Sonntag, 13. Januar 2019

ich MUSS...

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kein mensch muss müssen. 
man ist niemandem in der welt etwas schuldig, 
als sich selber.

gotthold ephraim lessing





wir haben das "müssen" schon so gut integriert und internalisiert, dass es uns im täglichen sprachgebrauch gar nicht mehr auffällt.
angefangen von "ich muss schnell mal auf die toilette" bis zu "ich muss meine e-mails checken" sind wir beinahe ununterbrochen mit dem müssen beschäftigt.
ein muss lässt uns keine wahl. denn da müssen wir durch. da nutzt kein klagen und jammern.
wieso müssen wir so viel und ständig müssen?

nun, einerseits ist es ein gutes versteck, das muss! manchmal auch ein geschickte ausrede!
ich würde gerne wollen, aber ich kann leider nicht, weil ich muss...
stattdessen, wenn ich ehrlich bin, sollte ich die wahrheit sagen: z.b. es freut mich nicht, ich habe keine lust, ich möchte lieber etwas anderes tun...
doch aus angst vor der reaktion meines gegenübers vermeide ich es, ehrlich zu sein, sondern hoffe auf verständnis, wenn ich sage, dass ich muss...

wenn ich meinem kind, meinem partner, meinen mitarbeitern sage, dass sie müssen, hoffe ich, dass sie das, was ich von ihnen verlange, widerstandslos und ohne nachzufragen tun.
und wenn diese menschen bereits gelernt haben, dass ein muss keine widerrede erlaubt, dann werden sie meine befehle und forderungen willenlos ausführen. es kann schon sein, dass sie in ihrem inneren einen widerstand aufbauen, dass der zorn zunächst noch unsichtbar stärker wird, dass die ablehnung gegen mich zunimmt...
und irgendwann werden sich diese gefühle auch nach außen richten...
nämlich dann, wenn das fass voll ist und der mensch die beherrschung verliert!

wir haben viel gehört und gesehen, was menschen z.b. während des 2. weltkriegs getan haben. unvorstellbare gräueltaten sind passiert. von menschenhand ausgeführt. ja, sie erzählten, sie hatten keine wahl - sie mussten.

ich wünsche mir, dass wir lernen, unser leben ohne muss zu leben. dass wir uns entscheiden, etwas bewusst zu tun oder bewusst zu unterlassen. denn alles hat seinen preis. auch nichts tun und zuschauen hat seinen preis.
ich wünsche mir, dass wir uns aufrichten, dass wir achtsam mit uns selbst und unseren mitmenschen umgehen.
dass wir uns trauen zu sagen, dass wir etwas möchten, etwas wollen oder auch nicht einverstanden sind. dass wir zu uns und unseren werten stehen und als selbstbewusste menschen vorbilder für die nächsten generationen sind!



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