Donnerstag, 26. Juli 2018

WOLKEN...

maratea, august 2016
copyright©karin luger




lauschende wolke über dem wald.
wie wir sie lieben lernten,
seit wir wissen, wie wunderbar
sie als weckender regen prallt
an die träumenden ernten.

rainer maria rilke





heute nachmittag hat es endlich einmal so richtig geregnet bei uns in ulrichsberg.
ich bin auf der überdachten terrasse gesessen und habe dem regen gelauscht. ein leichtes rauschen, das tropfen in den blättern der eichen und der geruch... der unbeschreibliche geruch des sommerregens... mit all den kindheitserinnerungen, die in einem atemzug wachgerufen werden... barfuß durch die regennasse wiese laufen, den warmen regen auf der haut spüren, unbekümmert in die pfützen springen, die nassen haare kleben im gesicht, eins sein mit der natur und mit sich selbst...

mein blick schweift über die wiese zu meinen gemüsepflanzen und ich freue mich über den himmel, der heute das gießen übernommen hat! 
wasser, das elixier des lebens...

wie treffende worte doch rainer maria rilke für ein alltägliches ereignis findet! der weckende regen, der an die träumenden ernten prallt...

auch wir sind träumend... nehmen so vieles nicht wahr... bis uns ein regen aufwachen lässt. schwarze wolken die sonne verhüllen und uns aus dem schläfrigen alltag reissen...





Freitag, 20. Juli 2018

MENSCHLICHKEIT

leonhard, jänner 2018




zu den steinen hat einer gesagt: seid menschlich!
die steine haben gesagt: wir sind nicht hart genug.

erich fried



humanität besteht darin, dass niemals ein mensch einem zweck geopfert wird.

albert schweitzer




jeremy rifkin hat in einem seiner interviews gefragt, wie ein mensch sei, wenn er auf die welt kommt... ist dies ein wesen, das habgierig, böse und feindselig ist?

wo auch immer wir das licht der welt erblicken, ob in europa, asien, afrika... wir sind angewiesen auf menschen, die uns liebe, zärtlichkeit und geborgenheit geben. dies ist die nahrung für unsere seele.
wir wachsen in die welt hinein und lernen, lernen, lernen...
wir lernen von den menschen, mit denen wir leben. 
diese menschen sind unsere vorbilder (nicht vorsprecher!!!)
wir verinnerlichen die weltbilder dieser vorbilder. 
wir verankern sie in unserem unbewussten. 
sie sind die filter, mit denen wir unsere umwelt betrachten.
wie glücklich sind jene kinder, die in einer liebevollen und achtsamen familie aufwachsen dürfen.
und wie unendlich traurig ist es, wenn kinder in einer menschenverachtenden, grausamen umgebung leben müssen. 
denn egal, wie wir aufwachsen, es ist unsere einzige realität. wir können als kleine kinder nicht reflektieren, analysieren und entscheidungen treffen. wir sind angewiesen auf unsere erziehungsberechtigten und das, was sie uns vorleben.
lange zeit glauben wir, dass die welt so ist, wie wir es zu hause erleben.
wächst ein kind in einer familie auf, in der diskriminierung und gewalt an der tagesordnung stehen, lernt es, sich genauso zu verhalten... das gelernte wird tief im unbewussten verankert. so werden verhaltens- und denkweisen von einer generation zur anderen weitergegeben.

daher ist es so unendlich wichtig, dass wir uns selbst beobachten. dass wir uns über unser verhalten bewusst werden. denn dann können wir es auch schritt für schritt ändern.
dass wir nicht mehr das verhalten des vaters (das uns womöglich als kind große schmerzen zugefügt hat) oder der mutter oder einer anderen erziehungsberechtigten person weiterleben.
es ist wichtig, dass wir menschlichkeit entwickeln, dass wir empathisch werden.
zunächst uns selbst gegenüber. 

jesus hat gesagt: liebe deinen nächsten wie dich SELBST!

wenn du gelernt hast, dich selbst zu lieben, wirst du merken, dass du andere menschen viel mehr achtest und respektierst. egal, wo diese menschen geboren sind, welche hautfarbe sie haben, welche religion sie ausüben und welche sprache sie sprechen.

Samstag, 7. Juli 2018

MAUERN und ZÄUNE...

http://www.panorama-frankfurt.de/JVA_Hoechst_Nov14_18_Mauer_Web.jpg

der feind befindet sich in unseren mauern. gegen unseren eigenen luxus, unsere eigene dummheit und unsere eigene kriminalität müssen wir kämpfen.

marcus tullius cicero (106-43 v.chr.)



wenn der wind des wandels weht, bauen die einen schutzmauern, die anderen bauen windmühlen.

chinesisches sprichwort


ich kann mich noch sehr gut erinnern an ein erlebnis vor mehr als 10 jahren. ich war damals in phnom penh, der hauptstadt von kambodscha. kambodscha ist ein sehr, sehr armes land und noch immer hängt über dem land eine düstere wolke des grauens... das land kann seine grauenhafte vergangenheit nicht wirklich abschütteln.
ich ging damals spazieren und kam zufällig in eine sehr feine gegend, wo die wenigen reichen des landes und ausländische diplomaten ihre hochsicherheitshäuser bewohnten.
mit 4 meter hohen mauern samt darauf gesetzten stacheldrachtzäunen.
ich konnte mich eines schmunzelns nicht erwehren, denn diese menschen hatten sich freiwillig ihre eigenen gefängnisse gebaut!
so geschieht es in vielen armen ländern... damit das, was man sich erworben hat, nicht weggenommen wird. wieviel von dem erworbenen auf rechtmäßigem weg erfolgte, kann ich nicht sagen... doch vieles, was wir heute billigst erwerben, haben wir auf basis unserer eigens dafür geschaffenen gesetze angeschafft - sehr oft auf dem rücken der ärmsten dieser welt. gut, menschen, die sich nicht wehren können, kann man gut ausbeuten. das ist keine heldentat.
und nachdem wir die ärmsten dieser welt ihrer rohstoffe beraubt haben (denn interessanterweise sind die länder mit den größten vorkommen an bodenschätzen die ärmsten der welt - das sollte zumindest zum denken anregen...) und diese menschen immer mehr in existenzkrisen treiben - ohne mit der wimper zu zucken, schaffen wir es nun sogar, mauern und zäune zu errichten, damit genau diese menschen in ihrem elend zu hause sterben müssen.
wie abgestumpft und hart muss man geworden sein, damit man so agieren kann?
hat denn niemand dieser "verantwortlichen" personen das herz, sich nur für einen moment in die situation dieser menschen zu versetzen?
doch es gilt die devise: bauen wir eine mauer (besser als zaun, weil da kann man immerhin noch durchschauen), und was dahinter passiert, geht uns echt nichts an.
scheinbar das einzige, worin sich die europäischen staaten einig sind, sind die mauern an den außengrenzen der eu...
doch wie auch immer wir uns bemühen werden, diese menschen auszuschließen...
unsere augen, ohren und unser herz zu verschließen...
eines tages wird jeder einzelne mensch, der bis jetzt nur genommen hat, lernen müssen, zu geben. ob er will oder nicht, da wird er nicht gefragt. davon bin ich total überzeugt.
denn auf unserer erde muss geben und nehmen in balance sein. 
und da helfen leider auch keine mauern und zäune - dieses schicksal wird orban, kurz, kickl, seehofer, trump und wie sie sonst noch alle heißen mögen ereilen... früher oder später.

darum macht es überhaupt keinen sinn, diesen menschen zu zürnen. das schicksal erledigt diese aufgabe.

was extrem sinn macht, ist, menschen in not zu helfen. egal, woher sie kommen, welche sprache sie sprechen, welche hautfarbe sie haben, ob sie in- oder ausländer sind.
wenn jeder und jede von uns EINER person hin und wieder hilft, 
wenn wir bewusster einkaufen und leben,
dann brauchen wir keine mauern und zäune, denn dann gibt es so viel freude, dass unsere herzen sich weit öffnen!


Mittwoch, 4. Juli 2018

was heißt ARBEIT für dich?

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in allen augenblicken, wo wir unser bestes tun, arbeiten wir nicht. arbeit ist nur ein mittel zu diesen augenblicken.

friedrich nietzsche






arbeit ist für viele menschen ein notwendiges übel. es dient zum geld verdienen, zur finanzierung unseres lebensunterhalts. dass wir uns das, was uns freude macht, leisten können... 
wir unterscheiden zwischen arbeit und FREIzeit. die arbeitszeit ist also keine freie zeit...
arbeit ist oft mittel zum zweck.
wenn du das so empfindest, dann frage ich dich: war das von anbeginn so?
hast du dich für einen beruf entschieden? oder haben deine eltern für dich diese aufgabe übernommen?

ich frage das deswegen, weil ich es schon sehr, sehr oft gehört habe, dass eltern sich bemühen, ihren kindern eine gute ausbildung zu ermöglichen, damit sie einen guten job bekommen und gutes geld verdienen und sich dann vieles leisten können...
vieles, das sich genau diese eltern nur erträumen konnten, weil sie eben nicht die möglichkeit hatten, das zu lernen, was sie wollten.

wie auch immer dein ausbildungsweg verlief, ob selbst gewollt oder von deinen eltern... jetzt stellt sich die frage: 
tust du das, was deinen talenten entspricht? 
kannst du dich in deinem tun (in deinem job, deiner arbeit) entfalten?
ist es dir möglich, in deinem job dein bestes zu tun?
wie oft freust dich auf deine arbeit?
wie oft kommst du nach getaner arbeit nach hause und sagst: es war ein guter tag?

ich bin in der glücklichen lage, dass ich all diese fragen mit einem aufrichtigen und freudigen JA beantworten kann!
und das im alter von 56 jahren!

meine entscheidung vor 11 jahren war aus damaliger sicht verrückt, aus heutiger sicht genial!
ich habe 2007 gekündigt - 28 jahre banktätigkeit beendet.
was danach passierte, war zu 100% intuitiv. nicht geplant.
es war wie ein puzzle-spiel, das kurz vor der vollendung steht.
da fügt sich ein teil ins andere - wie von geisterhand geführt...
ich kann es heute noch nicht wirklich fassen...
dass ich jemals mediatorin, coach, kommunikations- und burnout-präventions-trainerin sein werde, war in meinem "plan" absolut gar nicht vorhanden!

heute heißt arbeit für mich, das zu tun, was mich erfüllt. arbeit heißt für mich, zu geben und gleichzeitig zu nehmen. in einem permanenten austausch zu sein. mich am erfolg anderer zu erfreuen... denn es ist dann nicht nur dein erfolg oder mein erfolg... es ist unsere gegenseitige bereicherung!

für mich hat das wort arbeit eine völlig neue bedeutung bekommen!
ich arbeite selbständig. ich bin auf der suche nach menschen, die meine dienste in anspruch nehmen wollen. das ist "ka gmahte wiesn" (keine gemähte wiese!), also, das ist mit engagement verbunden und mit beharrlichkeit und überzeugungskraft...
doch ich weiß, dass es sich lohnt, sich anzustrengen, am ball zu bleiben, beharrlich zu sein...
wann immer es mir gelingt, menschen zu überzeugen, dass meine arbeit einen mehrwert darstellt, macht mein herz einen sprung!
und wenn ich von meinen "kund.innen" höre, dass sie das eine oder andere verändert haben in ihrem leben und dass alle in ihrem umfeld davon profitieren, dann kann ich meine gefühle kaum mit worten beschreiben...

es ist nie zu spät.
wie lange du auch eine tätigkeit verübst, die dich nicht wirklich erfüllt...
beginne JETZT, das zu tun, was DIR und deinen TALENTEN entspricht.
denn dann wirst du viele augenblicke erleben, wo du dein bestes tust (und das ist nicht arbeit... wie nietzsche es so treffend zum ausdruck brachte!)




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