copyright © karin luger, september 2007 halloween, san diego, usa |
"in den herzen derer zu leben, die wir zurücklassen, heißt nicht zu sterben."
(unbekannt)
samhain (das irische wort für "ende des sommers") wurde bereits vor 5000 jahren gefeiert und ist somit einer der ältesten festtage der menschheit!
der 1. november ist der beginn der dunklen jahreszeit - das keltische jahr kannte nur sommer und winter, somit feierten die kelten am 1. november neujahr.
in der nacht zwischen dem 31. oktober und dem 1. november wurde seit jeher den verstorbenen gedacht. es ist die nacht, in der eine verbindung zur geistigen welt hergestellt werden kann, in der die wände zu den anderen welten sehr dünn und durchlässig sind. die nacht, in der sich die toten unter die lebenden mischen. so geht die mär ...
man war sich nicht ganz sicher, ob an dieser geschichte mit den toten was dran wäre und so stellte man vorsichtshalber mal getränke und speisen vor die türe, sollten die lieben ahnen doch mal vorbeischauen. und diejenigen, die die rückkehr der toten aus welchen gründen auch immer fürchteten, verkleideten sich gruselig, um einerseits nicht erkannt zu werden und gewissermaßen als abschreckung andererseits.
die katholische kirche war sich bewusst, dass die heidnischen bräuche lange tradition hatten und sicher von niemandem so einfach abgeschafft werden könnten. daher wandelte man samhain in allerseelen um (837, papst gregor IV.) - und alles blieb beim alten.
im 16. jahrhundert entschlossen sich die protestanten, den 31. oktober zum "all hallowed evening" (woraus in folge "halloween" wurde) zu einem christlichen feiertag zu ernennen.
in angloamerikanischen ländern blieb der brauch bis heute. wenn man von den halloween-feiern noch als brauchtum sprechen möchte!
wie auch immer man heute abend und den morgigen tag begehen will, ob man in dracula-gewändern auf einer gruseligen party tanzt, ob man kindern süßigkeiten austeilt oder all dieses treiben ignoriert, ob man wünsche ans universum schickt, seiner verstorbenen ahnen gedenkt oder überhaupt sich mal gedanken über leben und tod macht ... tatsache ist, dass die dunklen tage kommen, an denen es kalt und finster ist.
und an solchen tagen bin ich gerne zuhause, mach mir einen heißen tee, lese ein buch, meditiere und widme mich wieder mehr mir selbst. es ist die zeit der einkehr, der besinnung ... was habe ich mir für dieses jahr vorgenommen? was habe ich schon erreicht? was ist noch zu tun? quasi eine vorbilanz ziehen, damit noch da und dort eine fein- oder auch grobjustierung vorgenommen werden kann!