copyright © karin luger chiang mai, thailand, februar 2008 |
(emile m. cioran)
ich prüfe mich unaufhörlich. ich will es so. nicht immer ertrage ich es mit leichtigkeit. manchmal, wie eben jetzt, spüre ich einen undifferenzierten, körperlichen schmerz. doch ich weiß, dass in wirklichkeit meine seele leidet.
körperlich sitzt der schmerz ganz knapp unterhalb meiner haut, jede berührung elektrisiert mich. ich kenne dieses empfinden - interessant, dass ich es heute als schmerzvoll empfinde.
lust und leid sind immerwährende gefährten, die beiden seiten einer medaille.
wie sehr bin ich dankbar. dafür, dass ich mich öffne. dem, was in mir lebendig ist. zu empfinden, fühlen, spüren. einzuordnen in mein erfahrungsregister, zuzuordnen und dann, später, abzulegen.
jedes äußerliche ereignis, das mich berührt, führt mich unweigerlich nach innen. ich erkenne, dass ich auf meinen inneren pfaden die augen offen halte. das war nicht immer so. das war lange nicht so. ich sehe meinen schmerz. wende mich nicht sogleich ab. ich schaue den schmerz. es ist ein prozess des nichtstuns. allein der prozess tut weh. einfach zu schauen als beteiligter beobachter. zu sehen, was auftaucht. all meine bewertungen, befürchtungen, ängste, hoffnungen und unerfüllten wünsche. ich schaue hinein in die wogen der gefühle. mir wird schwindlig vom auf und ab, nirgends findet mein auge einen fixen punkt, alles ist in unaufhörlicher bewegung. ja, ja - panta rhei! ich erinnere mich an südindien, märz 2008. wie mir der boden unter den füßen weggezogen wird. äußerlich wie innerlich. jeglicher widerstand ist zwecklos. einzig das ergeben ist förderlich!
und so ergebe ich mich in das, was ist, wie es ist. und vertraue darauf, dass der schmerz vergeht, dass die wunden verheilen, dass die tränen versiegen.
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