Donnerstag, 18. Februar 2016

EINSAM...

wien, zentralfriedhof, september 2014
copyright©karin luger
der einsame

wie einer, der auf fremden meeren fuhr,
so bin ich bei den ewig einheimischen;
die vollen tage stehn auf ihren tischen,
mir aber ist die ferne voll figur.

in mein gesicht reicht eine welt herein,
die vielleicht unbewohnt ist wie ein mond,
sie aber lassen kein gefühl allein,
und alle ihre worte sind bewohnt.

die dinge, die ich weither mit mir nahm,
sehn selten aus, gehalten an das ihre:
in ihrer großen heimat sind sie tiere,
hier halten sie den atem an vor scham.

rainer maria rilke


immer wieder denke ich an menschen, die einsam sind…
die in der anonymität der städte aufgehen und später womöglich einmal untergehen…
so viele menschen, so viel gleichgültigkeit - es geht ums überleben, ums eigene leben.
kein platz für sentimentalitäten.

kennst du das gefühl der einsamkeit?
wie sehr wünschte man sich in solchen momenten einen verständnisvollen blick, ein paar einfühlsame worte, eine umarmung…

all dies kannst du nicht kaufen.
und manchmal braucht es auch mut. 
einfach auf andere menschen zugehen. 
die verbindung zwischen den herzen herstellen und die nähe spüren.

wie viele menschen, die auf der flucht sind, die alles hinter sich gelassen haben, werden wohl in diesem moment einsam sein?

wie viele alte menschen, beinahe vergessen von ihren angehörigen, werden wohl in diesem moment einsam sein?

wie viele kinder, denen jeder materielle wunsch erfüllt wird, werden wohl in diesem moment einsam sein?

starten wir alle ein "herzensprogramm":

lächeln wir andere menschen einfach an…
besuchen wir einen alten menschen…
widmen wir unsere volle aufmerksamkeit einem kind…
öffnen wir unser herz für jene, die hilfe brauchen…
segnen wir alle, die uns begegnen.







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