag!
der sonntag ist für die meisten ein arbeitsfreier tag und dieser tag kann labsal für die seele sein, wenn man will!
energie tanken, faulenzen, seinem hobby nachgehen, mit der seele baumeln, eine kleine auszeit vom alltag nehmen...

und dankbar sein!
dankbar für alles, das gute wie das schlechte, das angenehme wie das unangenehme. denn alles hat seinen sinn, alles hat seine berechtigung!

ich wünsche euch allen einen wunderschönen sonntag!
jede woche bringt einen neuen sonntag... 
gebt dem sonntag eine seele und der seele einen sonntag
lasst die sonne in euer herz und aus eurem herz scheinen!

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