Mittwoch, 10. November 2010

ANGST, unser ständiger begleiter?

copyright © karin luger
australien, november 2007
"die reine beobachtung ist die energie, die das, was ist, verwandelt. wenn sie das verstehen, dann werden sie sehen, dass sie vollkommen frei von psychischen ängsten sind."
(krishnamurti)








wie viele ängste trage ich in mir? wie gehe ich mit meinen ängsten um? woher kommen sie und wer nährt sie? was macht die angst mit mir - körperlich, mental, emotional?


ich habe allerlei ängste. bei manchen weiß ich die ursache, bei manchen ahne ich sie und bei ganz wenigen liegt die ursache noch immer gut verborgen im dunkel meines unterbewusstseins.


angst mag ich nicht. sie lähmt mich, körperlich wie geistig. sie nimmt mir energie. darum will ich sie nicht ansehen, sie ist schlecht. eigentlich will ich nur, dass sie verschwindet. sofort. und nie mehr wiederkehrt. aber das kümmert sie nicht, die angst. sie kommt manchmal ganz unvermutet, fährt ein in meine glieder. zuerst ignoriere ich sie einfach. und sie hält sich bedeckt, ist verhalten im hintergrund meines alltagstreibens. doch wehe, wehe, ich komme zur ruhe ... dann erblüht sie, nimmt mich in besitz, reitet auf meinen nervenzellen und galoppiert mit mir hinein in die finsternis. 


"don´t get attached" ... ja, ich erinnere mich an diesen strahlenden mönch in chiang mai, in einem kloster im norden thailands. und nie mehr werde ich diese worte vergessen. ich bin eine lernende und versuche mich - schritt für schritt. 
nicht mehr anzuhaften, das ist mein ziel. alles ist, wie es ist. nicht gut, nicht schlecht. es ist. und so auch meine angst. 


nun, zuerst kommt die theorie. die muss erst einmal verstanden werden. intellektuell verdaut werden. und dann im nächsten schritt muss es auch das herz verstehen. muss sich mit dieser ars vivendi vertraut machen. 
bis das neue aufgenommen und verdaut ist, dauert es ... das braucht geduld und beharrlichkeit. da wirst du auf die probe gestellt, ob du es wirklich ernst meinst. da liegen auch schon die ersten stolpersteine im weg. 

doch je mehr ich mir dessen bewusst bin, dass das leben aus höhen und tiefen besteht und dass sowohl die höhen wie auch die tiefen ihre existenzberechtigung haben ...
je mehr ich verinnerliche, dass meine ängste auf dem nährboden der bewertung wachsen, dass weder das eine nur gut noch das andere nur schlecht ist, je mehr ich all dies in mich aufnehme, desto mehr bin ich fähig, hinter den vorhang der angst zu blicken.


den schmerz hinter dem vorhang zu entdecken, dies verwundert mich jetzt nicht mehr! den schmerz über die offenen, die schlecht verheilten wunden. wunden, die mir zugefügt wurden und wunden, die ich anderen zugefügt habe. 


ich blicke durch den schmerz hindurch und sehe mich in unterschiedlichsten situationen, in unterschiedlichsten altersstufen und es erfasst mich auf einmal ein so intensives verlangen nach selbstliebe. ich liebe mich so wie ich bin, mit all meinen wünschen, sehnsüchten, ängsten, verdrängungen, ...


es gelingt mir nicht immer ... aber immer öfter!



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